Todesschrei
aus. »Findet diese Ekelpakete und zerquetscht sie.« Vitos Lächeln war eisig. »Mit Vergnügen.« »Sag mal, Brent«, sagte Jen. »Woher weißt du das alles über oRo?«
»Ich bin ein Spieler der alten Schule.« Er grinste. »Immer schon Fan gewesen, deswegen versuche ich, die neuen Firmen im Auge zu behalten. Mein kleiner Bruder ist wirklich gut. Er studiert an der Carnegie-Mellon Spieledesign.« Liz sah ihn verdattert an. »Man kann so was studieren?« »Oh, und ob, die Studienplätze sind heißbegehrt. Mein Bruder und ich beobachten den Markt, weil er nächstes Jahr seinen Abschluss macht und sich bewerben will. oRo ist ganz oben auf seine Liste gerückt, nachdem
Behind Enemy Lines
rauskam, weil sie jetzt wieder Leute einstellen.« »Dein Bruder ist Künstler?«, fragte Vito. »Nein, er hat mit der Spielphysik zu tun - wie man Bewegungen flüssig macht, übrigens auch Jagers Job. Aber letztes Jahr muss er sich eingestanden haben, dass seine Spielphysik nichts mehr taugt, denn er hat einen der großen Physikexperten von einer anderen Firma abgeworben. Ich beobachte den Markt immer auch auf Investitionsmöglichkeiten hin. Man munkelt, oRo würde an die Börse gehen. Aber nun kann ich von der Firma wohl keine Anteile mehr kaufen.«
»Wenn die Leute verhaftet werden, sind die Aktien wertlos«, stimmte Liz ihm zu. »Dann verlieren Sie Ihr letztes Hemd.«
»Wenn sowohl Van Zandt als auch Harrington daran beteiligt sind, ja. Aber wenn es nur einer von beiden ist, dann schießen die Preise in schwindelnde Höhen. Ich könnte mich mit vierzig zur Ruhe setzen ... bloß nicht damit leben.« Er nahm die CD aus dem Computer. »Hierfür sind Menschen getötet worden. Davon möchte ich nicht profitieren.«
Alle schwiegen daraufhin einen Moment lang, dann straffte Vito die Schultern. »Wir müssen
jeden
daran hindern, davon zu profitieren, also schwingt die Hufe. Ich erwarte das Model, das Munch noch nicht geantwortet hat, gegen zehn hier. Liz, können Sie sich mit ihr treffen, da wir nach New York fahren? Sagen Sie ihr, sie soll den Ball flach halten und keine E-Mails schreiben.«
Liz schüttelte den Kopf. »Ich habe eine Pressekonferenz um zehn und muss mich vorher und nachher mit den hohen Tieren treffen.«
»Ich mache das«, sagte Brent. »Ich will zwar nicht von oRo profitieren, habe aber nichts dagegen, meine Zeit mit einem Model zu verbringen. Übrigens habe ich gestern schon gemeinsam mit Bev und Tim mit ihr gesprochen.« Liz lachte in sich hinein. »Ihre Prioritätenliste macht Freude, Brent. Aber ich frage mich eins: Wenn Harrington und Van Zandt in New York leben, warum haben wir all die Leichen hier?«
»Weder Harrington noch Van Zandt verfügen über das Talent, diese Arbeit zu machen«, sagte Brent. »Sie werden jemand anderen dafür eingestellt haben, und der muss das nicht zwingend in ihrem Firmensitz tun.« Er griff nach der CD-Hülle. »Wo hast du mitten in der Nacht eigentlich dieses Spiel aufgetrieben, Vito? Bis oRo wieder welche auf den Markt bringt, ist das Ding Gold wert.« »Ein Junge aus der Schule meines Neffen hat damit am Dienstagabend bei mir zu Hause gespielt. Gestern haben seine Eltern es gefunden und konfisziert ... und sie waren nur zu froh, mir das Ding zu überlassen. Sie wollten die CD nicht behalten, weil sie kleinere Kinder haben.«
Liz runzelte die Stirn. »Ich möchte nicht, dass sich unser Interesse an diesem Spiel herumspricht.«
Vito winkte ab. »Der Vater des Jungen ist Reverend. Ich glaube kaum, dass er herumerzählt, was sein Sohn so alles spielt.«
Sie nickte. »Also gut. Nicht dass
Jogger
Wind von unserer Ermittlung bekommt und sich davonmacht. Während Sie unterwegs sind, setze ich mich mit dem NYPD in Verbindung und sage Bescheid, dass Sie kommen. Falls wir eine richterliche Verfügung brauchen, spart uns das vielleicht ein bisschen Zeit. Ich werden ihnen Ihre Nummer durchgeben, Vito. Nick, sind Sie durch mit dem Siever-Fall? Kein Termin mehr am Gericht?«
»Nein, das war's. Ich denke nicht, dass Lopez mich noch braucht.«
»Nun, ich sage ihr dennoch Bescheid.« Liz klatschte in die Hände. »So, Leute, steht nicht länger herum. Auf geht's.«
18. Kapitel
Donnerstag, 18. Januar, 8.15 Uhr
Als Nick und Vito durch die Tür zum Großraumbüro kamen, vibrierte jeder Nerv in Sophies Körper. Er lächelte sie an, als die beiden auf sie zukamen. »Nicht mehr sauer auf mich?«
»Nein. Ich lebe. Und dafür kann man durchaus einmal sehr früh aufstehen.« Sie war klug
Weitere Kostenlose Bücher