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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Professoren braucht morgen das Bodenradar.«
    Offenbar wollte sie den Augenblick übergehen, und Vito beschloss, es ihr nachzutun, aber seine Augen schienen einen eigenen Willen entwickelt zu haben. Er konnte einfach nicht anders, als sie ansehen, während sie zu seinem Wagen zurückgingen. Ihre Lippen bebten immer noch vor Kälte, und er hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. »Warum haben Sie nicht eher an die Scheibe geklopft?« »Mir wurde gesagt, die Sache sei absolut vertraulich«, sagte sie, wobei sie stur geradeaus blickte. »Ich war nicht sicher, ob Sie Katherines Cop waren, da Sie ja keinen Polizeiwagen fahren. Ich dachte, falls Sie nicht der Richtige seien, wären Sie sicher nicht begeistert, wenn ich hier Fremde auf diese Verabredung anquatsche. Katherine hat mir nicht gesagt, wie Sie aussehen, und sie hat auch kein geheimes Zeichen mit mir verabredet. Also habe ich gewartet.« Während sie halb erfror, dachte er. Er hob die zwei Koffer hinten auf seinen Truck und befestigte sie. Als er nach den kleineren, die sie trug, griff, schüttelte sie den Kopf. »Die Geräte sind sehr empfindlich. Eigentlich würde ich sie lieber auf dem Sitz anschnallen und hinten mitfahren.« »Mal sehen, ob wir nicht Platz für Sie beide finden.« Er verstaute die Koffer hinten im Fußraum und öffnete die Tür. »Nach Ihnen ... « Sein Verstand entgleiste, als sie an ihm vorbeiging. Sie duftete nach den Rosen, die er hinter seinem Sitz liegen hatte.
    Reglos stand er da und atmete ihren Duft ein. Sie sah so gar nicht aus wie Andrea, die dunkel und zierlich gewesen war. Sophie Johannsen war eine echte Amazone, groß, blond und ... lebendig.
    Sie ist lebendig, Chick. Und heute scheint allein das auszureichen, um dich unzurechnungsfähig zu machen.
Morgen fühlte er sich garantiert wieder genauso abgestumpft, wie es sein sollte.
    »Sophie«, sagte sie. »Sagen Sie Sophie.« »Tut mir leid.«
Konzentrier dich, Chick.
Eine unidentifizierte Leiche, vielleicht mehrere. Das war es, womit er sich beschäftigen musste, nicht mit Sophie Johannsens Parfum. Er deutete auf den Beifahrersitz, entschlossen, diese Zusammenkunft wieder auf berufliche Ebene zu hieven. »Bitte schön.«
    »Danke.« Sie stieg ein, und er hörte ein metallisches Geräusch aus ihrer Jacke.« »Was haben Sie denn in den Taschen?« »Oh, alles Mögliche. Das ist meine Feldjacke.« Aus einer Tasche zog sie eine Handvoll Pflanzenstangen. »Markierungen für das, was wir finden.«
    Wollen wir hoffen, dass du genug mitgebracht hast,
dachte er. Nick hatte die roten Flaggen wieder entfernt, bevor sie zurückgefahren waren. Sie wollten die Expertin nicht beeinflussen, bevor sie mit dem Scan begann. »Dann los.«
    Als sie sich in Bewegung gesetzt hatten, hielt Sophie ihre gefrorenen Finger an die Heizung. Ohne ein Wort beugte Vito sich vor und drehte das Gebläse höher.
    Sobald sie die Hände wieder bewegen konnte, lehnte sie sich zurück und betrachtete Vito Ciccotelli. Sein Aussehen hatte sie überrascht. Bei seinem Namen hatte sie automatisch an einen stämmigen grobschlächtigen Kerl gedacht, dessen Gesicht zu oft im Boxring gewesen war. Sie hätte sich nicht gewaltiger irren können. Und deswegen hatte sie ihn angestarrt.
    Er musste gut eins neunzig groß sein. Sie hatte zu ihm aufsehen müssen, und bei ihrer Größe von eins neunundsiebzig kam das nicht oft vor. Unter der Lederjacke steckten breite Schultern, aber er erinnerte sie eher an eine große Katze als an eine rauflustige Bulldogge. Er hatte ein kantiges, markantes Gesicht, wie man es öfter in Modemagazinen sah. Nicht, dass sie selbst Modemagazine las. Das war Tante Freyas Laster.
    Vito Ciccotelli war ein ausgesprochen attraktiver Mann. Sophie konnte sich vorstellen, dass die meisten Frauen sich ihm nur zu gern in die Arme werfen würden. Wahrscheinlich war das der Grund, warum er sie vorhin so barsch zurechtgewiesen hatte - offenbar wurde er ziemlich häufig angegraben.
    Nur gut, dass sie nicht zu den meisten Frauen gehörte, dachte sie trocken. Sich ihm in die Arme zu werfen war das Letzte, worauf sie Lust hatte.
    Obwohl du das ja eben förmlich getan hast. Wie peinlich.
Aber diesen einen kurzen Moment war seine Berührung tröstend und angenehm gewesen. Als könnte sie sich einfach an ihn anlehnen und sich ausruhen.
Sei nicht albern, Sophie.
Männer, die aussahen wie Vito, bekamen allein mit einem Augenaufschlag genau das, was sie wollten. Als spielte das irgendeine Rolle. Er wollte das GPR, ihr

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