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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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meine feminine Seite entdecken. Das ist doch nichts Schlimmes. Ihr könntet euch eine Scheibe davon abschneiden.«
    »Sie haben also bemerkt, dass Janey ein Auge auf ihn geworfen hatte«, soufflierte Grace.
    »Genau. Sie hat die Frühstück/Mittagessen-Schicht, und so wie wir nun mal sind...« Wes straffte die knochigen Schultern. »Wir haben ihn damit aufgezogen.«
    »Wir wussten nicht, dass es tatsächlich so war«, sagte Raymond.
    Arnie nickte. »Sonst hätten wir das nicht getan.«
    »Ich glaube, unsere genauen Worte waren >Teddy hat eine Freundin, Teddy hat eine Freundin<.« Wes schaukelte auf dem Stuhl. »Wie Jungs so sind, haben wir es mit hoher Stimme geträllert.«
    »Wie auf dem Spielplatz«, bot Grace mit unbewegter Miene an.
    »Genau«, antwortete Wes. »Auf jeden Fall haben wir es von da an gemerkt. Und als wir es dann wussten, sind uns auch das Erröten und das Lächeln aufgefallen.«
    »Von da an haben Sie also bemerkt...«

    »... dass mehr dahintersteckte«, beendete Arnie den Satz.
    »Es stellte sich heraus, dass sie miteinander ausgingen, und das schon eine ganze Zeit lang«, fügte Raymond hinzu. »Er hat mit ihr einen Ausflug mit der Seilbahn gemacht.«
    »Und war mit ihr im Agua-Caliente-Museum«, warf Wes ein.
    »Und sie waren im Follies-Kabarett«, ergänzte Arnie.
    Wes schüttelte den Kopf. »Das Follies.« Er wedelte sich mit der Serviette Luft zu.
    »Das sind diese blauhaarigen Frauen im Ruhestand, die ihr Leben schon fast hinter sich haben und noch mal mit Netzstrümpfen und glitzernden kleinen Kostümen durchstarten«, erklärte ihr Raymond.
    »Nicht nur Frauen«, entgegnete Wes.
    Seine Freunde sahen ihn an.
    »Wir wollen doch nicht ungerecht sein. Die Männer im Follies haben auch lange und illustre Karrieren hinter sich. Und es ist kein Zuckerschlecken, in Strumpfhosen und einem Suspensorium...«
    »Was geschah im Theater?«, fragte Grace.
    Raymond lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Altersflecken bedeckten die faltige Haut auf seinen Unterarmen. Er wartete, während Janey den Cheeseburger und den kleinen Salat vor Grace abstellte und sich sofort wieder zurückzog.
    Grace drückte Ketchup auf das Burgerbrötchen, klappte den Burger zu und nahm einen großen Bissen. Sie blickte auf. Alle drei Männer starrten wie hypnotisiert auf den Cheeseburger.
    »Was gäbe ich darum, noch einmal fünfzig zu sein«, stöhnte Wes wehmütig auf.
    »Das Theater«, ermahnte Grace. Sie führte den Cheeseburger an den Mund, und die Blicke der Männer folgten ihm, während sie hineinbiss.

    »Richtig. Er ging mit Janey zur Saisoneröffnung hin. Die ist im November. Vor zwei Wochen.«
    »Nur dass, nun ja...«
    Arnie beugte sich vor und drückte auf den Knopf seiner Sprechhilfe. In seinem Eifer rutschte der Finger vom Knopf ab und traf den Laut- statt den Leise-Knopf.
    Seine Stimme hallte durch den Raum. »Es war vorbei. Er hatte eine andere kennengelernt. Das hatte er uns am Dienstag erzählt.«
    Die Gäste drehten sich zu ihrem Tisch. Es war einer dieser Momente, die sich in Zeitlupe abspielten, in dem die Gabeln auf halbem Weg zum Mund erstarrten und Menschen, die Sirup benutzten, innehielten. Der Sirup selbst schien auf seinem Weg auf den Pfannkuchen zu erstarren.
    Janey beugte sich über einen Tisch ganz in ihrer Nähe. Beim Klang von Arnies Stimme richtete sie sich auf. Das Gesicht war von blanker Panik gezeichnet. Sie stellte den letzten Teller ab und flüchtete durch die Schwingtür in die Küche.
    Die Gruppe betrachtete sie bei ihrer Flucht. »Das ist auch ein Weg, so etwas herauszufinden«, kommentierte Wes.
    »Wissen Sie, wer es war?« Grace hatte den halben Burger aufgegessen und nahm einen großen Schluck Wasser.
    »Wir haben da so unsere Theorien«, krächzte Arnie. »Vor allem, seit... nun ja, seit er tot ist. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Janey nichts damit zu tun hat. Sie ist nicht gerade der Typ Axtmörder.«
    Arnies Sprechhilfe hatte ein Problem mit dem Hall, und der Familienvater in der nahe gelegenen Nische blickte bei dem Wort Axtmörder auf. »Ich muss doch bitten, hier sind Kinder.«
    »Sie sollten nicht so viel Butter essen«, antwortete Arnie. »Das ist schlecht für Ihre Gesundheit, ganz zu schweigen von der Gesundheit Ihrer Kinder. Wollen Sie sie etwa noch
mehr mästen? Lesen Sie denn nicht die Medizinberichte in der Desert Sun? Wir ziehen eine Nation voller Dickerchen groß, und es beginnt HIER bei IHNEN und diesen XXL-Waffeln.«
    Die Sprechhilfe ließ ihn wie

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