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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Gefühl, dass er gerade vor etwas weggelaufen war.
     
    Timmie verbrachte den Rest des Tages genau dort, wo sie war. Weit weg vom Telefon, weit weg von ihren Freundinnen, so weit wie möglich weg von ihrem Vater. Das Telefon klingelte noch fünf, sechs Mal, doch sie rührte sich nicht von der Stelle. Sie überlegte mehr als einmal, ob sie Murphy zurückrufen sollte. Sie machte es nicht. Sie machte gar nichts, schlicht und einfach, weil es im Augenblick nichts gab, was sie machen konnte.
    Um drei Uhr sprang erneut die Tür auf, und Meghan stapfte herein. »Mom!«, brüllte sie. »Hey, Mom! Ich bin da! Ich habe die Post mitgebracht. Und Mr. Mattie ist auch hier!«
    Timmie war nicht auf Meghan vorbereitet. Und unter gar keinen Umständen war sie auf Reverend Walter mit seinem lieben Christenherzen und seinen alten, oh so alten Augen vorbereitet. Er würde sie sofort durchschauen. Er würde ganz genau wissen, was ihr seit jenem Augenblick, als diese Stimme am Telefon ihr versprochen hatte, all ihre Probleme zu lösen, unentwegt im Kopf herumspukte. Und dann würde er ihr vergeben, und das war etwas, was Timmie jetzt beim besten Willen nicht gebrauchen konnte.
    Also stieg sie aus dem Bett und ging zur Treppe. Dort unten
stand Walter, breitbeinig und groß gewachsen und stark, wie es sich für einen Soldaten Gottes geziemte. Er füllte den gesamten Türrahmen aus.
    »Timmie? Ich hab dir dein Schätzchen mitgebracht.«
    »Danke,Walter.«
    Walter beugte sich ein bisschen nach vorne, um Timmie besser sehen zu können, während Meghan mit etlichen Rechnungen und einem braunen Umschlag in der Hand die Treppe heraufgehüpft kam. Einem Umschlag von Conrad. Timmie konnte sich nicht vorstellen, das man sich noch schlechter fühlen konnte. Sie ließ den Umschlag zu Boden fallen, wo er ihr nichts anhaben konnte, und nahm ihr Liebstes in die Arme. Erst, als Meghan bereits wieder nach unten gerannt war, um in der Küche nach Keksen zu suchen, merkte Timmie, dass Walter immer noch am Fußende der Treppe stand.
    »War mir ein Vergnügen«, polterte er mit dieser beruhigenden Baritonstimme, die Timmie so mochte. »Sie ist wirklich ein Schatz. Was meinst du, wie lange wird es noch notwendig sein, dass ich ein Auge auf die Kinder habe?«
    Gar nicht mehr, wollte sie sagen. Es ist vorbei. Den Kindern wird nichts geschehen, ich kann wieder schlafen, und meinem Vater geht es … gut. Weit weg von mir und meiner Mutter und allen anderen, die sich noch daran erinnern können, wie wunderbar er hatte sein können.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie stattdessen und spürte ein Ziehen in der Brust. Im Magen. In ihren schmerzenden Händen, die diese verdammte Blechflöte umklammert hielten. »Macht es dir etwas aus?«
    Der Reverend schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn es bedeutet, dass du diesem Übel mit klarem Kopf ein Ende setzen kannst. Dann mache ich das sehr gerne.« Als Timmie die Stimme versagte, runzelte er die Stirn und fragte höflich: »Ist bei dir alles in Ordnung, Timothy Ann?«

    Dämliche Frage. Sie musste dringend beichten, aber Walter war kein Priester. Sie musste dringend handeln, aber sie war zu Eis erstarrt. Sie musste dringend daran glauben, dass - egal, was sie heute Nacht tun würde - es das Richtige sein würde. Dass es in Ordnung war, ihrem Anrufer gestern Nacht nicht mit einem klaren Nein geantwortet zu haben.
    Sie musste dringend daran glauben, dass sie nur deshalb gezögert hatte, weil sie es nicht länger aushielt, ihren Vater leiden zu sehen, aber das wollte ihr nicht so recht gelingen. So dass sie ziemlich verlassen dastand.
    »Alles in Ordnung, Walter. Alles in Ordnung.«
    Walter nickte bedächtig. »Also gut. Dann bis morgen.«
    Timmie hätte ihm gerne gesagt, er solle Mattie ausrichten, dass sie zu Hause bleiben sollte, aber auch das wollte ihr nicht recht gelingen. Also flog genau zwanzig Minuten später die Haustür auf und Mattie, Ellen und Cindy kamen hereinmarschiert.Timmie erwartete sie am oberen Ende der Treppe.
    »Es ist nicht alles in Ordnung«, sagte Mattie von unten anklagend.
    Timmie rührte sich nicht. »Geh wieder nach Hause, Mattie«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Ich rufe dich morgen an.«
    Mattie stand urplötzlich kerzengerade da. »Kommt nicht infrage. Und jetzt raus mit der Sprache.«
    »Mom?« Meghan hatte Geräusche gehört und kam aus dem Hinterzimmer gerannt, wo der allein stehende Fernseher wohnte. Dann erblickte sie die drei, die immer noch dabei waren, Timmie wütend anzustarren, und

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