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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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in die Augen. »Ich habe mir das Band angesehen. Du solltest wirklich Schauspielerin werden. Wie du ihn aufgestachelt hast... «
    Sie schauderte. »Ich hatte Todesangst. Aber ich wollte nicht, dass er es merkt.«
    »Du hast gesagt, dass die Menschen, die er umgebracht hat, noch nach ihrem Tod geschrien haben. Und ich sie gehört habe.« Er sagte es beinahe staunend, und Sophie begriff, dass sie ihm eins der größten Komplimente gemacht hatte, die es für ihn gab.
    »Und das wirst du immer tun.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn. »Mein weißer Ritter.« Er schnitt ein Gesicht. »Bitte nicht. Ich will kein Ritter sein. Einfach >Cop< ist mir lieber.« »Hm, und was bin ich dann?«
    Er begegnete ihrem Blick, und Sophies Herz schlug einen sauberen Purzelbaum. »Frag mich in ein paar Monaten, dann würde ich sagen >meine Frau<. Im Augenblick könnte ich mich mit Boudicca zufriedengeben.«
    Sie grinste. »Du bist verdorben, Vito Ciccotelli. Durch und durch.«
    Er schlang den Arm um ihre Schultern und führte sie zum Zimmer ihrer Großmutter. »Oho, da will mir jemand ein Kompliment machen.«
    Sie funkelte ihn an. »Du Ratte. Das hast du von Simon übernommen.«
    Er lachte in sich hinein, »'tschuldigung. Ich konnte nicht widerstehen.«
     
    Sonntag, 21. Januar, 16.30 Uhr
    Daniel hielt den Mietwagen vor dem Bahnhof an. »Ich wünschte, du würdest noch nicht fahren, Suzie.« Ihre Augen waren traurig. »Ich habe einen Job, Daniel. Und ein Zuhause.«
    Interessant in welcher Reihenfolge sie beides genannt hatte. Aber er hätte es nicht anders formuliert. »Es kommt mir vor, als hätte ich dich gerade erst wiedergefunden.« »Wir sehen uns nächste Woche doch wieder.« Bei dem Begräbnis ihrer Eltern in Dutton.
    Es tat ihm weh, sie nur anzuschauen. »Suzie, was hat Simon dir angetan?«
    Sie sah zur Seite. »Ein andermal, Daniel. Nach allem, was geschehen ist ... kann ich jetzt nicht.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Komm nach New York. Bald.« Sie stieg aus dem Wagen und lief auf den Bahnhof zu, aber er fuhr nicht davon. Er wartete, und als sie die Tür erreicht hatte, wandte sie sich um. Sie sah so zart aus, so zerbrechlich, aber er wusste, dass sie im Inneren mindestens so stark wie er war. Vermutlich stärker. Und endlich winkte sie, nur kurz, und war fort und ließ ihn mit all den Erinnerungen allein. Mit all den Erinnerungen, mit seiner Reue.
    Und schließlich griff er in der Stille des Wagens nach hinten und holte seine Laptoptasche vom Rücksitz. Er zog den großen braunen Umschlag heraus, nahm den Inhalt und betrachtete Bild für Bild. Er hatte Ciccotelli Kopien gemacht und die Originale behalten. Er zwang sich, jedes Foto genau anzusehen, jede der Frauen zu betrachten. Die Fotos waren nicht gestellt, genau wie er es vor vielen Jahren befürchtet hatte.
    Und jeder einzelnen Frau leistete er einen stummen Schwur, wie er es vor Jahren schon hätte tun sollen. Irgendwie und wie lange es auch dauern mochte - er würde diese Opfer ausfindig machen. Wenn Simon ihnen etwas angetan hatte, konnte er wenigstens die Familien informieren, und ein wenig Gerechtigkeit wäre wiederhergestellt. Und falls jemand anderes dafür verantwortlich war ...
Dann finde ich ihn. Und sorge dafür, dass er dafür bezahlt.
    Dann würde auch er vielleicht endlich Frieden finden.
     

Epilog
    Samstag, 8. November, 19.00 Uhr
    Meine Damen und Herren.« Sophie tippte gegen das Mikrofon auf dem Podest. »Dürfte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?«
    Die Gespräche ebbten langsam ab, und alle Leute in dem überfüllten Saal wandten ihr die Köpfe zu. Bis auf Vito. Er hatte seinen Blick den ganzen Abend noch kein einziges Mal von ihr genommen. In ihrem grünen, glänzenden Abendkleid sah sie schlichtweg umwerfend aus. Den größten Teil des Abends war er ohnehin an ihrer Seite gewesen, vor allem um ihr bei der Abwehr der älteren, lüsternen Herren vom Wohltätigkeitsverein zu helfen. Diese hatten die Feierlichkeit an diesem Abend zwar erst möglich gemacht, wollten aber nicht so recht begreifen, dass es nicht erlaubt war, der Archäologin ins Hinterteil zu kneifen.
    Die Archäologin ins Hinterteil zu kneifen war Vitos Job. Den Beweis trug er an seiner linken Hand. Sophie begegnete seinem Blick und zwinkerte ihm zu, bevor sie sich ans Publikum wandte. »Vielen Dank. Mein Name ist Sophie Ciccotelli, und ich möchte Sie heute hier zur Eröffnung des neuen Trakts des Albright Museums begrüßen.« »Sie funkelt

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