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Todesschiff: Ein Island-Krimi (German Edition)

Todesschiff: Ein Island-Krimi (German Edition)

Titel: Todesschiff: Ein Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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der Yacht gemacht.«
    Ein Schatten zog sich über Karítas’ Gesicht, und Dóra fühlte sich gezwungen, der guten Stimmung halber die Yacht zu loben.
    »Aber sie ist natürlich Wahnsinn«, schwärmte sie. »Total.«
    »Ja«, sagte Karítas, die Dóras gespielte Begeisterung zu durchschauen schien. »Sie waren wahrscheinlich vorher noch nie an Bord einer Yacht. Aber glauben Sie mir, die Lady K ist wahnsinnig schick.«
    Falls Karítas merkte, wie überheblich sie klang, schien es ihr egal zu sein.
    »Ich wollte Sie nämlich wegen der Yacht treffen. Die Sache ist die, dass ich mal kurz an Bord müsste. Könnten Sie das für mich arrangieren? Ich möchte die Polizei nicht damit belästigen.«
    »Die Polizei könnte ihnen da auch nicht weiterhelfen. Die Untersuchungen an Bord sind beendet, und ich weiß noch nicht mal, ob die Polizei noch die Schlüssel hat. Der Auflösungsausschuss kümmert sich um die Yacht. Sie sollten besser mit denen reden.«
    »Das ist viel zu kompliziert.« Tiefrote Flecken bildeten sich auf Karítas’ Wangen. »Es wäre am allereinfachsten, wenn Sie mich an Bord lassen könnten. Ich will ja nichts Verbotenes tun oder etwas kaputt machen.«
    »Darf ich fragen, warum Sie an Bord wollen?«
    »Da sind noch jede Menge persönliche Dinge, die ich zurückhaben will. Kleider und so. Ich hab das nicht mehr geschafft, bevor die Yacht Europa verlassen hat, aber es ist mein gutes Recht. Ich hatte einfach keine Zeit.«
    Dóra unterließ es, sie darauf hinzuweisen, dass Island zu Europa gehörte, und sagte:
    »Ich dachte, Sie wären nach Portugal gefahren, um genau das zu tun. Ihre persönlichen Dinge von Bord zu holen. Oder ist das ein Missverständnis?«
    »Ja, ich meine, nein. Ich wollte es, habe es aber nicht geschafft.«
    »Haben Sie es nicht geschafft, die Sachen zu holen, oder nicht geschafft, nach Lissabon zu fahren?«
    »Wissen Sie, ich weiß es einfach nicht mehr. Ich reise ja so viel.« Karítas wich Dóras Blick aus. Niemand sagte etwas, und die Worte hingen in der Luft. Die Lüge wurde peinlich deutlich, und am Ende fügte Karítas hinzu: »Wobei, doch, ich war da. Ich bin zur Yacht gegangen, aber sie war schon weg, glaube ich. Ich war jedenfalls nicht an Bord.«
    »Nein?« Dóra hatte das Gefühl, sich in einem Erdbebengebiet zu befinden. Wenn sie etwas Unvorsichtiges sagte, liefen sie Gefahr, aus dem Haus geworfen zu werden. »Dann habe ich das wohl missverstanden. Ich habe nämlich die Kleiderschränke durchgesehen und meine, ein Kleid sei herausgenommen worden. Jedenfalls gab es einen leeren Bügel. Ich bin einfach davon ausgegangen, Sie wären dagewesen und hätten es mitgenommen. Ich dachte, die anderen wären Ihnen nicht so wichtig, weil sie aus der Mode sind.«
    »Solche Kleider bleiben immer in Mode. Das ist Haute Couture.«
    Karítas’ Aussprache ließ vermuten, dass der Ausdruck eher aus Akureyri stammte als aus Frankreich.
    »Aber ich habe nichts geholt, deshalb wollte ich Sie treffen. Damit Sie mir helfen, an Bord zu kommen. Ich bleibe nicht lange«, sagte sie, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres.
    »Kann es sein, dass Ihre Assistentin Aldís an Bord war, entweder auf Ihre Anweisung hin oder auf eigene Initiative? Als die Yacht nach Island überführt werden sollte, war das Siegel an der Tür aufgebrochen. Wer das gemacht hat, hatte wahrscheinlich einen Schlüssel, denn es gab keine Anzeichen eines Einbruchs. Und normale Einbrecher hätten ja auch etwas gestohlen. Es gab genug teure Dinge auf der Yacht.«
    »Ich weiß nicht, was Aldís gemacht hat. Sie arbeitet nicht mehr für mich.«
    »Hast du ihr gekündigt oder konntest du ihr Gehalt nicht mehr zahlen?«, mischte sich Bella auf einmal in das Gespräch ein, und Dóra war fast ein bisschen erleichtert. Bella war zwar alles zuzutrauen, aber Dóra war froh, sich für einen Moment von diesem unterschwelligen Verhör zu erholen.
    Karítas wandte sich zu Bella und sagte:
    »Ich kann es mir durchaus leisten, Leute einzustellen.« Sie warf ihre Haare mit einer schnellen Kopfbewegung zurück. »Wenn ihr es unbedingt wissen wollt, ich habe sie gefeuert.«
    »Warum?«
    Man musste es Bella lassen: Sie kam immer direkt auf den Punkt.
    »Warum?« Es war offensichtlich, dass Karítas Bellas Fragenbombardement überhaupt nicht gefiel. »Darum. Sie war faul und hat meine Sachen benutzt.« Sie verstummte und presste die Lippen aufeinander.
    »Eine Frage, Karítas«, sagte Dóra freundlich lächelnd. »Kann es sein, dass ein Mann vom

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