Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Schauspielerei liegt mir im Blut. Mein Vater war Schauspieler.«
    Ted nickte. »Ich weiß. Und deine Großmutter eine berühmte Opernsängerin. Das wusste ich schon immer.« Sophies Grinsen verblasste. »Aber du hast nie was gesagt.«
    »Ich hatte gehofft, dass du das tust«, sagte Ted. »Es ist schön, dich endlich kennenzulernen, Sophie.« Sophie wusste nicht, ob sie gerührt sein oder sich indirekt gemaßregelt fühlen sollte. »Was hältst du von Marie Antoinette?«
    Ted grinste. »Vor oder nach ihrer Enthauptung?«
     
    New York City, Donnerstag, 18. Januar, 9.55 Uhr
    »Verdammter Verkehr«, sagte Nick verächtlich. »Ich hasse New York.«
    Sie waren im Schneckentempo durch den Holland Tunnel gefahren und bewegten sich nun endlich wieder ein wenig vorwärts. »War nicht besonders schlau, um diese Uhrzeit mit dem Auto zu kommen«, stimmte Vito zu. »Wir hätten den Zug nehmen sollen.«
    »Hätten, sollten«, murrte Nick. »Und was zum Teufel ist das wieder?«
    Vito zog sein klingelndes Handy aus der Tasche. »Hör auf zu schimpfen. Das ist nur mein Telefon. Im Tunnel gab es wahrscheinlich keine Verbindung, und jetzt bekomme ich Nachrichten.« Er sah aufs Display und runzelte die Stirn.
    »Liz hat viermal in zwanzig Minuten angerufen.« Sein Herz begann zu rasen, als er zurückrief. »Liz, Vito hier.
    Was ist los? Ist Sophie in Ordnung?«
    »Ja, sicher.« Liz klang ungeduldig. »Ein Officer hat sie zum Museum gefahren. Aber ich habe nur noch zwei Minuten bis zur Pressekonferenz. Ich brauche die Nummer Ihres Bruders.«
    »Warum?«
    »Vor einer Stunde war hier eine Frau, die mit dem Leiter der Ermittlungen reden wollte.« Liz sprach schnell und schien dabei genauso schnell zu gehen. »Eine Kellnerin. Sie meinte, sie habe Greg am Dienstag gesehen. Er wartete in ihrer Bar auf einen Mann.« Munch.
Jawoll.
»Hat sie ihn gesehen?« »Sie sagt, sie habe
einen
Mann gesehen. Greg ist gegangen, ohne zu bezahlen. Dann ist ein alter Mann, der an der Bar saß, aufgestanden und ihm gefolgt. Die Kellnerin ging ihnen hinterher, aber als sie an die Ecke kam, fuhren beide gerade in einem Truck davon. Ich habe unsere Zeichnerin angerufen, aber sie ist gerade nicht erreichbar. Und wenn wir noch länger warten, vergisst die Zeugin vielleicht, wie der Mann aussah. Daher ... Mist, ich bin zu spät. Rufen Sie bitte Tino an. Bitten Sie ihn reinzukommen, sobald er kann.«
     
    Donnerstag, 18. Januar, 11.15 Uhr
    »Mr. Harrington ist nicht da. Van Zandt befindet sich in einem Meeting und darf nicht gestört werden.« Vito legte bedächtig beide Hände auf den Tisch, hinter dem Van Zandts Sekretärin saß, und beugte sich vor. »Ma'am, wir ermitteln hier in einem Mordfall. Er wird uns wirklich unbedingt sehen wollen. Und zwar genau jetzt.« Die Augen der Frau weiteten sich, aber sie hob trotzig das Kinn. »Detective ...«
    »Ciccotelli«, sagte Vito. »Und Lawrence. Aus Philadelphia. Melden Sie uns an. Sagen Sie ihm, wir klopfen in sechzig Sekunden an seine Tür.«
    Sie presste die Lippen zusammen, griff aber zum Hörer und legte die Hand um die Sprechmuschel, als könne Vito aus dreißig Zentimeter Entfernung so nicht mithören. »Jager, es sind angeblich Polizisten ... richtig, Mordkommission. Sie lassen sich nicht wegschicken.« Dann nickte sie knapp. »Er kommt jetzt.«
    Die Tür zu Van Zandts Büro öffnete sich und heraus kam ein Mann, der genau seinem Bild auf der Internet-Seite entsprach. Er war groß und bullig, und einen Moment lang dachte Vito, vielleicht ...
    Aber dann sprach er, und seine Stimme klang so ganz anders als die auf dem Band. »Ich bin Jager Van Zandt. Was kann ich für Sie tun?«
    Er musterte die Detectives mit kühler Distanz, aber Vito spürte, dass sich eher Unsicherheit als Arroganz dahinter verbarg.
    »Wir interessieren uns für Ihr Spiel, Mr. Van Zandt«, begann Vito.
»Behind Enemy Lines.«
    Der Mann nickte, ohne dass man eine Reaktion in seiner Miene erkennen konnte. »Kommen Sie bitte in mein Büro.« Er schloss die Tür hinter ihnen und deutete auf zwei Stühle, die vor einem riesigen Schreibtisch standen. »Bitte.« Jager setzte sich hinter den Tisch und wartete. Nick und Vito hatten vorher vereinbart, den Satz »Niemand wird dich hören« nicht zu erwähnen. Stattdessen zeigte Vito ihm einen Ausdruck von der Französin, die im Spiel erwürgt wurde. Van Zandt nickte. »Clothilde.« »Sie wird in einer Szene stranguliert.« »Ja.« Van Zandt hob eine Braue. »Und Sie stoßen sich vermutlich an der

Weitere Kostenlose Bücher