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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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verschiedene Formen von genmanipulierten Sojapflanzen. Alle davon sind befallen.«
    »Was ist das Schlimme an Sojarostpilz?«
    »Möchten Sie die normale Version hören oder die, bei der sich Ihnen der Magen umdreht?«
    »Ich habe eine gute Vorstellungskraft. Bleiben Sie bei den Fakten.«
    »Pusteln«, sagte Gordie Turngood sachlich. »Braune, matschige Pusteln in Form von sciencefictionartigen Tannenzapfen. Wenn Sie unbehandelt bleiben, brechen sie durch den vulkanartigen Druck der Sporen auf...«
    »Okay, ich hab’s verstanden«, antwortete sie irritiert.
    »Tatsächlich ist es schlimmer als das. Es ist ein Parasit und benötigt grünes, lebendiges Gewebe, um zu überleben.« Er öffnete die Autotür und legte seine Ausrüstung auf den Rücksitz.
    Grace hatte Soja noch nie als grünes, lebendiges Gewebe angesehen. Er ließ ihr eine Pause.
    »Es ist wirtspezifisch. Greift also nur Soja an.«
    »Na bitte!«, erwiderte Grace. »Hier wird ansonsten meilenweit
keine Soja angebaut. Das hier ist das Land der Dattelpalmen.«
    »Sie verstehen nicht. Es hat sich bereits durch den Wind verbreitet. Wie Zugvögel überwintert auch der Sojarostpilz in warmen Gefilden. Wir haben den Pilz auf Florida Beggarweed gefunden.«
    »In Florida?«
    »In Georgia. Es gab eine Fehlbenennung bei der Pflanze. Der Pilz könnte achtzig Prozent der Sojaernte vernichten. Und er kann wieder Sporen bilden und zurückkommen. Und einige Deformierungen scheinen resistent gegen jedes bekannte Gegenmittel zu sein. Also müssten wir die Soja erst wieder genetisch modifizieren, um sie davor zu schützen, und das braucht seine Zeit.«
    Ein abrupter Windstoß wehte über den Parkplatz.
    »Dieses Zeug wurde mutwillig platziert. Es hat sechs Bundesstaaten durchquert, aber bei diesem Wind ist es schon auf halbem Wege nach Monterey.« Gordie Turngood löste seinen Gürtel und legte die Proben behutsam auf die Beifahrerseite.
    »Ich habe eine Probe von etwas, das Sie sich ansehen müssen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich werde in den nächsten zwei Wochen nicht dazukommen, weil ich noch hiermit beschäftigt bin.«
    »Es könnte etwas mit diesem Fall zu tun haben.« Grace holte die Beweistüte aus ihrer Tasche. »Die stammen aus den Schuhen des Opfers.«
    »Des Opfers?« Er erblasste. »Sie meinen das Opfer? Professor Bartholomew.«
    »Sie müssen mir sagen, woher diese Soja stammt.«
     
    Dr. Gordie Turngoods Labor befand sich in einem medizinisch-technischen Gebäude außerhalb des Date Palm
Drive, hatte graue Glasfenster und war aus hellem Zement erbaut. Kokos- und Yuccapalmen säumten die Auffahrt. Grace parkte und folgte ihm über die Außentreppe in den zweiten Stock. Er schloss eine Tür gegenüber dem Büro des Klinikpsychologen auf.
    Akten häuften sich auf dem Schreibtisch. Eine Golf-Putting-Matte lag unter dem Wirrwarr aus Papieren auf dem Boden. Das Loch für den Ball war mit Büroklammern gefüllt. Eine halb fertige Skizze eines weiblichen Akts stand auf einer Staffelei. Eine Gibson-Gitarre lehnte an der Wand, die Saiten waren gerissen und ragten kreuz und quer in die Luft. Falls es ein Telefon und einen Computer gab, konnte Grace sie nicht entdecken. Im Stillen verfluchte sie Zsloski.
    »Sieht aus, als seien Sie zu beschäftigt. Ich nehme das einfach wieder...«
    »Sie sind von dem Chaos hier abgeschreckt.« Dr. Gordie Turngood gab sich gekränkt. »Es ist die erwachsene Form von ADS. Es wurde festgestellt, als mein Kind darauf getestet wurde. Es ist Ihre Entscheidung, aber ich bin Ihre einzige Chance in dieser Stadt. Und sicherlich glaubt Detective Mike Zsloski auch an meine Fähigkeiten, sonst hätte er sie nicht zu mir geschickt.«
    Zögernd hielt ihm Grace den Beweisbeutel hin, und er griff danach.
    »Ich bin auf der ganzen Welt unterwegs, um Pflanzen zu bestimmen, nicht nur im Coachella Valley.«
    »Ich arbeite im polizeilichen Kriminallabor von San Diego, wir analysieren da ständig DNS.« Sie wollte nett sein. Sein Verhalten löste Juckreiz bei ihr aus.
    Er bahnte sich seinen Weg zwischen den Papierstapeln hindurch, fand etwas und reichte es ihr. Es sah menschlicher DNS äußerst ähnlich, eine Reihe scharfer, deutlich definierter Balken, die an den Strichcode im Supermarkt erinnerten.
    »Das ist die DNS einer Dattelpalme von einer Farm in
Indio. Eine Sorte, die mit dem Ziel gezüchtet wurde, intensiver zu schmecken und größere Früchte zu tragen. Sie haben sich die Prozedur patentieren lassen, aber diese Leute müssen ihr Produkt

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