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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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dass du es dann auch nicht machen sollst.«
    Doch damit schien sie auch keinen Erfolg zu haben. »Na ja, aber irgendjemand muss es doch machen, wenn sie so gemein ist. Und wieso soll Gott Ellen an den Haaren ziehen?«
    »Ellen?«
    »Sie haben über Ellen geredet. Und dass sie … mmh … allein ist. Und dass Cindy froh ist. Ist das nett, Mom?«
    Timmie unterbrach die kleine Spionagevorstellung mit einem Klaps auf den Hintern und stand auf. »Du bist viel zu neugierig, mein kleines Mädchen. Schluss jetzt. Ich habe einen schweren Tag an der Nähmaschine hinter mir, da kann ich nicht auch noch Ethikunterricht vertragen. Und gleich muss ich zur Arbeit. Komm mit und hilf mir beim Anziehen.«
    Meghan grinste, wie nur kleine Gören grinsen können. »Damit mir wieder langweilig ist?«
    »Ich bin langweilig?«
    Ein Kichern. »Nein, du Dummi. Aber Heather. Kann nicht Cindy herkommen? Ich möchte lieber Cindy haben.«
    Damit hatte Timmie nun wirklich nicht gerechnet. Sie hätte eher gedacht, dass Meghan für eine Frau, die kaum reifer war als sie selbst, nicht viel übrig hatte. »Ist das wahr?«, sagte sie und kitzelte Meghan zur Sicherheit einmal kurz. »Wieso denn das?«
    Nach ein paar spitzen Schreien und Zuckungen gab Meghan Antwort. »Weil es so Spaß macht, sie mit Renfield zu erschrecken.«
    Na also. Endlich mal ein bisschen Sinn und Verstand.
    Timmie schnappte sich Meghan und trug sie davon, nur damit sie sie so lange wie möglich spüren konnte.

    »Hast du gewusst, dass sie mal in einem Terri... Terra... Schlangenhaus eingesperrt war?«, sagte Meghan, die Beine um Timmies Hüften geschlungen. »Die ganze Nacht lang, ganz allein, und sie musste ganz, ganz still liegen, damit die Schlangen sie nicht riechen konnten. Schlangen können nämlich nicht besonders gut riechen, weißt du. Vor allem nicht wenn es dunkel ist.Als das Licht angegangen ist, da lagen überall um sie herum zusammengerollte Schlangen.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Ja, und ihr Daddy musste sie auch allein lassen, als sie ein kleines Mädchen war. Sie hat gesagt, das hat sie sehr traurig gemacht, aber er war ein Entdecker, und da wusste sie, dass er neue Orte entdecken würde, wo sie ihn eines Tages besuchen konnte.«
    »Mm-hmm.«
    »Müssen wir wieder zurück, Mom?«
    Timmie brauchte eine Weile, bis sie verstanden hatte. »Wohin denn zurück, Schätzchen?«
    »Nach Kalifornien.«
    Sie waren mittlerweile auf der obersten Treppenstufe angelangt, dort, wo die Bücher wohnten. In Stapeln, Massen, Gebirgen. Literatur, Philosophie, Geschichte, riesige Wälzer auf Englisch und Französisch und Latein. Ein paar auch auf Gälisch, aber ihr Vater hatte sich erst spät mit der irischen Sprache beschäftigt und schnell das Interesse daran verloren.
    Für Timmie war das hier immer noch ein gespenstischer, heiliger Ort, die Summe all jener Worte und Ideen, die die Jahre über so mühelos aus dem Gehirn ihres Vaters gepurzelt waren. Des echten Joe Leary, während der andere gerade nicht da gewesen war, genau wie der Entdecker in Cindys Geschichte.
    Aber heute Abend schaute Timmie sich nicht um. Strich nicht über altes Leder oder sah nach wohlbekannten Titeln.
Heute Abend richtete sich all ihre Aufmerksamkeit auf ihre Tochter.
    »Ich denke, es gefällt dir hier gar nicht?«
    Meghan schaute sie nur von der Seite her an. Sie gab nur sehr ungern einen Irrtum zu. »In Kalifornien kann ich kein Pferd haben«, flüsterte sie.
    Vermutlich hätte Timmie ihr gleich sagen sollen, dass sie auch hier kein Pferd haben konnte.Aber sie wusste, was das kleine Mädchen damit sagen wollte. Sie war bereits jetzt der verführerischen Kraft der stillen, dunklen Abende und der Korkballspiele erlegen. Des Heimwegs von der Schule, wo sie einen Straßenblock weiter ein Pony haben und es imVorbeigehen mit Äpfeln füttern konnte. Und Timmie hatte nicht das Recht, das alles zu zerstören.
    Auch, wenn sämtliche Alarmglocken schrillten.
    Sie seufzte. »Dann hast du dich also entschlossen, eine Landmaus zu werden?«
    Meghan nickte, den Kopf immer noch an Timmies Hals gepresst. »Aber nur, wenn mein Daddy mich finden kann.«
    Timmie drückte sie noch fester an sich. Kämpfte gegen die altbekannten Ängste an. »Dein Daddy weiß, wo er uns finden kann«, versicherte sie ihrem kleinen Mädchen. »Solange wir da sind, wo er uns vermutet, findet er uns auch.«
    Wo er uns vermutet.
    Wo er uns vermutet. Wieso hatte sie urplötzlich das Bedürfnis, die Treppe hinunterzulaufen und in ihren Statistiken

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