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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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den Inhalt der Videokassette an und stellte fest, dass die Aufzeichnungen identisch mit der Kopie zu sein schienen. Zur Sicherheit gab er beide Kassetten noch zu einem Fachmann aus der technischen Abteilung, der untersuchen sollte, ob irgendwelche Manipulationen vorlagen.

     
    Am folgenden Tag verhörte er Alexander Suller erneut, und später auch noch den Vater, stundenlang weiter. Bereits beim ersten Termin war ein Rechtsanwalt wie aus dem Nichts erschienen und hatte erklärt, dass er die Interessen des jungen Mannes vertrete und ihn Herr Martin Suller damit beauftragt hätte. Daraufhin machte Alexander keine Aussagen mehr und der Vater wiederholte unentwegt nur seine ersten Aussagen.
    Am späten Nachmittag forderte der Anwalt das erste Mal, seinen Mandanten augenblicklich freizulassen, da die Beweislage zu dünn sei, was von Genko kategorisch abgelehnt wurde. Er wusste, dass er noch ein paar Stunden Zeit hatte, den Knaben in Haft zu halten und die Wahrheit aus ihm herauszubekommen.

     

     

21
    Hauptkommissar Michael Schlosser fuhr nach Strausberg, testete selbst die Wegstrecke zwischen dem Haus von Georg Walden und dem Kreiskrankenhaus aus und musste feststellen, dass er bei normaler Geschwindigkeit sogar noch eine Minute länger benötigte, als die ihm von seinem Kollegen übermittelte Zeit. Bei der Überprüfung der Wegstrecke zwischen dem Golfclub Wilkendorf und dem Krankenhaus konnte er nicht umhin, den Kopf zu schütteln. Alexander Suller hätte mehr als genug Zeit gehabt, einen langen Stopp einzulegen, um einen Mord, wie geschehen, zu begehen. Anschließend besah er sich gründlich die Umgebung und Einrichtungen des Krankenhauses. Es gab keinen Pförtner, sondern nur eine durchgehend offen stehende, verrostete, alte Schranke und auf dem Krankenhausgelände direkt unzählige Parkmöglichkeiten für Fahrzeuge, die teilweise zwischen Bäumen und stark wuchernden Büschen so gut geschützt waren, dass sie kaum wahrgenommen werden konnten. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich niemand an ein unauffälliges, gebräuchliches, kleines Fahrzeug, wie es auch ein Audi TT war, erinnern konnte. Bei dem großen, bulligen Mercedes-Geländewagen wäre das schon etwas anders gewesen. Der wäre vermutlich aufgefallen, überlegte er.
    Als Nächstes überlegte er, ob er ungesehen in eines der Krankenzimmer in dem lang gezogenen, großen Plattenbau, in dem auch der Tatort liegen musste und der über mehrere Eingänge und zwei Auffahrrampen verfügte, gelangen konnte. Ein Versuch sollte es wert sein, entschied er.
    Im Schutz einer Buschreihe schlich er zu einem ebenerdigen Eingang und blickte von der Seite durch die Scheiben der Türen in den Vorraum. Es lief eine kleine Gruppe Patienten und eine dralle Schwester durch diesen Raum. Sie verschwanden allesamt hinter einer der Türen. Als er sich sicher war, dass sich niemand mehr darin aufhielt, fuhr er mit der Hand durch den Sensorstrahl und die Tür schwang geräuschlos nach innen auf. Schnell huschte er hinein und schaute sich um. Auf der linken Seite befanden sich die Fahrstühle und daneben das Zeichen für das Treppenhaus. Eine Tafel an einer Säule in der Mitte des Raumes zeigte ihm, in welcher Etage sich die Chirurgie befand. Es war die erste Etage. Dort mussten auch die Wachräume sein, schloss er und hoffte, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. So flink es sein lädiertes Knie zuließ, lief er zum Treppenhaus, zog die schwere Tür auf und lauschte. Niemand schien sich darin zu befinden. Keiner lief freiwillig eine Treppe, wenn es genügend Fahrstühle gab, dass wusste er aus eigener Erfahrung ganz gut. Als er das Treppenhaus betrat, zog er hinter sich die Tür fast ganz zu und wartete, wann den Vorraum, den er soeben verlassen hatte, wieder jemand betreten würde. Er verharrte einige Minuten, dann schloss er die Tür. Niemand war erschienen. Also, bis hierher war es sehr einfach gewesen, ungesehen in den Krankenhaustrakt zu gelangen.
    Langsam und leise stieg er zur ersten Etage hinauf, öffnete dort einen winzigen Spalt die Tür und lauschte in den Gang hinein. Weit entfernt hörte er ein leises Klappern und ein feines Klirren, welches vom Aufeinanderschlagen von Flaschen herzurühren schien. Als diese Geräusche nach einer Weile verstummt waren und sich nichts mehr rührte, wagte er einen Blick den Flur entlang, der nicht sehr lang war und am gegenüberliegenden Ende von einer automatischen Tür begrenzt wurde. Die Fahrstuhlausgänge mussten sich ebenfalls

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