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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Bodenradar. Nichts weiter.
Also konzentriere dich gefälligst auf das, was du tun sollst.
Und auf die Chance, wieder richtig zu arbeiten. Und etwas Wichtiges zu tun. Dennoch musste sie ihn immer wieder ansehen. Er trug eine dunkle Sonnenbrille, aber sie sah im Augenwinkel das Netz aus feinen hellen Fältchen in der dunklen Haut - als lachte er gern und viel. Doch in diesem Augenblick lachte er nicht, lächelte nicht einmal. Im Augenblick wirkte er finster und schien über etwas nachzubrüten, und sie hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, weil sie selbst so aufgeregt war.
    Zum ersten Mal seit Monaten konnte sie wieder aufs Gelände hinaus. Das war es, was ihren Herzschlag beschleunigte und ihr eine Gänsehaut verursachte. Der Kick der Jagd, die Suche nach verborgenen Geheimnissen unter der Erde ... und
nicht
die Erinnerung an seine Hände, die ihre Schultern hielten.
Er hat dich nur festgehalten, damit du nicht auf den Hintern fällst.
Aber es war schon viel zu lange her, dass ein Mann sie angefasst hatte - aus welchem Grund auch immer. Sie runzelte die Stirn und konzentrierte sich. »Erzählen Sie mir doch bitte etwas von der Grabstätte.«
    »Wer hat etwas von einer Grabstätte gesagt?«, fragte er aufgeräumt.
    Sie kämpfte gegen das Bedürfnis an, die Augen zu verdrehen. »Ich bin ja nicht blöd. Eine Gerichtsmedizinerin und ein Cop suchen etwas unter der Erde. Also - über wie viele Gräber reden wir?«
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht keines.« »Aber Sie haben zumindest eins gefunden.« »Wie kommen Sie darauf?«
    Sie zog die Nase kraus.
»L'odeur de la mort.
Er ist ziemlich deutlich zu riechen.«
    »Sie sprechen Französisch? Ich hatte es auf der High School, konnte mir aber immer nur die Schimpfwörter merken.« Jetzt verdrehte sie doch die Augen. »Ich spreche zehn Sprachen fließend, davon sind drei toter als die Leiche, von der Sie gerade kommen«, fauchte sie und wünschte sich augenblicklich, sie hätte sich zusammengenommen, als sie sah, wie ein Muskel in seinem Kiefer zu zucken begann. »Die Leiche, von der ich gerade komme, war die Tochter oder die Frau von jemandem«, sagte er ruhig. Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg; ihr Ärger verebbte und wurde zu Scham.
Toll gemacht, Dr. J. Mitten hinein in den Fettnapf.
»Tut mir leid«, sagte sie genauso ruhig. »Ich wollte nicht respektlos sein. Die Leichen, die
mir
begegnet sind, waren meistens schon mehrere hundert Jahre tot. Aber natürlich ist das keine Entschuldigung. Ich bin nur ein bisschen ... aufgekratzt, weil ich mal wieder etwas Interessantes tun darf. Bitte entschuldigen Sie. Das war sehr taktlos von mir.« Er sah weiterhin stur geradeaus. »Schon gut.« Nein, war es nicht, aber sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Sie streifte die Handschuhe ab und begann sich die Haare zu flechten, damit sie ihr gleich nicht im Weg sein würden. Sie war fast fertig, als er überraschenderweise das Gespräch wieder aufnahm.
    »Sie sprechen also Französisch? Ich hatte es auf der High School, aber ...«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem reuigen Lächeln, und sie lächelte ebenfalls. Er wollte also noch einmal neu starten. Und dieses Mal würde sie nicht übers Ziel hinausschießen. »Aber Sie haben sich nur die Schimpfwörter merken können. Ja, ich spreche Französisch und einige andere Sprachen. Es ist sehr nützlich, wenn man es mit alten Schriften zu tun hat oder bei der Arbeit mit Einheimischen sprechen muss.« Sie widmete sich wieder ihrem Haar. »Ich kann Ihnen ein paar Schimpfworte in anderen Sprachen beibringen, wenn Sie wollen.«
    Seine Lippen zuckten. »Klingt gut. Katherine meinte, Sie würden sich eine Art Auszeit gönnen.« »Na ja, sozusagen.« Sie drehte den Zopf zu einem festen Knoten im Nacken. »Meine Großmutter hatte einen Schlaganfall, daher bin ich zurück nach Philadelphia gekommen. Ich wollte meiner Tante helfen, sich um sie zu kümmern.«
    »Und geht es ihr besser?«
    »Manchmal schon, denken wir. Dann aber wieder ... « Sie seufzte. »Manchmal geht es gar nicht gut.« »Das tut mir leid.« Es klang aufrichtig. »Danke.«
    »Und von wo sind Sie zurückgekommen?« »Aus Südfrankreich. Wir haben dort eine Burg aus dem dreizehnten Jahrhundert ausgegraben.« Er sah sie beeindruckt an. »So was mit Kerker?« Sie lachte in sich hinein. »Damals wahrscheinlich. Heute können wir froh sein, wenn wir die Außenmauern und das Fundament freilegen können. Können
sie
froh sein«, korrigierte sie sich. »Hören Sie,

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