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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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erschossen hat, kommt die Cutscene.« Brent feuerte den letzten Schuss ab, und Vito sah erneut die Szene, die er schon am Dienstagabend angewidert verfolgt hatte. Wieder legte der Soldat der Frau die Hände um den Hals, und wieder kämpfte sie um ihr Leben. »Nein. Bitte nicht!« Sie wehrte sich heftig, und der Monitor war nun ganz mit ihrem Gesicht und ihren Händen ausgefüllt. Sie schluchzte und flehte ihn an, sie zu verschonen. Die Furcht in ihren Augen verursachte Vito eine Gänsehaut. Beim ersten Mal hatte es ihn vor dieser allzu realen Szene gegraust. Nun wusste er warum. Jen sog scharf die Luft ein. »Mein Gott. Das ist Claire Reynolds.«
    »Bist du bereit zu sterben?«, höhnte der Soldat, und sie schrie, dass einem das Blut in den Adern gefror. Der Soldat lachte. »Na los, schrei, soviel du willst, Clothilde. Niemand wird dich hören. Niemand wird dich retten. Ich habe sie alle umgebracht. Und jetzt bringe ich dich um.« Seine Hände schlössen sich noch fester um ihren Hals, und Clothilde begann sich zu winden. Die Hände hoben sie an, bis ihre Füße den Boden nicht mehr berührten. Ihre Finger gruben sich in seine Haut, zerkratzten sie. Panik leuchtete in ihren Augen auf, und sie rang vergeblich um Atem. Und dann veränderte sich ihr Blick, als sie erkannte, dass sie sterben würde. Es war nacktes Entsetzen, und sie riss den Mund auf. Schließlich erstarrte sie, ihre Augen wurden plötzlich blicklos, und ihre Finger erschlafften auf den inzwischen blutigen Handgelenken des Soldaten. Der Mann schüttelte sie noch einmal heftig, dann stieß er sie zu Boden, und die Kamera fuhr dicht an ihre Augen heran. Weit aufgerissen und tot.
    »Clothilde ist Claire«, flüsterte Jen. »Wir haben soeben Claire sterben sehen.«
    »Es gibt auch eine Szene, in der der Soldat einem jungen Mann mit einer Luger einen Kopfschuss verpasst«, erzählte Vito. »Und eine, in der er einen anderen mit einer Granate in die Luft jagt.«
    Liz ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen. »Das glaub' ich einfach nicht. Der Mörder hat diese Leute wegen eines Spiels umgebracht?«
    »Nicht alle«, sagte Vito. »Zumindest nicht für dieses Spiel. Aber Sie sollten mal sehen, was die Firma als Nächstes herausbringt. Brent, geh bitte mal auf ihre Website.« Brent tippte, und auf dem Monitor erschien ein goldener Drache, der durch einen Nachthimmel flog. Der Drache landete auf einem Berg, und die Buchstaben o-R-o umgaben ihn. Dann landete das R auf der geschuppten Brust des Drachens, der die beiden Os mit den Klauen fing. »Wow«, sagte Nick. »Beeindruckend.« »Das ist die Seite von oRo«, erklärte Brent. »Sie waren ein zweitklassiger Spieleanbieter, der kurz vor dem Bankrott stand, bis
Behind Enemy Lines
auf den Markt kam. In den letzten sechs Monaten haben sie ihren Umsatz mindestens verdreifacht.« Er klickte auf einen Button, und ein Mann mit fassförmiger Brust erschien auf dem Schirm. »Jager Van Zandt. Spricht sich mit einem >Y< aus, nicht wie >Jogging<. Er ist Präsident von oRo und Inhaber der Firma. In Holland geboren, lebt aber seit dreißig Jahren in den Staaten.« Brent klickte wieder, und das hagere Gesicht eines anderen Mannes erschien. »Das ist Derek Harrington, oRos Vize und Art Director. «
    »Er ist für die Grafik verantwortlich? Der sieht viel zu schmal und kraftlos aus, um unser Mörder zu sein.« »Harrington hat den fliegenden Drachen entworfen«, sagte Brent. »Cartoons und glitzernde Drachen kann er gut. Aber die Gesichter, die er zeichnet, taugen gar nichts. Die Filmsequenzen stammen garantiert nicht von ihm.« »Aber er wird vermutlich wissen, wer sie gemacht hat«, sagte Nick grimmig.
    »Die Firma hat ihren Sitz in New York City«, sagte Vito. »Wenn wir hier fertig sind, sollten wir einen kleinen Ausflug unternehmen. Brent, zeig ihnen die Pressemitteilung.«
    Wieder klickte Brent sich durch die Seite und lehnte sich dann zurück. »Bitte schön. In ganzer Pracht.« »oRos nächstes Spiel auf der New York Gaming Expo angekündigt«, las Liz die Schlagzeile vor.
»>Behind Enemy Lines
überflügelt weiterhin jede Umsatzprognose<, sagte Präsident Jager Van Zandt am Schluss einer Präsentation ihres Erfolgsspiels. >Unser nächstes Unternehmen ist der
Inquisitor,
ein Spiel mit Schwertern, Hexerei und mittelalterlicher Gerichtsbarkeit. Faszinierendes Herzstück wird der Kerker sein, in dem die Spieler für Originalität und effektiven Einsatz ihrer Waffen Bonuspunkte erzielen können^« Liz stieß wütend die Luft

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