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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Reliquie in Händen. »Was ist das Beste für all die GOMER, um die wir uns ständig kümmern müssen? Sie wissen schon, wie stark sollen wir uns darum bemühen, sie am Leben zu erhalten? Wo hört die Vernunft auf und wo fängt die Obszönität an? Ich hätte Verständnis dafür, wenn irgendeiner von denen, die mithelfen zu vertuschen, gesagt hätte, dass er es deshalb tut, weil er im tiefsten Inneren davon überzeugt ist, dass es das Beste für diese alten Menschen ist.Weil er tatsächlich glaubt, dass der eigentliche Täter ihnen den Frieden schenkt. Weil er ihnen Chancen eröffnet, uns alle loszuwerden, verstehen Sie?«
    Das hatte er gedacht, als er endlich neben Joe Leary gesessen hatte. »Ja, ich verstehe.«
    »Aber niemand hat auch nur einen Gedanken daran verschwendet.
Nicht einer.« Sie wandte sich ihm zu. Ihr Blick war anklagend. »Nicht einmal ich selbst. Und das ist das Aufschlussreichste daran überhaupt.«
    Sie zitterte. Vielleicht spürte sie es nicht, aber Murphy konnte es an ihren Händen und Armen erkennen. Sie wirkte, als stünde sie kurz vor dem Zusammenbruch, und ihre großen blauen Augen waren leerer als die der Überlebenden eines Grubenunglücks. Und Murphy hatte keine Ahnung, was er dagegen machen sollte.
    »Was ist denn passiert, Leary?«, sagte er.
    Sie lachte. »Passiert?« Ein kurzes Zögern, als müsste sie etwas niederkämpfen. Als sie sich von ihm abwandte, hatte Murphy das unheimliche Gefühl, dass sie den Kampf verloren hatte. »Nichts ist passiert. Gar nichts.«
    Keine Bemerkung, die zu seiner Beruhigung beitrug.
    »Also gut«, sagte er dann. »Probieren wir’s anders. Was ist in dieser Schachtel da?«
    Sei rührte sich nicht. »Nichts.«
    »Sie haben eben spontan eine Leidenschaft für Beweismittelbehälter entwickelt.«
    »Mm-hmm.«
    Murphy hatte schon vier Senatoren ihre Unterschlagungen, einem Revolutionär sein Bombenversteck und etlichen Dutzend wortkargen Verrätern ihre Geheimnisse entlockt. Er stand an der Tür zu Learys Zimmer und hatte keine Ahnung, was er als Nächstes sagen sollte.
    »Und zu dieser Alice Hampton oder wie sie heißt, die gestern Nacht gestorben ist, haben Sie nichts zu sagen?«
    Sie spannte die Muskeln wie eine Raubkatze, die Beute wittert. »Nicht jetzt.«
    »Wann dann?«
    »Ich weiß nicht. Morgen … Ich denke, morgen. Vielleicht sollten Sie sich heute auch einfach frei nehmen. Mal ins Kino gehen oder so.«

    »Sind Sie sicher, dass es noch Zeit hat?«
    Nicht einmal die Andeutung einer Bewegung.
    »Leary?«
    Sie drehte sich nicht wieder um. Schüttelte nur den Kopf. Und Murphy, der nicht wusste, was er machen sollte, wandte sich zum Gehen. Er war schon am Fuß der Treppe angelangt, als er hinter sich ein Geräusch hörte.
    »Murphy?«
    Er blieb stehen. Sie stand am oberen Ende der Treppe, das Gesicht im Schatten und die Hände fest um dieses verdammte Blechding geklammert.
    »Was?«
    Sie brauchte eine Minute, bis sie sprechen konnte, und was sie dann sagte, klang ängstlich. »Könnten Sie heute am späteren Abend noch einmal wiederkommen?«
    »Warum Leary? Was soll denn noch passieren?«
    Sie hob ein wenig den Kopf und deutete ein Lächeln an. »Heißt das etwa, Sie glauben nicht, dass es mir einfach nur um ein bisschen unverbindlichen Sex geht?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Bitte.« Murphy hörte Verzweiflung in ihrer Stimme und konnte es nicht glauben. »Kommen Sie so gegen Mitternacht vorbei. Ich glaube, ich werde ein wenig Hilfe brauchen.«
    Murphy wusste, dass etwas Entscheidendes bevorstand. Er hätte sich nur gewünscht, dass ihm jemand verraten hätte, was.
    »Ich komme.« Er wollte sich gerade endgültig verabschieden, als er sich zumindest an einen der Gründe erinnerte, die ihn überhaupt veranlasst hatten, hierherzukommen. »Eine Sache noch. Ich habe heute Morgen wieder einen Anruf von meiner Flüsterstimme bekommen. Es ist eine Frau. Und sie hat von einer Tankstelle aus angerufen. Fällt Ihnen dazu was ein?«

    »Von einer Tankstelle?«
    »Ja, genau. Mike’s Mobile . Sagt Ihnen das was?«
    Und er hatte gedacht, sie hätte sich vorher schon schlecht angehört. Als sie aber jetzt den Mund aufmachte, da klang es, als läge sie im Sterben. »Ja, sagt mir was.«
    »Und?«
    »Morgen.Wir sprechen morgen darüber.«
    Leary drehte sich einfach um und ging in ihr Zimmer zurück, sodass Murphy nichts anderes übrig blieb als zu gehen. Dieses Mal kam er bis vor die Tür. Als er sie hinter sich ins Schloss zog, überkam ihn jedoch das eindeutige

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