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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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unauffällig umstellen lassen. Die Aktion hat bei uns einen Riesenwirbel ausgelöst. Ich kann nur hoffen, Kollege, dass Sie uns hier wirklich den Mörder von Mira Walden präsentieren werden.«
    »Wieso präsentieren?«, fragte er zurück, während er den anderen Flügel des Tores aufschob.
    »Äh? Kollege, Sie sagten doch vorhin am Telefon, dass Sie den Mörder …«
    Michael Schlosser konnte sich ein feines Lächeln kaum verkneifen. Er sah, dass der Strausberger Beamte verwirrt war und sich nun wohl fragte, ob er sich mit dieser Großaktion zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Immerhin war Walden unbescholten und gehörte zu den besten Steuerzahlern der kleinen Stadt.
    »… dass ich den Mörder, wenn alles gut geht, benennen könnte«, ergänzte er den abgebrochenen Satz des verwirrten Mannes. »Aber ich hoffe wirklich, dass sich Ihr Einsatz am Ende gelohnt haben wird, Kollege Reimer. Kommen Sie, wir besuchen zu dritt die im Haus befindlichen Personen.«
    Sie stiegen in den Wagen und fuhren bis vor die Haustür. Diesmal stand der Mercedes des Hausherrn nicht vor der Tür, sondern in der großen Doppelgarage, bei der ein Tor noch offen stand. Genko parkte den Wagen so vor der Garage, dass die Fahrzeuge darin blockiert waren.
    Leise stiegen sie aus. Vorsichtig lugte Michael Schlosser in die Garagen und sah neben dem bulligen Geländewagen schemenhaft einen kleinen Stadtwagen stehen. Er nahm an, dass es sich um den Wagen der verstorbenen Frau Walden handeln musste.
    Erst nach mehrmaligem Klingeln wurde ihnen geöffnet. Der Hausherr empfing sie, einen sportlich eleganten, grauen Freizeitanzug tragend mit hochgezogenen Augenbrauen und einem tiefen Grummeln in der Stimme:
    »Was soll denn das? Ich will meine Ruhe haben. Ich hab’ einen schweren Tag hinter mir. Machen Sie einen Termin mit meinem Büro aus … oder von mir aus auch mit meinem Anwalt.«
    Michael Schlosser sah die dumpfe Wut in den Augen Waldens, als dieser versuchte, die schwere Eingangstür wieder zuzuwerfen. Da er dies vorausgesehen hatte, stellte er geistesgegenwärtig schnell seinen linken Fuß in die Tür, so dass diese mit voller Wucht auf seine Zehen geschlagen wurde und dabei auch noch gegen sein lädiertes Knie schlug. Vor Schmerz aufschreiend, sprang er wütend so heftig mit der Schulter gegen das Türblatt, dass dieses mit immenser Kraft gegen Georg Walden zurückschnellte und den beleibten Hausherrn in die Diele schleuderte. Nur mit Mühe konnte sich dieser auf den Beinen halten. Beinahe hätte sich Schlosser auf Walden gestürzt und auf ihn eingeschlagen, so stark schmerzte jetzt sein Knie wieder. Den gesamten Tag war er schmerzfrei gewesen und nun waren die Stiche wieder da – und schuld daran war dieses dicke Monster. Nur die beruhigende Hand Genkos auf seiner Schulter hielt ihn zurück, sein Vorhaben zu verwirklichen.
    »Das ist Hausfriedensbruch«, brüllte ihn der Dicke an und fuchtelte mit den Armen wild in der Luft herum.
    Schnell betrat er die große Diele. Genko und Reimer folgten ihm auf dem Fuß. In diesem Moment hätte er sich am liebsten schon wieder auf den Dicken gestürzt und ihn geschlagen. Nur mühsam unterdrückte er diese Regung. Er wusste, dass sie nur von seiner Behinderung und dem augenblicklichen Schmerz herrührte. Mit gepresster Stimme wandte er sich an den Hausherrn:
    »Ist es nicht, Herr Walden. Wir sind hier, weil wir in vier Mordfällen ermitteln und Sie hiermit des Mordes an vier Menschen beschuldigen. Es steht Ihnen frei, einen Anwalt Ihrer Wahl hinzuzuziehen und Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern.«
    Die Augen des Dicken wurden rund und groß und zuckten unentwegt. Heftig abwinkend wandte er sich um und ging in das geräumige Wohnzimmer. Michel Schlosser folgte ihm sofort. In dem großen Raum drehte sich Walden behäbig um und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Schlosser spürte sofort, dass sich dieser Mann wieder vollständig in der Gewalt hatte. So ohne weiteres würde er sich jetzt nicht mehr erschüttern lassen.
    »Nehmen Sie Platz, meine Herren«, lud der Hausherr, wieder ganz Weltmann, ein und nahm selbst auf einem der bequemen, breiten Sessel Platz. Die Augen zuckten hektisch. Das gewohnte warme Lächeln lag jetzt wie ein Eisblock auf seinem Gesicht.
    Michael Schlosser und sein Strausberger Kollege setzten sich ihm gegenüber hin. Genko blieb wie unbeabsichtigt und zufällig an der Eingangstür stehen. Der schrille Kuckucksschrei im Nachbarzimmer war durch die dicke, verzierte

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