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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Meinung nach war es …?«
    Timmie warf einen schnellen Blick auf ihr Diagramm. »Ich sage Ihnen Bescheid.«
    Gleich, nachdem sie herausgefunden hatte, wer am meisten davon profitierte.
     
    Zunächst aber sollte sie herausfinden, wer am wenigsten davon profitierte. Am nächsten Tag, als sie eigentlich bei verschiedenen Entrümpelungsunternehmen hätte anrufen sollen, ging sie unter dem Vorwand, sich den Dienstplan anschauen zu wollen, hinüber ins Krankenhaus. Und als Angie McFadden - genau wie an jedem anderen Tag ihres Vorgesetztendaseins - um Punkt 11.45 Uhr zur Mittagspause ging, schlüpfte Timmie in ihr Büro und schaltete den Computer ein.
    Sie benötigte fünf Minuten, bis sie die Aufzeichnungen mit den Krankheits- und Sterberaten gefunden und eine weitere Minute, bis sie sie ausgedruckt hatte, wobei sie die ganze Zeit Augen und Ohren nach möglichen Störungen aufsperrte.
    Ihre Besorgnis war unbegründet. Kaum hatte sie den Druckbefehl abgeschickt, da wurde in Zimmer eins der Notaufnahme ein Alarm ausgelöst. Da die Krankenschwestern der Tagschicht tendenziell besonders weichherzig und unaggressiv waren, konnte man mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie jetzt alle beisammenstanden und in der näheren Zukunft nichts weiter im Sinn hatten, als über die richtige Dopamin-Dosierung zu beraten.
    Also überflog Timmie die Zahlen, Namen und Datumsangaben auf dem gezackten Endlospapier, das vor ihren Augen aus dem Gerät quoll, und pries die Götter der Technologie für die Möglichkeit, Informationen zu sammeln und gleichzeitig
systematisch zu ordnen. Die Namen eines Jahres. Falls sie noch mehr brauchte, dann musste sie sich an die Zentralverwaltung des Regierungsbezirks wenden. Aber wahrscheinlich reichten die Informationen aus Angies Computer völlig aus.
    Die Zahlen für das Krankenhaus waren gestiegen, besonders deutlich während der vergangenen vier Monate. Das Gute daran war: Es gab keine besonderen Auffälligkeiten. Hier eine Krebserkrankung, dort ein Herzversagen. Ein Autounfall mit drei auf einen Streich. Das durchschnittliche Sterbealter lag relativ hoch, aber das kam nicht unerwartet. Es lag ja irgendwie in der Natur der Sache. Je mehr Jahre du auf dem Buckel hast, desto größer das Risiko.
    Das Entscheidende war, dass Timmie bei den Sterberaten von Restcrest keinerlei Unregelmäßigkeiten feststellen konnte. Sie unterschieden sich in keiner Weise von denen des restlichen Krankenhauses, lagen womöglich sogar noch etwas darunter. Das bedeutete, dass Murphys Kreuzzug gegen Alex einen schweren Dämpfer erleiden würde. Diese Morde gingen auf das Konto eines anderen, aber das hatte Timmie ja schon die ganze Zeit über gewusst.
    Dann stellte sie fest, dass neben Bewohnern von Restcrest vermehrt der Verweis auf die Aufnahme in die »Notaufnahmestation« auftauchte, aber das hatte wahrscheinlich nichts zu bedeuten. Patienten, die in der Notaufnahme starben, wurden direkt in die Leichenhalle des Krankenhauses gebracht. Sie hatten keine Berührungspunkte mit dem übrigen Krankenhaus, wo vermutlich der Kern des ganzen Problems zu finden war. Denn wenn die medizinische Versorgung in der Notaufnahme eindeutig schlecht gewesen wäre, wäre das Timmie bestimmt aufgefallen.
    Sie stellte noch etwas anderes fest. Der Leichenbeschauer schien nicht das geringste Interesse an all den Fällen zu haben, die eigentlich in seinen Aufgabenbereich fielen. Im
Bundesstaat Missouri war der Leichenbeschauer für jeden Patienten zuständig, der bis zu vierundzwanzig Stunden nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus oder aber nach einem medizinischen Eingriff verstorben war, oder der ein Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden gewesen war. Und doch konnte Timmie nirgendwo den Vermerk »auf Leichenbeschauer warten« entdecken.
    Aber das war ja auch nur ein erster Überblick. Sie würde sich später, wenn sie nicht mehr ertappt werden konnte, mehr Zeit dafür nehmen. Außerdem würde sie sich endlich mit Conrad in St. Charles zum Mittagessen treffen. Vielleicht konnte er diesem mangelnden Interesse des Leichenbeschauers einen Aspekt abgewinnen, der ihr verborgen geblieben war. Mittlerweile ließ sie den Drucker für sich arbeiten. Und da sie in der Wartezeit nichts weiter zu tun hatte …
    Vermutlich war es streng verboten und ganz bestimmt ziemlich langweilig. Außerdem konnte es Timmie schneller und unsanfter auf ihrem in Krankenhauskluft steckenden Hintern landen lassen als einen Betrunkenen bei Glatteis. Aber das spielte keine

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