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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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Freund sagte, dass Sie letzten Freitag den ganzen Abend hier bei ihm in der Wohnung waren? Stimmt das, Frau Wetzlar?«
    Sie stutzte merklich.
    »Ja, wieso?«
    Dann schien ihr plötzlich einzufallen, dass sie mit ihm ohne Rechtsbeistand nicht mehr sprechen sollte und setzte hastig hinterher:
    »Ich sage ohne meinen Anwalt kein Wort mehr. Lassen Sie mich bitte sofort durch!«
    »Aber gerne«, antwortete er, trat einen Schritt zur Seite, den Leona Wetzlar sofort nutzte, in das Treppenhaus zu schlüpfen und grußlos die Treppe nach oben zu eilen. Die hochhackigen Schuhe lieferten ein helles Stakkato dazu.
    Gedankenversunken blieb er in der Tür stehen. Sie hatte, ohne darauf vorbereitet gewesen zu sein, das Alibi, aber damit auch ihr eigenes, bestätigt. Oder handelte es sich hier um ein abgekartetes Spiel, wie bei dem Alibi von dem Tag, als Herrmann Wetzlar ermordet wurde? Gab es eine Verbindung zwischen der ermordeten Frau Walden und Leona Wetzlar? War Peter Wolf ein verliebter, bezahlter Mörder?
    Er wusste in diesem Moment, was er als Nächstes unternehmen musste. Schnell zog er sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer seiner Dienststelle und ließ sich mit einem freien Mitarbeiter verbinden. Diesen wies er an, sich umgehend ein Passbild von Peter Wolf zu besorgen und in vervielfältigter Ausgabe per Eilkurier oder E-Mail an Hauptkommissar Reimer, Strausberg, zu schicken. Er selbst rief anschließend Letzteren an und teilte ihm mit, dass er auch das Konterfei von Peter Wolf in seine Recherchen mit aufnehmen sollte.

     
    Genko Genske saß an diesem Vormittag nun schon seit mehr als zwei Stunden Alexander Suller gegenüber und stellte diesem immer wieder die gleichen Fragen. Immer wieder antwortete ihm dieser, steif auf einem harten Stuhl neben seinem Schreibtisch sitzend, mit den gleichen Antworten und beteuerte unentwegt seine Unschuld.
    »Tei… Äh! Wie erklärst du dir die Blutspritzer des Ermordeten auf deinen Golfschuhen, die du an diesem Tag getragen hast?«, bellte Genkos nächste Frage durch den kleinen Raum, das Tonband lief leise surrend mit.
    Sichtlich müde, genervt und fast verzweifelt kam die stets gleich bleibende Antwort:
    »Es muss sich um mein eigenes Blut handeln. Ich habe ab und zu mal Nasenbluten. Meine Blutgruppe kenn ich nicht.«
    »Nachher wird dir eine Blutprobe entnommen, dann wird sich das ganz schnell herausstellen. Warum hast du einen Fluchtversuch unternommen?«
    »Ich weiß nicht. Ich war einfach in Panik geraten, als ich Sie mit uniformierten Polizeibeamten ankommen sah.«
    »Du meinst, du hattest ein schlechtes Gewissen!«, brüllte Genko plötzlich los. »Nun gesteh’ doch schon! Du bist doch längst überführt. Alle Beweise sprechen gegen dich!«
    »Ich war’s nicht, Herr Kommissar, ich war’s nicht«, beteuerte Alexander weiterhin seine Unschuld, seine Hände unentwegt knetend.
    In diesem Moment sah Genko seinen Vorgesetzten leise den Raum betreten und wusste, dass dieser ihm ansehen würde, dass er keinen Schritt weitergekommen war.
    Es entstand eine kleine Pause und er wollte schon wieder eine Frage stellen, als sein Vorgesetzter, unerwartet für alle Anwesenden, eine Frage an Alexander stellte:
    »Wo waren Sie vor drei Tagen zwischen einundzwanzig und dreiundzwanzig Uhr, Herr Suller?«
    Verwundert schaute Genko seinen Vorgesetzten an. Nicht anders schien es dem beisitzenden Beamten zu gehen. Auch ihm schien der Zusammenhang der Frage zu fehlen.
    »Äh! Äh. Da muss ich erst einmal überlegen«, stotterte Alexander. »Äh. Ach ja! Da war ich auf dem Nachhauseweg vom Golfen.«
    »Wo haben Sie gegolft und ich will nicht nur einen Teil der Zeit beantwortet wissen«, stocherte Michael Schlosser tiefer.
    Jetzt ahnte Genko, worauf sein Vorgesetzter hinaus‑ wollte.
    »Äh. Also, ich bin um halbzehn abends losgefahren und erst kurz nach halbzwölf Uhr zu Hause angekommen«, antwortete Alexander eingeschüchtert.
    »So, so. Wo haben Sie gespielt?«, fragte Michael Schlosser ganz leise, aber sichtlich genervt, weiter nach.
    » In Wilkendorf. Golfclub Wilkendorf, auf dem Sandy- Lyle-Platz.«
    »Wo ist dieses Wilkendorf, Herr Suller?«
    »Gleich hinter Strausberg, Herr Kommissar«, flüsterte Alexander und richtete seinen Blick auf seine Finger.
    Genko wäre fast vom Stuhl gefallen, als er das hörte. Auch sein Chef schien mehr als erstaunt über diese Antwort zu sein, wie er zu seiner Genugtuung bemerken konnte.
    »Zwei Stunden benötigt man aber um diese Zeit doch niemals

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