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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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Holztür so deutlich zu hören, dass Kommissar Reimer zusammenzuckte.
    Keine zwei Sekunden später hatte er einen weiteren Grund zusammenzuzucken. Die Türklingel, ein melodischer Dreiklang, schlug an. Verdattert warf Michael Schlosser Genko einen Blick zu, nur der Hausherr schien nicht sonderlich überrascht zu sein.
    »Erwarten Sie Besuch, Herr Walden?«, fragte Genko.
    »Ja und zwar genau den richtigen Mann zur richtigen Stunde«, antwortete der Gefragte und begann sich langsam hochzuhieven.
    »Bleiben Sie getrost sitzen«, zischte ihn Michael Schlosser an, erhob sich so schnell er konnte und drückte dem Hausherrn seine rechte Hand so schwer auf die Schulter, dass dieser wieder zurück in den Sessel plumpste.
    Danach humpelte er zur Eingangstür. Er hatte bereits die Klinke in der Hand, als erneut der Dreiklang ertönte. Ungeduld drückten die Tonfolge aus. Mit einer schnellen Bewegung riss er die Tür auf und sah überrascht auf einen spindeldürren, ganz in schwarz gekleideten Mann, der wiederum ihn erstaunt anschaute.
    »Ah! Schau an, der Herr Anwalt Hausmäusel«, grinste er den unerwarteten Gast an. »Kommen Sie getrost herein, ich glaube Sie werden schon sehnsüchtig erwartet.«
    »Und was wollen Sie hier? Wollen Sie schon wieder jemand zu Unrecht verdächtigen und drangsalieren?«
    Schlosser konnte nicht umhin, laut aufzulachen. Mit einer kleinen Verbeugung machte er den Weg frei und wies mit der Hand Richtung Wohnzimmer. Selbstsicher durchschritt der Anwalt die Türen. Schlosser blieb ihm dicht auf den Fersen.
    »Ach, so ist das also«, rief Hausmäusel beim Betreten des Raumes. »Brauchst du Hilfe, Georg?«
    Michael Schlosser registrierte sofort die vertraute Anrede. Auf eine derartige Verbindung wäre er nie gekommen.
    »Es ist schön, dass du hier bist, Hannibal«, begrüßte der Hausherr den Ankommenden und lächelte ihm verschwörerisch zu. »Ich hoffe, dass ich mit diesen Herren hier auch alleine fertig werde, aber unter Umständen kann ich deine Hilfe sehr gut gebrauchen. Setz’ dich zu uns.«
    »Guten Abend, die Herren«, grüßte der Anwalt nuschelnd in die Runde und nahm Platz. Er schien sich umgehend gleichsam in die Rolle eines Beobachters, Zeugen und Anwalts fügen zu wollen.
    »Wie kommt es, Herr Hausmäusel, dass Sie hier erscheinen und woher kennen Sie Herrn Walden?«, fragte Michael Schlosser, nachdem er sich wieder gesetzt und seinen Strausberger Kollegen kurz vorgestellt hatte.
    »Was soll denn das?«, kam hart die Antwort zurück. »Soll jetzt sogar ich verhört werden, oder was?«
    »Nein, bestimmt nicht, Herr Anwalt«, antwortete Michael Schlosser freundlich. »Ihre Integrität steht selbstverständlich außer Zweifel. Wir wollen nur Zusammenhänge verstehen.«
    Von einer wirklichen Integrität des Anwalts war er zwar nicht ganz überzeugt, sah aber in diesem Augenblick auch keinen Sinn darin, unfreundlich und hart gegen beide Männer gleichzeitig vorzugehen.
    »Herr Walden und ich kennen uns schon aus unserer WP-Zeit. Seit damals sind wir enge Freunde und treffen uns immer wieder zu unserem gemeinsamen Hobby, dem Schachspielen. Wir sind zwei verschiedene Charaktere, müssen Sie wissen und wir liefern uns die tollsten Gefechte. Georg ist ein reaktionsschneller, knallharter, risikobereiter Spieler und ich bin ein Langzeitstratege. Diese Kombination ist traumhaft. Leider gewinnt er fast immer – eigentlich immer.«
    ›Traumhaft wofür? Nur für’s Schachspielen? Sehe ich da doch einen Schwachpunkt Waldens?‹, fragte sich Michael Schlosser, hütete sich aber, diese Fragen laut zu stellen.
    »Was meinen Sie mit WP-Zeit?«, wollte stattdessen Hauptkommissar Reimer wissen, da er mit diesem Begriff scheinbar nichts anfangen konnte.
    »Damit ist unsere gemeinsame Arbeit bei einer Berliner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gemeint. Ich bin vor fünf Jahren ausgeschieden, als ich Notar wurde, und habe mich selbständig gemacht. Georg wechselte vor vier Jahren zu den Wetzlar-Werken. Trotzdem blieben wir enge Freunde.«
    »Aha. Deshalb übernahmen Sie also nach dem Tode Herrmann Wetzlars die Mandantschaften der Wetzlar-Werke und die der Familie Wetzlar. Warum nicht schon früher?«, fragte Michael Schlosser interessiert nach.
    »Weil Herrmann Wetzlar nicht wollte. Er war seit alters her mit den Groderts vertraut und vertraute auch nur diesen«, antwortete Walden mit einer Stimme, die aufgrund ihrer hohen Stimmlage im krassen Gegensatz zu der seines Freundes stand und bei Michael Schlosser

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