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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Schreibtisch. Behandelte Sherilee genauso wie alle anderen Herausgeber vor ihr.
    »Sie hatten Recht, Sherilee«, sagte er. »Im Krankenhaus ist etwas faul. Ich suche nur nach Antworten auf ein paar Fragen.«
    »Und ich will nur, dass Sie mir und jedem einzelnen offiziellen Vertreter der Stadt, der heute bei mir angerufen hat, versichern, dass Sie Alex Raymond nicht einfach nur zum Spaß aufs Dach steigen.«
    Murphy zog ironisch die Augenbrauen nach oben. »Alex Raymond ist also zu gebrechlich, um sich selbst verteidigen zu können?«

    »Nein …« Sie schnaufte, trat von einem Fuß auf den anderen. Errötete. »Eigentlich nicht.«
    »Ach?«
    »Sie sind nicht von hier«, beharrte sie mit plötzlicher Enttäuschung. »Sie können nicht wissen, was Alex für ein Mensch ist.«
    »Dann klären Sie mich auf.«
    »Auf gar keinen Fall. Verraten Sie mir zuerst, was Sie glauben.«
    Er grinste. »Ich glaube gar nichts. Ich sehe mich nur um. Auch, wenn ich zugeben muss, dass ich mit dieser ›Retter der Witwen und Waisen‹-Nummer so meine Probleme habe. Ich meine, soll ich ernsthaft glauben, dass dieser Kerl, wie George Foreman, immer wieder neue Anläufe nimmt, nur, weil seine Mutter an Alzheimer gestorben ist?«
    »Sie ist nicht daran gestorben«, entgegnete Sherilee. »Sie hat sich umgebracht. Hat sich in der Garage aufgehängt, und Alex hat sie gefunden, als er von der Schule nach Hause gekommen ist. Finden Sie nicht, dass das Grund genug ist, um, na ja, so etwas wie eine kleine Besessenheit zu entwickeln?«
    Doch. Er wollte zwar nicht, aber er musste zugeben, dass das mehr als ein ausreichender Grund dafür war.Verdammt!
    »Geben Sie mir meine Berichte«, sagte Murphy und riss sie ihr aus der Hand.
    »Und?«, hakte Sherilee nach. »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Herausfinden, wieso der Leichenbeschauer ein Mordopfer freigegeben hat und dann nachprüfen, ob Sie mit Ihrer Vermutung bezüglich Paul Landry Recht haben könnten.«
    Sherilee strahlte wie ein Kind beim ersten Schnee. »Echt?«
    Murphy konnte einfach nicht widerstehen. Er wusste, dass ihm zahllose Verfahren wegen sexueller Belästigung drohten, aber sie war so voller Begeisterung. Er kniff sie in die Nase. »Echt.«

    Als sie gegangen war, spielte er die Drohbotschaft noch einmal ab.
     
    Es war jedoch Timmie, die Van Adder zuerst zu fassen bekam, aus dem einfachen Grund, weil er, als sie auf dem Weg nach oben zu ihrem Vater kurz in der Notaufnahme vorbeischaute, mit Angie zusammen im Schwesternzimmer herumlungerte.
    Wahrscheinlich hätte sie gar nicht erst in seine Nähe kommen dürfen. Sie hatte sowieso schon schlechte Laune. Von den vielen Versuchen, dieses verdammte Kostüm zu Ende zu nähen, brannten ihre Finger, ohne Computer hatte sie keine Chance, die Verstorbenen von Restcrest irgendwie mit der Notaufnahme in Verbindung zu bringen, und die Stationsschwester ihres Vaters hatte wieder einmal bei ihr angerufen, um sie an die Gegenstände für den Gedächtniskasten zu erinnern. Also war Timmie gezwungen gewesen, sich durch Berge von Unrat zu wühlen in der Hoffnung, die Schätze zu bergen, die ihr Vater irgendwo versteckt hatte.
    Um vier, als sie eigentlich schon vor dem Spiegel stehen und sich auf das Rendezvous hätte vorbereiten sollen, von dem sie seit ihrem siebten Geburtstag geträumt hatte, stapfte sie also ins Krankenhaus. In der einen Hand trug sie eine Einkaufstüte und in der anderen ein zusammengerolltes Plakat. Drei Mal wurde sie unabhängig voneinander gefragt, weshalb sie so mürrisch dreinschaue. Sie schaute deshalb so mürrisch drein, weil sie sich durch Berge von Erinnerungen hatte wühlen müssen, die sie eigentlich mit viel Mühe aus ihrem Bewusstsein verdrängt hatte, und jetzt würde sie ihre Fundstücke ihrem Vater überreichen müssen wie angelaufene Orden zur Erinnerung an seine in einem längst vergessenen Krieg erbrachten Heldentaten.
    Deshalb schaute sie so mürrisch drein.

    Und dann entdeckte sie den im Schwesternzimmer herumlungernden Tucker Van Adder, der seinen übergroßen Hintern auf dem Federsofa platziert und die Füße auf einen Rollstuhl gelegt hatte und mit Angie über irgendetwas lachte, als gehörte der ganze Laden ihm, und sie beschloss, dass sie nicht die Einzige sein sollte, die schlechte Laune hatte.
    »Barb hat mir erzählt, Sie hätten Victors Tod als Unfall eingestuft und die Leiche freigegeben«, sagte sie und stellte sich mitten in den Türrahmen.
    Angie zuckte zusammen wie eine beim Flirten ertappte

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