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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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in diesem Bereich befinden. Er wusste, dass er nur eine Seite überblicken konnte, aber die war menschenleer. Vorsichtig lugte er nun um die Tür herum und schaute den Flur, der auch nur sehr kurz war und von einer weiteren automatischen Tür begrenzt wurde, auf der anderen Seite entlang. In einem Zimmer sah er gerade noch einen weißen, flatternden Kittel verschwinden, dann war auch dieser Teil des Flurs leer. Er wartete noch kurz und sondierte weiter die Lage. Nichts geschah. Mit ruhigen, sicheren Schritten betrat er den Flur, schloss die Treppenhaustür sachte und näherte sich von der Seite her der automatischen Tür. Er wusste, dass sich diese Türen nur öffneten, wenn man sich in ausreichender Entfernung von vorne näherte. Vorsichtig spähte er durch die Scheiben der Tür und stellte zu seiner Befriedigung fest, dass sich auch dahinter keine Menschenseele bewegte. Schnell schob er die Schwingtüren auf und lief so leise, wie es seine Gummisohlen erlaubten, einige Meter in den Gang hinein.
    Gleich der erste Raum zu seiner Rechten beherbergte den Komaraum. Er war auf Anhieb richtig gelandet. Wie leicht musste das erst dem Mörder gefallen sein, wenn dieser zuvor sogar noch die Umgebung erkundet hatte. Ohne zu zögern, öffnete er die Tür und betrat das Zimmer. Leise schloss er die Tür hinter sich und schaute sich um.
    Der Raum war menschenleer. Zwei Betten standen säuberlich bezogen nebeneinander. Die unzähligen Monitore, Apparaturen, Oszillographen und Ständer mit medizinischen Geräten wirkten auf ihn wie graue, unrealistische, futuristische Ausrüstungsgegenstände eines Raumschiffs. Gewissenhaft studierte er die Geräte und überlegte fieberhaft. Da kam ihm eine Idee. Er begann wahllos Geräte einzuschalten und alle möglichen Knöpfe zu drücken. Schon beim Umlegen des vierten Schalters hörte er außerhalb des Raumes einen pfeifenden, piepsenden Dauerton, dem kurz darauf ein dunkler, trötender, periodisch unterbrochener Warnton folgte. Gemächlich drehte er sich um, schaute kurz auf seine Armbanduhr und wandte sich wieder der Tür zu. Zügig öffnete er sie, warf einen kurzen Blick den Gang entlang, sah niemanden und ging mit flotten Schritten zur Schwingtür. Sich kurz umblickend durchschritt er auch diese und sprang mit einem kleinen Satz so zur Seite, dass ihn vom Gang aus niemand mehr sehen konnte. Er hatte kaum dieses kleine Manöver ausgeführt, als er trampelnde, klappernde Laufgeräusche im Gang hinter sich hörte.
    »Was ist denn das für ein Alarm?«, schrie eine hohe, weibliche Stimme.
    »Der kommt aus dem Komaraum!«, antwortete hastig eine männliche Stimme.
    »Da liegt doch gar keiner!«, kam von noch weiter hinten eine weitere Stimme.
    Es waren die letzten Silben, die er noch verstehen konnte, denn er befand sich schon wieder im Flur und eilte nach unten. Nur noch wenig aufpassend, durchquerte er den Vorraum und verließ unbehindert, und wie er meinte ungesehen, das Krankenhaus. Seine Lunge pustete mächtig als er bei seinem Fahrzeug ankam und sich hinein setzte. Er wartete noch eine kurze Weile, rief dann seinen Strausberger Kollegen an und verabredete mit ihm, sich in einer Viertelstunde in der Abteilung zu treffen, in der Mira Walden umgebracht worden war.

     
    »Stellen Sie sich vor, Herr Kollege«, begrüßte ihn Hauptkommissar Reimer aufgeregt, als er erneut den Flur der Unfallchirurgie betrat. »Stellen Sie sich vor, hier hat es vor wenigen Minuten einen unerklärlichen Alarm im Komaraum gegeben.«
    »Wieso unerklärlich?«, fragte er, bewusst erstaunt blickend.
    »Weil kein Patient in dem Raum lag, aber trotzdem mehrere Geräte angeschaltet wurden und weit und breit keine Menschenseele zu sehen war, die es getan haben könnte«, erklärte Reimer kopfschüttelnd. Mehrere Schwestern, Helfer und ein Arzt, die um sie herum standen, nickten dazu eifrig. Ihren Gesichtern war die Ratlosigkeit deutlich anzusehen.
    »Sie meinen also, ein Unsichtbarer hat die Geräte eingeschaltet und so den Alarm ausgelöst«, lachte Schlosser ihnen zu und amüsierte sich innerlich.
    »Genau das«, rief eine der Schwestern, der er das Grauen ansah. »So muss es auch in der Mordnacht gewesen sein.«
    »Genau so war es auch in der Mordnacht, meine Damen und Herren«, nickte er ihnen ernst zu. »Ich selbst habe den Alarm ausgelöst, weil ich sehen wollte, ob man sogar am hellen Tag und ohne sonderliche Kenntnisse der örtlichen Verhältnisse unbemerkt bei Patienten eindringen kann. Nachts dürfte das

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