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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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kann so nicht sein. Das sagt mir mein Instinkt.«
    »Dann lass dir von deinem Instinkt auch sagen, wo sich die verschwundene Akte Frederik Meinert befindet und wie der Mord auf dem Golfplatz ausgeführt wurde«, frotzelte Schlosser und lachte laut auf, als er die verdatterte Miene seines Mitarbeiters sah.
    Versöhnlicher fuhr er fort: »Wir werden in den kommenden Tagen selbst die Mutter Frederiks und unsere Kollegen in Tirol aufsuchen.«
    »Warum wir, Chef?«, wollte der Hagere wissen. »Dafür gibt es doch die Amtshilfe.«
    »Die dauert mir zu lange und außerdem will ich auf Nummer sicher gehen, Genko. Wir fahren am Sonntag zu Frau Meinert. Von da aus sehen wir dann weiter. Geh’ los, und besorge die entsprechenden Genehmigungen.«
    Er wusste, dass sein Mitarbeiter solche Anträge gerne erledigte, denn dieser liebte derartige außergewöhnliche Dienstfahrten.

     
    »In zweihundert Meter nach rechts abbiegen«, tönte es monoton aus dem Lautsprecher des Dienstwagens, mit dem Michael Schlosser und sein Mitarbeiter unterwegs waren.
    »Sakra! Führt uns dieses Navigationssystem wirklich an die richtige Adresse?«, zweifelte Genko die Ansage an.
    Sie hatten Freiburg längst hinter sich gelassen und fuhren immer tiefer in den Schwarzwald hinein. Nach dem malerisch gelegenen Örtchen Buchenbach, in dem Frau Meinert in der Waldstraße wohnen sollte, war es noch höher einen schmalen Bergweg hinaufgegangen.
    »In hundert Meter rechts abbiegen, dann Ziel erreicht«, tönte es wieder aus dem Lautsprecher.
    »So, wo denn?«, war die einzige Frage, die dem Hageren hierzu einfiel.
    Als der Wagen die angekündigte Stelle erreichte, sah Michael Schlosser, dass dort wirklich die Waldstraße begann, aber zugleich quer über der Straße ein Schild gespannt war, welches ihn aufmerken ließ: ›Sanatorium Sonnen- schein‹.
    »Sakra! Was nun. Bin ich im falschen Film, oder was?«, trötete Genko lauthals.
    »Die gute Frau scheint in einem Sanatorium zu leben, entweder als Patientin oder als Mitarbeiterin. Wir werden gleich die Wahrheit erfahren«, fasste Schlosser die unerwarteten Begebenheiten zusammen.
    Langsam und leise fuhren sie den schmalen, geteerten Weg zu einem großen Gebäudekomplex hinauf. Die Straße war auf beiden Seiten von hohen Steinmauern eingefasst und lediglich der Blick zu einer schlossähnlichen Gebäudeansammlung blieb frei. Kurz davor befand sich ein breites, schmiedeeisernes Tor, neben dem ein kleines Wachhäuschen zu sehen war. Vor diesem Tor war ein kleiner Parkplatz angelegt, auf dem die Schilder eindeutig auf die Nutzer hinwies: ›Besucher‹.
    Gehorsam stellten sie ihr Fahrzeug ab und meldeten sich beim Pförtner an, der seinerseits wiederum irgendjemanden im Haupthaus anrief. Nach wenigen Minuten wurden sie von einer älteren, etwas umfangreichen Frau in Schwesterntracht abgeholt und zur Anmeldung im Eingangsbereich des Hauptgebäudes geleitet. Sie fühlten sich augenblicklich wie unter Aufsicht gestellt.
    »Sie wünschen?«, wurden sie von einer weiteren Schwester gefragt.
    Michael Schlosser stellte sich und seinen Mitarbeiter kurz vor und erläuterte den Grund seines Besuches. Die Schwester telefonierte daraufhin kurz mit irgendjemanden und rief danach einen bulligen Pfleger, den sie beauftragte, die Herren zu Frau Meinert zu führen. Dieser nickte nur gelangweilt, schaute sie kurz an und stapfte los. Nur mit Mühe gelang es ihm, dem stämmigen Mann zu folgen.
    Dieser lief mit den beiden Beamten im Schlepptau durch mehrere Flure und Verbindungsgänge, die darauf schließen ließen, dass sie sich nun in einem der Nebengebäude befanden. Das Sanatorium wirkte bedrückend ruhig. Danach ging es eine Etage höher und endlich standen sie vor einer weißlackierten Tür.
    Michael Schlosser staunte, wie behutsam und zart der Pfleger an die Tür klopfte und diese öffnete, nachdem ein leises ›Herein‹ ertönt war. Grinsend wurde er zum Eintreten aufgefordert. »Besuch für Sie, Frau Meinert«, flüsterte der Pfleger dabei in den Raum hinein und schloss die Tür wieder, auf dem Flur zurückbleibend.
    Eine völlig altersindifferente, grauhaarige Frau schaute Schlosser erwartungsvoll entgegen. Sie lächelte leicht, während sie in einem bequemen Sessel sitzen blieb. Der Raum war spärlich möbliert. Irgendetwas störte ihn an der Einrichtung, ohne dass er es benennen konnte.
    Wieder stellte er sich und Genko kurz vor und kam auch sogleich zum Thema:
    »Sie waren im Februar vor zwei Jahren mit Ihrem Sohn

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