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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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will sie nicht schon wieder beleidigen, Ellen. Ich will mich bei ihr entschuldigen. Einverstanden?«
    »Ich glaube, die Tatverdächtige ist im Augenblick bei der Arbeit im Krankenhaus«, übersetzte Murphy für den Detective. »Aber sie macht gerade Mittagspause.«
    Micklind schnaubte. »Jetzt ist es kurz vor neun. Man könnte meinen, sie ist bei der Polizei.«
    Murphy grinste, doch dann hörte er die plötzliche Besorgnis in Timmies Stimme. »Was soll das denn heißen, er ist
nicht aufzufinden?« Schlagartig war sie voll da, bis zum Anschlag geladen mit Ärger und Ungeduld. »Danke, Ellen. Ich rufe sofort da an.«
    »Probleme?«, sagte er, als sie aufgelegt hatte.
    »Mein Vater.« Sie hackte auf die Tasten ein, als müssten sie bestraft werden. »Er ist nicht mehr auf seiner Station. Sie hätten gerne, dass ich komme und ihnen bei der Suche helfe. Ich finde aber nicht, dass ich so einen Haufen Geld bezahle, nur damit sie ihn irgendwo verlegen, um Himmels willen.«
    »Er ist doch nicht irgendwie in Gefahr, oder?«
    »Nein. Er trägt eine elektronische Fußfessel, die wie eine Sirene losgeht, falls er auch nur versucht, einen Fuß in eine andere Krankenhausabteilung zu setzen. Wahrscheinlich versteckt er sich bei irgendeiner alten Frau im Schrank, weil er glaubt, ihr Mann kommt gleich nach Hause … Hallo?«
    Der Anruf dauerte drei Minuten, enthielt vier zweisilbige Ausrufe und ein Versprechen. Als Timmie den Hörer auflegte, war Murphy bereits aufgestanden, hielt die Telefonrechnung und die Ausdrucke in der Hand und sagte: »Soll ich Sie fahren?«
    Sie schaute grimmig drein. »Ja. Was will Micklind wegen Cindy unternehmen?« Sie stutzte. Hielt inne, stieß ein merkwürdiges, freudloses, überraschtes Bellen aus und schüttelte den Kopf. »Mein Gott. Cindy.«
    »Er holt sie bei der Arbeit ab. Was vermutlich bedeutet, dass Sie durch die Hintertür reingehen sollten, wenn Sie nach Ihrem Dad sehen wollen. Ich setze Sie ab und bringe die Sachen hier zu Micklind. Rufen Sie mich dort an, falls Sie einen Chauffeur brauchen.«
    Sie schüttelte immer noch den Kopf. » Cindy . Und wir haben immer gedacht, sie hat bloß eine große Klappe.«
    Murphy ließ sie am Eingang von Restcrest aussteigen und fuhr vom Gelände. Es war eine schöne Winternacht. Der
Himmel klar und schwarz und kalt, einige wenige Sterne, die sich gegen das Licht der Stadt abhoben, und dazu der durchscheinende bleiche Mond über dem Krankenhaus. In der Dunkelheit jenseits des orangefarbenen Glühens der Parkplatzbeleuchtung rührte sich nichts.
    Murphy hatte gerade den linken Blinker gesetzt und wollte den Parkplatz über die südliche Ausfahrt verlassen, da fiel ihm ein Auto auf. Es hatte vor dem Stopp-Zeichen angehalten. Kann kein Einheimischer sein, dachte er als Erstes. Die Bürger von Missouri betrachteten Stopp-Zeichen eher als Vorschlag und weniger als Anweisung. Solange sie im ersten Gang fuhren und den Fuß vom Gas nahmen, war alles in Ordnung. Und deshalb kam ihm dieser Kerl da so seltsam vor.
    Vielleicht wollte er an den Bäumen vorbeischauen, die die Zufahrt säumten. Was es auch sein mochte, irgendetwas schien diesen armen, weißhaarigen Kerl in seinem Mittelklassewagen zu verunsichern.
    Weißhaarig.
    Murphy trat auf die Bremse und beugte sich vor, um ihn besser sehen zu können. Er schaltete das Fernlicht ein, dessen helle Strahlen die beeindruckende Mähne des Mannes zum Leuchten brachten. Murphy sah, wie er sich umschaute, als suchte er etwas. Und er sah zu seinem Erstaunen, dass der Mann einen Schlafanzug trug.
    Jetzt wusste er ohne jeden Zweifel, wen er da vor sich hatte.
    In Restcrest fand gerade eine Hausdurchsuchung im gro ßen Stil statt, aber Joe Leary hatte es irgendwie bis hinter die feindlichen Linien und zum nächstgelegenen Auto geschafft. Allerdings wusste er jetzt offensichtlich nicht mehr, was er damit anfangen sollte.
    Murphy stieg so schnell wie möglich aus und steuerte die Limousine an.

    »Joe? Joe, ist alles in Ordnung?«
    Er hatte noch keine Ahnung, was er mit ihm anstellen sollte. Er wusste nur, dass dieser arme Alte zitterte wie ein Malaria-Patient und um die Lippen herum eine alarmierend bläuliche Färbung angenommen hatte. Und er sang etwas … Kam ihm irgendwie bekannt vor.
    »Joe, erinnern Sie sich? Ich heiße Murphy.« Er stützte sich mit einer Hand gegen die Fahrertür. »Ich glaube, Sie kommen am besten mit mir mit, Kumpel.«
    »Magic Bus.« Genau, das war’s. Murphy hätte am liebsten laut gelacht. Joe Leary

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