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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gesehen, Sophie?«
    Sie hob den Blick, in dem Entsetzen lag. »Im Museum. Im Albright. Er hat mich gefragt, ob wir auch private Führungen anbieten.« Ihre Lippen pressten sich zu einem Strich zusammen. »Vito, er war mir so nah wie du jetzt.«
Atme. Denk nach.
    Er nahm ihre Hände. Sie waren eiskalt. »Wann war das, Sophie?«
    »Gestern noch. Ich hatte gerade die Wikingerführung beendet.« Sie schloss die Augen. »Ich hatte zuerst ein komisches Gefühl, als er mich ansprach. Aber dann fand ich mich selbst dumm. Es war ja nur ein alter Mann.« Sie schlug die Augen wieder auf. »Vito, ich habe Angst. Bis eben war ich ein bisschen nervös. Aber jetzt habe ich entsetzliche Angst.«
    Und die hatte er auch. »Du bleibst ab jetzt immer in meinem Blickfeld«, sagte er heiser. »Jeden Augenblick.« Sie nickte verunsichert. »Okay.« »Vito.«
    Vito wandte sich um und sah seinen Bruder ins Büro hasten. Er hielt seinen Skizzenblock so, dass Vito das Bild, das er gezeichnet hatte, sehen konnte. »Vito, Frasier Lewis ist der alte Mann. Die Augen - es sind dieselben wie bei dem, den die Kellnerin gesehen hat.«
    Vito nickte. Er fühlte sich, als drücke ihm eine schwere Last die Luft ab. »Ja, das haben wir auch gerade herausgefunden.« Er richtete sich auf. »Das ist Sophie. Der alte Mann war gestern bei ihr im Museum.« Tino stieß geräuschvoll die Luft aus. »Verdammt.« »Genau«, murmelte Vito. Er sah zu Liz hinüber. »Irgendeine Zugabe?«
    Liz hatte die Szene mit grimmiger Miene verfolgt und schüttelte nun den Kopf. »Ich glaube, das macht mein Herz nicht mehr mit. Solche Überraschungen braucht kein Mensch.«
    Vito wandte sich wieder an seinen Bruder. »Wo ist Tony England?«
    »Mit Nick auf dem Weg nach unten. Nick will ihm ein Taxi zum Bahnhof rufen.«
    Liz setzte sich auf Nicks Tischkante. »Rufen wir das Team zusammen. Aber zunächst sollten wie alle einmal tief ausatmen. Sophie ist nichts geschehen, und wir kennen jetzt das Gesicht unseres Mörders. Das ist einiges mehr, als wir heute Morgen noch wussten.«
    Eine volle Minute lang taten alle, was sie gesagt hatte. Atmeten tief durch, dachten nach. Dann wurde der kurze Friede erneut gestört. »Entschuldigen Sie. Wir suchen Lieutenant Liz Sawyer. «
    Zwei Personen standen in der Tür. Sie war klein und schwarzhaarig. Er war groß und blond. Liz hob die Hand. »Das bin ich.«
    »Ich bin Special Agent Daniel Vartanian vom Georgia Bureau of Investigation. Das ist meine Schwester Susannah Vartanian vom Staatsanwaltschaftsbüro New York. Wie man uns sagte, haben Sie unsere Eltern. Und wir glauben zu wissen, wer sie umgebracht hat.«
    Einen Moment lang herrschte vollkommenes Schweigen. Dann seufzte Liz. »Da haben wir die Zugabe.«
     
    Donnerstag, 18. Januar, 19.00 Uhr
    Van Zandt saß bereits an einem Tisch, als er das teure Fischrestaurant betrat, das sich im Hotel befand. »Frasier. Setz dich zu mir. Möchtest du Wein? Oder vielleicht etwas von dem Hummer? Er ist ganz köstlich.« »Nein, ich habe nicht viel Zeit, VZ. Ich arbeite an deiner neuen Königin und will weitermachen.« Van Zandts Mund verzog sich zu einem seltsamen Lächeln. »Interessant. Sag mir doch, Frasier, woher bekommst du eigentlich deine Inspiration?«
    Wenn er Haare im Nacken gehabt hätte, hätten sich diese nun aufgerichtet. »Wieso fragst du?« »Nun, es ist ja Tatsache, dass deine Figuren unglaublich realistisch wirken. Ich frage mich, ob du Vorbilder hast. Lebendige Menschen vielleicht?«
    Er lehnte sich zurück und musterte Van Zandt aus schmalen Augen. »Nein. Wieso?«
    »Ich dachte nur, dass es, falls du Models benutzt, ziemlich unklug wäre, Gesichter aus dem eigenen Umfeld zu nehmen. Dass ein weiser Mensch sich woanders umsehen sollte. Bangkok oder Amsterdam kommen mir da in den Sinn. Kulturelle Vielfalt. Interessante Klientel in den Rotlichtbezirken. Dort kann ein Künstler sich Vorbilder aus einer Bevölkerungsgruppe suchen, in der um Vermisste kein großer Wirbel veranstaltet wird.«
    Er holte tief Luft. »Jager, wenn du mir etwas sagen willst, dann spuck's einfach aus.«
    Van Zandt blinzelte. »>Spuck's einfach aus    Er reichte ihm einen großen Briefumschlag. »Kopien«, sagte er. »Wie du dir denken kannst.«
    Es waren Bilder. Das erste war von Zachary Webber. »Das hast du von Derek. Der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.«
    »Kann sein. Sieh dir die anderen an.« Zähneknirschend nahm er das Bild vom

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