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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Zandt warten?«
    »Soll der Streifenwagen sie abholen. Ich fordere einen Durchsuchungsbefehl für ihr Haus oder ihre Wohnung an. Wenn das mit Van Zandt nicht so läuft, wie wir uns das denken, machen wir Erpresserin Nummer zwei zu Plan B.«
     
    Samstag, 20. Januar, 12.45 Uhr
    Wahrscheinlich war es nicht ratsam, aber Simon konnte nicht widerstehen. Wenn er seine Identität als Frasier Lewis schon aufgeben musste, dann würde er es wenigstens mit Stil tun. Und weil das Staatsanwaltsbüro zu unfähig war, Van Zandt dazubehalten und er auf Kaution gehen durfte, hatte er jetzt diese letzte und einmalige Gelegenheit. Im Grunde genommen war es eine köstliche Ironie. Simon hatte den zweiten Deutschen in
Behind Enemy Lines
mit einem Bajonett aufspießen wollen. Das Bajonett war eine intimere, persönlichere Sache. Aber Van Zandt hatte auf den großen Knall bestanden.
    Simon hatte sich über die Funktionstüchtigkeit des Zünders Sorgen gemacht - die Granate war immerhin schon sechzig Jahre alt gewesen. Was, wenn er die ganze Szene einrichtete und es dann mit einem Blindgänger zu tun hatte? Und da er ein gründlicher Mensch war, hatte er diese Eventualität mit eingeplant. Kyle Lombard hatte ihm einen Mengenrabatt gewährt.
     
    Samstag, 20. Januar, 12.55 Uhr
    »Was soll das heißen - sie ist weg?«, bellte Vito ins Telefon.
    »Das soll heißen, sie ist nicht in ihrer Wohnung«, erwiderte Jen verärgert. »Der Wagen ist weg. Eine Nachbarin hat gesagt, sie sei heute Morgen mit einem Koffer in der Hand gegangen. Wir haben schon eine Fahndungsbefehl rausgegeben.«
    »Mist. Als wir Lewis' Akte mitgenommen haben, hat sie es wahrscheinlich mit der Angst bekommen.« Vito rieb sich die Schläfen. »Ruft die Flughäfen und Busbahnhöfe an. Könnt ihr auch einen Streifenwagen zu Pfeiffers Adresse schicken?«
    »Sollen wir ihn auch festnehmen?«
    »Wir wollen nur mit ihm reden. Bittet ihn, zur Befragung zu uns zu kommen. Wir werden dann auch bald da sein.« »Und Van Zandt ist noch nicht aufgetaucht?«, fragte Jen. Vito blickte finster zum Gerichtsgebäude hinüber. »Der scheint seine Kaution mit Pennys zu bezahlen.«
    Jen lachte leise. »Na ja, eine gute Nachricht gibt es jedenfalls. Stacy Savard hat in ihrer Wohnung einen Drucker stehen, der zu Claires Briefen passt.« »Chick«, zischte Nick. »Da. Van Zandt.« »Okay, Jen, ich muss aufhören. Showtime.« Vito ließ das Handy in seine Tasche fallen, als Van Zandt aus dem Gericht kam. Seine Miene war kalt und hart, und sein Anwalt folgte gut zwanzig Schritte hinter ihm. Van Zandt ging mit aggressivem Tempo über den Bürgersteig, um ein Taxi anzuhalten, und stieß dabei sogar einen alten Mann aus dem Weg.
    Die Härchen in Vitos Nacken richteten sich auf. Da war etwas ...
    »Nick!«,
sagte Vito. »Der alte Mann!« »Verdammter Dreck!«, erwiderte Nick, und beide sprangen gleichzeitig aus dem Wagen.
    »Halt! Polizei!«, brüllte Vito, und der alte Mann blickte auf. Einen Sekundenbruchteil lang starrte Vito in die kalten Augen Simon Vartanians.
    Vartanian rannte. Sehr schnell. Vito und Nick nahmen die Verfolgung auf.
    Und dann explodierte Jager Van Zandt.
     

23. Kapitel
    Samstag, 20. Januar, 13.40 Uhr
    Er wäre fast erwischt worden. Simon saß immer noch wütend in seinem Fahrzeug. Beinahe hätten die Cops ihn in den Fingern gehabt.
Und das hätte ihnen gefallen!
    Dieser Ciccotelli war cleverer, als Simon gedacht hatte. Und weitaus skrupelloser. Van Zandt als Lockvogel zu benutzen, als Bauernopfer ...
um mich in die Öffentlichkeit zu locken.
Wäre er nicht nur so knapp entkommen, hätte er diese dreiste Skrupellosigkeit bewundernswert gefunden. Es war zu knapp gewesen. Doch im Großen und Ganzen nichts weiter als eine kleine Unannehmlichkeit. Die Cops wussten nur von Frasier Lewis. Die einzigen Menschen, die wussten, dass er
nicht
tot war, waren tot. Bis auf den Erpresser, dessen amateurhafte Bemühungen seine Eltern auf den Plan gerufen und zu ihm geführt hatten. Er musste diese Person finden und ausschalten, wer immer sie war. Und dann auf zu Susannah und Daniel. Miss und Mister Brav und Naiv.
    Dass seine Geschwister noch jeweils zwei Beine hatten, war Grund genug, sie zu hassen. Dass beide beruflich für >Gesetz und Ordnung< eintraten, machte sie zu gefährlichen Feinden.
    Bald würde herauskommen, dass Arthur und Carol Vartanian nicht nur einfach auf Reisen, sondern wahrhaftig verschwunden waren. Daniel und Susannah würden das natürlich nicht einfach hinnehmen. Sie würden

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