Todesschlaf - Thriller
Krüppel sein.«
»Ich hätte es wissen müssen.« Ellen war den Tränen nahe, als sie zur Arbeit kam und die Neuigkeiten hörte. Ob Ellen wohl auch fand, dass sie zu schnell ging?
Und dann, zumindest zu Timmies Amüsement, Cindys Reaktion.
»Da hat sie aber mehr Glück gehabt als ich damals bei meinem Unfall«, sagte sie zu derjenigen, die ihr die Neuigkeit überbrachte, gerade als Ellen Timmies Zimmer betrat, ganz der tröstende Engel.
»Geht es dir gut?«, sagte Ellen und tätschelte den erstbesten Arm, der ihr in die Quere kam.
»Aber andererseits, hätte ich den Unfall nicht gehabt«, redete Cindy weiter, »dann hätte ich auch Dan, den Feuerwehrmann, nie kennen gelernt.«
Dan, den Feuerwehrmann?
»Timmie?«, sagte Ellen und ihr Tätscheln wurde kräftiger. »Wer hat das gemacht? Ist Meghan etwas zugestoßen?«
»Ach, Dan, der Feuerwehrmann«, sagte Cindy gerade vor der Tür. »Der schönste Uniformträger der ganzen Stadt …«
Timmie hätte am liebsten laut losgeschrien. Das war ihr Leben, und Cindy hatte es sich da draußen vor der Tür einfach unter den Nagel gerissen. Ach, zum Teufel. Also lachte sie, sodass Ellen besorgt die Stirn in Falten legte.
»Alles in Ordnung«, sagte Timmie. »Meghan ist nichts passiert. Sie war gar nicht dabei.«
»Du musst besser aufpassen«, beharrte Ellen, die sich noch nicht wieder beruhigt hatte.
Cindy rief im Vorbeigehen einen Gruß durch die Tür.
Ellen machte sich auf den Weg, um in Restcrest auszuhelfen, und Timmie blieb allein mit der langweiligen Zimmerdecke, den langweiligen Lampen und der langweiligen Warterei
auf die entwickelten Röntgenbilder. Und natürlich mit der langweiligen Tatsache, dass sie jetzt, wo die eigentliche Gefahr vorbei war, von Minute zu Minute ängstlicher wurde. Ganz die gute Unfallkrankenschwester.
»Timmie! Mein Gott, Timmie, bist du das?«
Timmie konnte den Kopf noch immer nicht bewegen. Über Stirn und Kinn liefen Pflasterstreifen, die für eine Fixierung der Halskrause sorgten und sie zwangen, regungslos auf dem Rettungsbrett zu liegen. Aber sie erkannte die Stimme und fragte sich, was, zum Teufel, er hier unten eigentlich zu suchen hatte.
»Du musstest doch nicht schon wieder eine Abschiedszeremonie veranstalten, oder?«, sagte sie und drehte ihre Augen so weit zur Seite, wie sie nur konnte. So konnte sie gerade noch sehen, wie der goldene Haarschopf an der Tür mit dem schwarzen sprach.
»Was?«
Sie seufzte mit klappernden Zähnen. »Nichts, Alex. Mir geht es gut, wirklich. Kannst du bitte Chang davon überzeugen?«
Alex schwebte in ihr Sichtfeld wie ein Luftballon bei einem Thanksgiving-Umzug. »Die Besatzung des Notarztwagens hat gesagt, dein Auto habe einen Totalschaden. Und, dass Alkohol im Spiel gewesen sei. Schätzchen, was ist denn passiert?«
»Kein Alkohol, Alex«, sagte sie nur. »Das weißt du auch. Ich habe auf dem Highway 94 eine vereiste Stelle erwischt und einen schönen Abflug über eine Kuhweide hingelegt. Das ist alles.«
Alex lächelte liebevoll und besorgt zugleich. »Es reicht jedenfalls. Du siehst aus, als hättest du einen Boxkampf verloren. Obwohl ich auch etwas über ein unglaubliches Tattoo gehört habe.«
Timmie wurde rot, zog eine Grimasse und grollte: »Ich
kenne da ein paar Sanitäter, die jetzt sofort anfangen sollten, um ihr Leben zu laufen.«
»Geht es dir denn wirklich gut?«, sagte er und legte ihr die Hand auf die Schulter. Jeder scherzhafte Unterton war aus seiner Stimme gewichen.
»Mir tut alles weh«, sagte sie zur Zimmerdecke. »Hast du eigentlich eine Vorstellung, wie hart diese verdammten Rettungsbretter sind? Mein Hintern ist jetzt schon eingeschlafen, und die ganze nächste Woche über kann ich mir Pflasterkleber vom Kinn zupfen.«
Er grinste. »So besonders schwer verletzt hörst du dich aber nicht an.«
»Ja, eben. Das versuche ich den anderen doch die ganze Zeit klarzumachen.«
»Ich bin froh, dass es dir gut geht.« Er strahlte. »Als Ellen mir erzählt hat, dass du hier liegst, bin ich sofort losgelaufen. Wenn du irgendetwas brauchst … ich meine, ich bin jetzt für ein paar Tage nicht in der Stadt, aber wenn es irgendetwas gibt … ich meine, wenn ich irgendetwas für dich tun kann …«
Dann sag mir, wieso in deiner Einrichtung Menschen grundlos sterben. Sag mir, ob du jemanden angestiftet hast, mir das hier anzutun.
»Danke Alex. Es ist alles in Ordnung.«
»Mein Auto. Du kannst den Lexus nehmen, solange ich nicht da bin.«
Timmies Lachen klang wie ein
Weitere Kostenlose Bücher