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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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auch schon gedacht«, gab er zu und begann an seiner Nase zu reiben. »Ich habe es aber verworfen, da die Betriebsprüfungen gezeigt haben, wie wertvoll er für das Unternehmen ist. Seine neunzehn-Komma-neun Prozent Firmenanteil an den Wetzlar-Werken sprechen gegen die Wahrscheinlichkeit eines Rauswurfes durch den Ermordeten. Sie haben sich durch die Todesfälle ja auch nicht verändert.«
    »Wie? Neunzehn-Komma-Neun?«, fragte der Hagere lautstark. »Du meinst zehn Prozent, Chef. Zehn-KommaNull Prozent?«
    Die letzten Worte zog Genko stark und deutlich betont in die Länge.
    »Äh?« Er sah seinen Mitarbeiter irritiert an. »Was meinst du mit zehn-Komma-null Prozent? Georg Walden teilte mir mit, dass er neunzehn-Komma-neun Prozent der Aktien an den Wetzlar-Werken besitzt.«
    »In den Akten steht ganz klar: zehn Prozent, Chef«, beharrte der Hagere auf seinem Kenntnisstand, nahm seine schlaksigen Beine vom Schreibtisch, begann nach einer der Akten zu fingern und sich in sie zu vertiefen. Nach wenigen Sekunden nickte er bestätigend:
    »Genau! Zehn Prozent. Wie ich’s gesagt habe.«
    »Das ist ja merkwürdig. Woher stammt das Wissen in den Akten?«
    »Das weiß ich nicht«, gab der Gefragte zu und griff nach dem Telefonhörer. Mit flinken Fingern tippte er eine Kurzwahlnummer ein und fuhr fort: »Das weiß bestimmt einer unserer Wirtschaftsgurus. Ich hol’ uns mal einen herüber.«
    Schlosser nickte nur bestätigend und hörte mit an, wie Genko kurz und bündig einen Spezialisten herbeiorderte. Keine zehn Sekunden später ging die Tür auf und zwei jüngere, weibliche Mitarbeiterinnen betraten mit einem kurzen Gruß den Büroraum.
    »Ah!«, entfuhr es ihm ungewollt. »Haben wir gleich zwei weibliche Wirtschaftsgurus?«
    Verständnislos sahen sich die beiden Frauen an.
    »Aber nein, Chef«, stellte sein Mitarbeiter lachend richtig. »Nur Frau Martens ist die Spezialistin in Sachen Wirtschaftskriminalität und Kollegin Freitag zeichnet für die Recherchen am und auf dem Golfplatz verantwortlich.«
    »Richtig«, bestätigte die zuerst Genannte, bei der neben einer Rubensfigur, ein blond gefärbter Bürstenhaarschnitt auffiel. »Ich bin hier, um Ihnen die Ergebnisse zweier Wirtschaftsauskünfte mitzuteilen.«
    »Super«, freute sich Schlosser und blickte sie auffordernd an. »Setzen Sie sich bitte meine Damen. Mich würden aber zuerst einmal die Recherchen aus der Umgebung des Golfplatzes interessieren.«
    Die andere Frau, zierlich, dunkelhaarig, mit etlichen Sommersprossen um die kleine Stupsnase herum, begann mit einer nasalen Stimme, wie auswendig gelernt, vorzutragen:
    »Die erste Frage, ob irgendein anderes Fahrzeug oder eine verdächtige Person in der Nähe des Golfplatzes am Tag des Mordes in etwa zur Tatzeit gesehen wurden, muss mit einem eindeutigen ›Nein‹ beantwortet werden. Die Straße zum Golfplatz führt geteert noch gut hundert Meter weiter Richtung Nordosten, danach verengt sie sich zu einem schmalen Plattenweg, auf dem man zu einem Bauernhof gelangt. Weitere Wege sind reine Feldwege, die für Pkws nicht befahrbar sind. Schon gar nicht für ein Sportwagenkabriolett. Ein Frühaufsteher aus Groß Kienitz, ein älterer Herr, der jeden Morgen gegen sechs Uhr mit seinem Hund diese Straßen und Wege am Golfplatz entlang läuft, versichert, dass sich kein weiteres Fahrzeug in diesem Bereich befunden hat und dass er keine weiteren Personen gesehen hat. Die zweite Frage, ob sich auf dem Golfplatz Menschen befunden haben, konnte er nicht beantworten, weil er auf diesen kaum eine Sicht hat. Er war dort von kurz nach sechs Uhr und kam zu Hause kurz vor acht Uhr wieder an. Ihm ist an diesem Morgen bis zum dem Zeitpunkt, als die Polizei dort scharenweise eintraf, nichts Ungewöhnliches aufgefallen.«
    Sie hielt inne, und blickte ihre Kollegin auffordernd an. Leicht aufstöhnend begann diese ihren Vortrag:
    »Also! Bezüglich der Frage über den Vermögensstatus von Frau Mira Walden kann ich nur mitteilen, dass es kein nennenswertes Vermögen gibt und daher auch nichts zu vererben ist. Das Ehepaar lebte in Gütertrennung. Die Familie verfügte durch Herrn Walden über ein gutes Einkommen, war aber ansonsten ziemlich verschuldet, aber auf keinen Fall überschuldet. Die Verschuldung betrifft eine größere Hypothek auf das Haus, welches Herrn Walden gehört, die aber beständig abgezahlt wird, aber noch lange nicht bezahlt ist.«
    »Gibt es etwas über den beruflichen Werdegang des Ehepaares zu sagen?«, wollte der

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