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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Descanso.«
    »Grace ist eine Starermittlerin«, erklärte Arnold, seine Stimme versagte bei der letzten Silbe. Er drückte den Finger wieder auf den Knopf.
    »... die eine Tasse Kaffee braucht, Janey. Wenn es nicht zu viel Mühe macht. Sonst noch was?«
    »Einen kleinen Salat und einen Cheeseburger vielleicht«, antworte Grace.
    »Und einen kleinen Salat und einen Cheeseburger«, trällerte Raymond.
    »Kein Dressing, keine Pommes, mit Cheddarkäse und zum Mitnehmen bitte, nur vorsichtshalber.«

    »Kein Dressing, keine Pommes«, ergriff Arnie das Wort, »Cheddarkäse...«
    »Ich bin nicht schwerhörig.« Janey holte von einem unbesetzten Tisch eine leere Tasse und füllte sie aus der Kaffeekanne, die auf dem Tisch der Männer stand. »Untersuchen Sie den Mord an Ted?« Ihre Stimme zitterte, in ihren Augen lag Kummer.
    Graces zwischenmenschlichen Instinkte machten sich bemerkbar. »Allem Anschein nach war er ein guter Mann.«
    Grace betrachtete sie. Janeys Augen füllten sich mit Tränen, und sie nickte ein wenig zu heftig, als sie den Kaffee vor Grace abstellte. Sie nahm sich Zeit, auch noch die anderen Tassen aufzufüllen.
    »Meiner ist koffeinfrei, Janey, das weißt du ja«, sagte Wes und hielt die Hand über seine Tasse.
    Er vermied es, Janey anzusehen. Sie alle hofften, dass die Tränen zurück in die hormonell angegriffene Unterwelt verschwinden würden, der sie entstammten, wenn sie alle ihre Emotionen nur lange genug ignorierten.
    »Sie kannten ihn ziemlich gut, nicht wahr?«, fragte Grace vorsichtig.
    Janey warf den Kopf zurück, und Grace konnte kurz das Weiße in ihren Augen sehen. Sie atmete heftig aus und lachte fast auf. »Ja, das könnte man sagen.«
    »Entschuldigen Sie, Miss? Miss.« Es war ein beleibter Mann, der mit seiner Familie in einer Nische saß. Alle aßen. Er erhob die Stimme. »Könnten wir bitte noch etwas Butter bekommen?«
    Janey streckte sich, und die schreckliche Sanftheit verwandelte sich in ein mechanisches Lächeln.
    »Ich bin sofort bei Ihnen.« Sie drehte sich wieder zu Grace und war ganz sachlich. »Der Cheeseburger und ein kleiner Salat kommen sofort.«
    »Und noch etwas koffeinfreien Kaffee, bitte.«

    Sie stapelte die leeren Frühstücksteller auf den Arm und flüchtete.
    »Nun wissen Sie es also«, sagte Wes.
    »Wir hätten es Ihnen noch gesagt«, erklärte Raymond.
    »Wir wollten es noch sagen«, krächzte Arnie.
    »Aber Sie als Starermittlerin brauchen unsere Hilfe nicht.«
    »Deshalb verdienen Sie ja auch so gut.« Raymond beugte sich nach vorn und lächelte.
    »Nicht besonders gut«, antwortete Grace. »Ich werde Sie also nicht zum Frühstück einladen.«
    »Sie ist gut«, meinte Wes.
    Grace zog ihr Notizbuch hervor und legte einen Stift daneben. »Ich benötige Ihre Namen und Telefonnummern.«
    »Jippieh!« Raymond schnappte sich den Stift.
    »Warum du? Warum darfst du als Erster?«, grummelte Wes. »Er ist nicht der Wichtigste, das sollten Sie wissen.«
    Ein junger Kellner kam mit einer Kanne koffeinfreiem Kaffee vorbei und füllte Wes’ Tasse auf. Interessant, dass Janey jemand anderen geschickt hatte. Grace wartete, bis er gegangen war.
    »Also, welche Geschichte steckt dahinter.«
    Die drei tauschten Blicke aus. »Es ist doch alles vertraulich?«, fragte Raymond.
    Sie kniff die Augen zusammen. »Jungs, wenn ihr irgendetwas wisst, dann spuckt es aus. Er war doch euer Freund.«
    Noch ein Blick. Ein unmerkliches Nicken, und schließlich sagte Raymond: »Nun ja, es ist uns zum ersten Mal vor ein paar Wochen aufgefallen. Er und Janey waren vielleicht seit sechs Monaten ein Thema.«
    »Sieben«, warf Wes ein. »Wir haben November. Erinnert ihr euch, ich hatte jedem Blumen zu Ostern mitgebracht...«
    »Nur dass ich Jude bin«, unterbrach ihn Arnie.
    »Mögen Juden denn keine Blumen?« Wes verschränkte die fleckigen Arme.

    »Es geht nicht um Blumen, sondern um den Anlass«, erklärte Arnie.
    »April also«, redete Grace weiter. »Sie waren seit April ein Paar, Ted Bartholomew und Janey.«
    Wes nickte, noch immer beleidigt und Arnie ignorierend. »Ted errötete plötzlich, wenn Janey auftauchte, und sie stand immer neben ihm, wenn sie unsere Bestellung aufnahm.«
    »Und Wes bemerkt so etwas«, sprach Raymond weiter. »Neben Blumen arrangieren und Innendekoration hatte er auch einen Kurs über Körpersprache an der Volkshochschule belegt.«
    »Er ging gerade zu Ende. Ich habe die Kurse ja nicht alle gleichzeitig belegt.« Wes schüttelte den Kopf. »Dann will ich eben

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