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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wie seinem Partner die Gesichtszüge entgleisten. Jen McFains Reaktion war ähnlich. Leider erlebten sie nicht den vollen Effekt, da Johannsen sich die überhüftlangen Haare geflochten hatte.
    »Jen, Nick, das ist Dr. Johannsen.«
    Jen kam ihr mit einem Lächeln entgegen und musste den
    Kopf in den Nacken legen, um Sophie in die Augen zu sehen. Der Größenunterschied der zwei Frauen war so gewaltig, dass es beinahe komisch wirkte. »Ich bin Jennifer McFain, CSU. Vielen Dank, dass Sie so kurzfristig kommen konnten, um uns zu helfen, Dr. Johannsen.« »Gern geschehen. Und nennen Sie mich bitte Sophie.« »Jen.« Jen beäugte den kleinen Koffer. »Ich wollte schon immer mal mit so einem Gerät spielen.« Johannsen nahm die großen Ohrringe ab und ließ sie in ihrer Tasche verschwinden. Dann blickte sie über Jens Schulter zu Nick. »Und Sie sind?«
    »Nick Lawrence. Vitos Partner. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Gern geschehen. Wenn Sie mir zeigen, um welche Fläche es sich handelt, kann ich anfangen.«
    Sie marschierten über das Feld, Jen und Johannsen vorneweg, Vito und Nick in gewissem Abstand hinterher, so dass man ihr Gespräch nicht hören konnte. »Sie ist nicht ... gerade das, was ich erwartet habe«, murmelte Nick.
    Vito stieß ein leises Lachen aus. Er war stolz auf sich, weil er so kühl und gelassen blieb, und er wollte auch weiterhin so bleiben. »Das ist eine krasse Untertreibung.« »Bist du sicher, dass sie Katherines Freundin ist? Sie wirkt ziemlich jung.«
    »Ich habe Katherine vorhin noch erreicht. Johannsen ist genau die, die wir angefordert haben.« »Und du bist auch sicher, dass sie den Mund hält?« Vito dachte an das Blitzdings aus
Men in Black
und grinste. »Ja.« Sie erreichten das Grab, und er wurde wieder ernst. Nun würden sie herausfinden, ob ihre Jane Doe ein Einzelopfer war oder eine von vielen.
    Johannsen starrte ins Grab. Sie zog die Mundwinkel nach unten, und er dachte daran, wie sie den Blick gesenkt hatte, als sie sich wegen ihrer taktlosen Bemerkung über die Leiche geschämt hatte. Er wusste, dass sie es nicht so gemeint hatte.
    Nun sah sie ihn über die Schulter an. »Hier haben Sie die Frau gefunden?«
    »Genau.«
    »Das Feld ist ziemlich groß. Möchten Sie, dass ich an einer bestimmten Stelle anfange?«
    »Dr. Johannsen glaubt, dass es vier oder fünf Stunden dauern wird, das gesamte Feld zu scannen«, erklärte Vito den anderen beiden. »Beginnen wir mit dem Bereich rechts und links vom Grab und schauen mal, was dabei herauskommt.«
    »Das hört sich vernünftig an«, sagte Jen. »Wie lange brauchen Sie, um alles fertig zu machen?« »Das geht schnell.« Sophie ließ sich im Schnee auf die Knie sinken und begann, die Koffer zu öffnen. Jen stand neben ihr und sah aus wie ein Kind an Weihnachten. »Dieses Gerät sendet Daten drahtlos an den Laptop, der sie speichert«, erklärte Sophie. Sie stellte den Laptop auf einen der Koffer, fuhr ihn hoch und stand dann mit der Radareinheit in der Hand auf.
    Nickt beugte sich vor und musterte das Gerät. »Sieht aus wie ein Teppichreiniger.«
    »Ein fünfzehntausend Dollar schwerer Teppichreiniger«, sagte Johannsen, und Vito stieß einen Pfiff aus. »Fünfzehn Riesen
dafür?
Sie haben doch gesagt, dass sei nur ein kleines Gerät.«
    »Ist es auch. Größere beginnen bei fünfzigtausend. Kennen Sie alle sich mit einem Bodenradar aus?«
    »Jen bestimmt«, sagte Vito. »Wir wollten eigentlich die Leichenspürhunde holen.«
    »Das funktioniert wahrscheinlich auch, aber GPR zeichnet ein Bild von dem auf, was unter dem Erdboden ist - allerdings nicht so klar wie ein Röntgenbild. Durch das elektromagnetische Reflexionsverfahren kann man sehen, wo und wie tief ein Gegenstand liegt. Die Farben auf dem Display stellen die Intensität der reflektierten Wellen dar.« Jen nickte. »Je heller die Farbe, umso größer der Gegenstand.«
    »Oder umso stärker die Reflexion. Metalle haben eine größere Amplitude. Lufteinschlüsse reflektieren sogar noch besser.«
    »Und was ist mit Knochen?«, fragte Nick. »Nicht so hell, aber sichtbar. Je älter der Knochen, umso schwerer zu sehen. Wenn sich Körper zersetzen, gleichen sie sich dem Boden an, so dass die Reflexion nicht mehr so gut sichtbar ist.«
    »Und wie alt müssen Knochen sein, dass man sie gar nicht mehr sieht?«, wollte Jen wissen.
    »Ein Kollege von mir hat in Kentucky in einem Grabhügel die Überreste eines zweitausendfünfhundert Jahre alten Ureinwohners identifiziert. Ich glaube

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