Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
Vom Netzwerk:
einer Verlegung nicht zugestimmt haben, und dann gibt es noch vier, die vor der Änderung des Verfahrens Opfer eines Herzversagens geworden sind. Von all denen sind nur sechs an einer klar definierten Todesursache gestorben.«
    Timmie kam mitten auf der Straße zum Stehen. »Du glaubst also wirklich, dass sie umgebracht worden sind.«
    »Ich habe mir mindestens sieben Akten genau angeschaut. In jedem Fall ist der Tod völlig überraschend eingetreten. Plötzlicher Atemstillstand. Plötzlicher Herzinfarkt. Es ist schon erstaunlich, wie überrascht die Worte ›Der Patient war bis zum Herzstillstand stabil‹ aus dem Mund einer Krankenschwester klingen können.«
    Timmie hatte den ersten Ansturm der Angst schon fast überwunden gehabt. Jetzt blieb sie urplötzlich stehen. Die letzte Chance, dem Unausweichlichen zu entkommen, und Barb hatte ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen. Manche Menschen mussten sterben, und andere Menschen vertuschten den Grund ihres Sterbens. Nicht gerade ungewöhnlich
in einem Krankenhaus. So etwas kam vor. Niemand gab gerne einen Fehler zu, besonders dann nicht, wenn Fehler Leben und millionenschwere Abfindungen kosteten. Aber das hier...
    Das hier.
    Timmie seufzte. »Verfluchte Scheiße.«
    Barb schaute auf Timmie hinunter wie eine Mutter, deren Kind zum ersten Mal begreift, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. »Bringen wir dich erst mal nach Hause«, schlug sie vor. »Dann können wir uns noch genauer mit dem Kleingedruckten beschäftigen.«
    Timmie setzte sich wieder in Bewegung, doch jetzt kreisten die Fragen unaufhörlich in ihrem Kopf.Wenn dieser Kerl gar nicht nach dieser Liste gesucht hatte, wonach dann? Wenn unnatürliche Todesfälle verschleiert wurden, wer war dann der Verursacher? Und wer verschleierte sie?
    Zitternd stand Timmie da, während Barb den Volvo aufschloss, und hatte nur einen einzigen Wunsch. Zu schlafen. Stundenlang.Tage.Wochen. Schon seltsam, wie berechenbar der menschliche Körper war. Wenn du in Gefahr bist, renn los. Oder versteck dich. Oder beides. Am anderen Ende der Zufahrt patroullierte ein Wagen des Sicherheitsdienstes entlang. Timmie schenkte ihm keine Beachtung.
    »Ich muss morgen unbedingt mit den Krankenschwestern da drüben sprechen«, sagte sie und hatte dabei speziell eine besonders hingebungsvolle Schwester im Auge. »Sie wissen ganz genau, …«
    Irgendwas. Um ein Haar hätte sie es ausgesprochen. Doch dann hatte sie das Wort plötzlich vergessen, innerhalb einer Millisekunde, in der sie sah, wie der Wachmann Barb im Vorbeifahren zuwinkte. Der Wachmann mit den dichten, schwarzen Haaren und dem Bierbauch.
    Der Wachmann mit dem in Gold eingefassten Katzenauge in dem Ring am kleinen Finger der linken Hand.

    Tja, kein Wunder, dachte Timmie und ließ den Mund sperrangelweit offen stehen. Sie hatte Recht gehabt. Es war kein Polizist gewesen. Sondern es war jemand, der bei der Arbeit einen Polizisten spielte. Ein Wachmann. Aus dem Krankenhaus.
    »Aaaach du Scheiei-ße«, nuschelte sie und bemühte sich sehr, jeden Blickkontakt zu vermeiden und auch nicht wegzurennen. Wahrscheinlich keine schlechte Idee. Der Blick, den der Wachmann ihr im Vorbeifahren zuwarf, ließ keinen Zweifel daran, dass er gekommen war, um sicherzugehen, dass sie ihn nicht wiedererkannte.
    »Wieso ›Ach, du Scheiße‹?«, wollte Barb wissen, warf die Tasche mit Timmies Klamotten in den Wagen und hielt ihr die Tür auf.
    Timmie, die sich fragte, wieso eigentlich niemand ihr Zittern bemerkte, versuchte zu grinsen. »Erzähl ich dir, wenn wir zu Hause sind.«
     
    »Denk nach«, drängte Barb eine Stunde später, als sie sich mit Mineralwasser und Eisbeuteln in Timmies Wohnzimmer ausgebreitet hatten. »Du hast etwas, was irgendjemand in diesem Krankenhaus unbedingt haben will.«
    »Nichts!«, beteuerte Timmie noch einmal. »Zumindest nicht, wenn sie an den Krankheits- und Sterbestatistiken nichts verändert haben.«
    »Er hat dich aber nicht angefasst.«
    »Nein. Ich glaube, er war einfach nicht gut genug, um mir meine Tasche früher zu klauen.« Das hoffte sie zumindest. »Wahrscheinlich hat er diese Ich-ramm-dich-von-der-Piste-Nummer aus irgendeinem Sylvester-Stallone-Film.«
    »Kommt mir ziemlich dämlich vor.«
    »War er auch.«
    Barb leerte ihr Wasserglas in einem Zug und verzog das Gesicht. »Und, was machen wir jetzt?«

    Timmie stemmte sich aus ihrem Stuhl in die Senkrechte und versuchte, ein Stöhnen zu unterdrücken. Sie machte sich nicht besonders gut als Opfer, schon gar

Weitere Kostenlose Bücher