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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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der Zweitälteste - düster und missgünstig.

    »Deine Mutter kommt also in ein leeres Haus zurück?«
    »So ist das nicht, Grace«, warf Stu ein.
    »Er glaubt, dass ich mich mit den falschen Leuten abgebe.« Vonda versuchte, einen Witz daraus zu machen. Grace konnte jedoch an Stuarts Grinsen erkennen, dass dies ein alter Kampf zwischen den beiden war und dass die Wunden noch nicht verheilt waren.
    »Andrea ist eine gute Freundin. Ich glaube noch immer, dass ich bei ihr unterkommen könnte. Ich habe meinen Termin erst in ein paar Wochen. Du könntest vorfahren und wärst immer noch rechtzeitig zur Geburt da. Auf diese Weise müsste ich nicht bei Mom und Dad wohnen, aber sie könnten trotzdem...«
    »Du bleibst nicht bei deiner Familie. Sie bringen uns überhaupt keinen Respekt entgegen. Na los, erzähl es ihr.«
    »Über...«
    »Ja.«
    Vonda hob das Kinn, wütend und resigniert. Als sie sprach, rief sie die Worte wie eine Standardsituation aus ihrem Gedächtnis ab.
    »Ich war gerade im Treibhaus beim Umtopfen und ging ins Haus zurück, um ein Glas Limonade zu trinken. Dort fand ich dann meine eigenen Eltern, die in meinen Küchenschubladen wühlten. Mom sagte, sie wollte gerade Eistee machen, um mich damit zu überraschen, aber ich flippte völlig aus.«
    Sie drehte sich zu Stuart.
    »Zufrieden?«
    »Nicht besonders.«
    »Ich halte es für eine gute Idee, bei Andrea zu bleiben.« Vonda warf Stu einen stechenden Blick zu, und wieder kam die Vonda aus Graces Erinnerung zum Vorschein. Sie stachelte ihn an, um eine Antwort zu bekommen. »Ich verstehe nicht, warum das eine so große Sache ist.«

    »Andrea hat in ihrem Haus ein ganzes Zimmer für unser Baby eingerichtet, das ist die große Sache.« Seine Stimme klang gepresst. »Sie freut sich mehr darauf als wir. Weißt du denn nicht, was das bedeutet, Vonda?«
    Vonda blinzelte kurz. »Sie will doch nur, dass Sam und ich es bequem haben, wenn wir zu Besuch sind. Das ist alles. Was hast du denn nur gegen sie?«
    »Du meinst, im Speziellen? Ich habe Angst, dass sie ihn uns nicht mehr zurückgeben wird.«
    Vonda holte tief Luft. »Wovon sprichst du da?«
    »Denk nach, Vonda. Deine Freundinnen Andrea und Sarah haben sich große Mühe gegeben, einen Keil zwischen uns zu treiben. Und es funktioniert. Ich frage mich die ganze Zeit, warum; und plötzlich fiel es mir ein. Sie wollen unser Baby.«
    Vondas Hände legten sich instinktiv auf ihren Bauch. »Nein.«
    Grace kümmerte sich um die Melonen und legte den Deckel unter die Dose, als ob man sie als Extra bei Martha Stewart bestellen könnte.
    »Sie mögen unser Baby ein bisschen zu sehr, Vonda. Ich glaube, dass dich Andrea zu allem überredet hat, um später unser Kind aufzuziehen. Und, bei Gott, ich will gar nicht wissen, was genau das alles war, Hauptsache, es ist jetzt Schluss damit.«
    »Was? Glaubst du denn, ich komme ins Gefängnis?«
    »Kommst du?«
    »Wofür? Meinst du für den Mord an ihm? Den Mord an Bartholomew?«
    »Also, wir haben hier noch Joghurt und Melone, die Zimtschnecken hat auch noch niemand angerührt...« Grace ließ den Blick über den Tisch schweifen.
    Stuarts Blick verdüsterte sich. Angst zeichnete sich in seinem Gesicht ab. »Sag mir, dass du nichts damit zu tun hast.«

    »Um Himmels willen, Stuart, der Mann war ein Held.«
    Es war schlechtes Timing, aber sei’s drum. »Warst du irgendwann mal bei ihm zu Hause?«
    »Was?« Vonda drehte den Kopf und starrte Grace verständnislos an.
    »In seinem Haus«, wiederholte Grace. »Warst du jemals bei Bartholomew zu Hause?«
    Vonda runzelte die Stirn, ihr Blick wanderte wieder zu Stuart. »Nein, er war ein Einzelgänger, wollte niemals Gesellschaft. Stu, ich kann nicht glauben, dass du das alles gesagt hast.«
    »Nun ja, jemand hat ihn umgebracht«, erwiderte Stuart scharf. »Ich will einfach nicht mehr nach Hause kommen, ohne zu wissen, ob du hier bist und ob es dir gut geht. Nicht das Geringste zu wissen. Ich will dich in Sicherheit wissen. Ich will, dass du zu mir gehörst. Ich will mit dir und dem Baby ein neues Leben beginnen.«
    Grace strahlte die beiden an. »Hat jemand ein Messer, dann schneide ich die Zimtschnecken durch.«
    Vonda runzelte die Stirn und betrachtete sie, als sähe sie Grace gerade zum ersten Mal. Stuart beugte sich über eine Kiste. »Irgendwo hier drin gibt es eins.«
    Drei Dinge geschahen gleichzeitig. Vonda verschüttete versehentlich ihren Kaffee. Stuart richtete sich, das Messer in der Hand, auf.
    Und die Tür wurde

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