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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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Erinnerungen gingen ihm durch den Kopf, als er die Schlagbewegung des Pathologen mit den Augen verfolgte und ließen seine Laune ins Bodenlose sinken. Trotzdem war er beeindruckt von der Vorführung.
    »Was du da eben gezeigt hast, würde ich als eine Art Rückhandschlag bezeichnen, habe ich das richtig verstanden?«, wollte er bestätigt wissen.
    »Genau. Ein Rechtshänder muss im weiten Bogen horizontal ausgeholt und aus kürzester Entfernung mit voller Wucht dem Mann kerzengerade das Schlägerblatt, dieses gleichzeitig nach rechts drehend, in den Kopf gedroschen haben, so dass es dermaßen tief eindringen konnte. Wie der Mann dann allerdings, ohne Spuren zu hinterlassen, aus dem Bunker herausgekommen ist, dieses Rätsel müsst schon ihr lösen, meine Herren.«
    Bei diesen Worten grinste der Mediziner fast schon schadenfroh und zwinkerte zu allem Überfluss auch noch mit den Augen.
    »Hältst du einen Selbstmord oder selbstverschuldeten Unfall für möglich?«
    »Ausgeschlossen! So eine Kraft kann niemand aufbringen. Jedenfalls nicht, dass der Schläger dergestalt im Kopf stecken bleibt. Dafür ist der Schädelknochen zu stark und der Tote wies auch keine Anormalitäten diesbezüglich auf.«
    »Kann der Mann nicht außerhalb erschlagen und anschließend von einem starken Mann hineingeworfen worden sein?«, wollte nun auch der Hagere wissen.
    »Also, der Tod trat, wie gesagt, augenblicklich ein, aber inwieweit anschließend der Leichnam noch bewegt worden ist, weiß ich nicht. Das Einzige was ich noch sagen kann ist, dass ich keine fremden Materialien oder anderweitigen Spuren wie Speichel, Haare und so weiter finden konnte. Der Todeszeitpunkt wurde am Tatort bereits treffend genau festgestellt. Mehr kann ich derzeit leider nicht sagen. Also, viel Spaß noch bei den weiteren Ermittlungen, meine Herren.«

     
    Als Michael Schlosser wieder an der frischen Luft war, atmete er erst einmal tief durch und sah erleichtert seinen Mitarbeiter an. Auch dieser war sichtlich froh, wieder draußen zu sein, obwohl ihm kühle Regenschauer ins Gesicht wehten.
    »Sakra! Wie ich sehe, wird uns nun die Spurensicherung die Theorie, dass der Mann außerhalb erschlagen und anschließend erst in den Bunker geworfen wurde, bestätigen müssen, Chef«, stellte der Hagere, sich an seiner langen Nase bedächtig kratzend, fest und sah ihn mit Hundeaugen an.
    »Wozu sollte sich jemand, der womöglich sogar noch im Affekt zugeschlagen hat, auch noch die Mühe machen, den Toten in das Sandhindernis zu werfen. Das gibt doch keinen Sinn«, grübelte Michael Schlosser laut vor sich hin und massierte leicht sein linkes Knie.
    »Vielleicht sollten wir nur verwirrt werden und der Täter wollte so seine Tat verschleiern. Dazu würde auch das nachträglich gemachte Video passen. Es müssten dann sogar Blutspritzer auf den Kleidern des Mörders sein.«
    »Und es müsste Blut des Opfers irgendwo in der Nähe des Bunkers zu finden sein. Dass es in der Nähe des Bunkers sein muss, ergibt sich daraus, dass man einen Toten wohl kaum sehr weit tragen kann, ohne dass der Schläger aus dem Kopf rutscht. Und wie erklärst du die Spuren im Sandhindernis? Aber diese Fragen sollen uns die Fachleute von der Spurensicherung beantworten. Unabhängig davon können wir bei allen Verdächtigen besonders auf Kleidungsstücke und Schuhe achten, vielleicht finden wir mit Blut bespritzte Gegenstände und wären dann ein bedeutendes Stück weiter.«
    »Genau, Chef!«, pflichtete ihm Genko bei und grinste schief, als er fortfuhr: »Und deshalb werde ich heute Abend noch bei den Sullers vorbeifahren und mich dort einmal genau umsehen. Das muss sein!«
    Was sollte er zu dieser Idee seines Mitarbeiters schon sagen. Schaden konnte es ohnehin nicht. Also nickte er nur. Er würde sich erst einmal weiter um das Umfeld des Opfers kümmern und den Bericht der Spurensicherung am kommenden Vormittag abwarten, das schien ihm sinnvoller.

     
    Gedankenverloren schaute Genko Genske auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach achtzehn Uhr und eigentlich hatte er längst Feierabend. Aber zu Hause, in seiner kleinen Zweizimmerwohnung, wartete ohnehin niemand auf ihn. Da konnte er getrost noch einige Nachforschungen anstellen, sagte er sich, und zog sich seine lappige Lederjacke an. Zuerst etwas zögerlich, dann doch ziemlich flott, eilte er zu seinem Wagen und machte sich auf den Weg nach Lichterfelde. Vor dem Haus der Sullers angekommen, musterte er das Wohnobjekt und musste feststellen, dass es

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