Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
natürlich hundert
Kilometer
pro Stunde. Das sind ja gerade mal sechzig Meilen.«
    Er blickte eine weitere Sekunde finster, dann begannen seine Lippen zu zucken. »Nette Ausrede. Muss ich mir merken.«
    Sie lachte ein wenig unsicher. »Machen Sie das, Vito.« Sie setzte sich den Helm auf, klopfte auf ihre Taschen und runzelte die Stirn. »Oh, Mist.« Hektisch wühlte sie in jeder Tasche und zog alles Mögliche hervor, nur nicht das, was sie suchte. »Mein Schlüssel ist weg.« »Den haben Sie eben in Ihre Tasche gesteckt.« »Das war der von der Uni. Ich habe sie an zwei verschiedenen Ringen, weil ich nur einmal pro Woche hier bin.« Sie schloss die Augen. »Wenn ich die Schlüssel am Ausgrabungsort - ich meine
Fundort -
verloren habe ... « Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft. »Beruhigen Sie sich, Sophie. Wenn Sie sie dort verloren haben, dann finden wir sie wieder. Wir werden jeden Zentimeter durchkämmen, da kann nichts übersehen werden.«
    Sie stieß geräuschvoll den Atem aus. »Das ist zwar beruhigend, nützt mir aber im Moment nichts. Ich brauche sie nämlich jetzt. Meine Hausschlüssel, mein Zündschlüssel, das Albright - Ted wird einen Anfall kriegen.« »Das Albright?«
    »Das Museum, in dem ich arbeite. Ted der Dritte ist mein Chef. Wir kommen nicht besonders miteinander zurecht.« »Und warum nicht?«
    »Er macht einen auf
Der Historiker,
falls Sie das Buch kennen«, sagte sie und senkte dramatisch die Stimme. »Er zwingt mich, Führungen zu machen.« Sie blickte finster. »Und ich muss mich kostümieren.« »Und Sie kostümieren sich nicht gern?«
»Ich bin
Historikerin, verdammt noch mal! Ich muss das nicht spielen. Zumindest bisher nicht.« »Warum haben Sie die Stelle angenommen?« Sie seufzte frustriert. »Ich brauchte das Geld für das Pflegeheim meiner Großmutter, und Ted I. ist immerhin eine Archäologielegende. «
    »Ich nehme an, Ted I. ist der Großvater Ihres Chefs gewesen?«
    »Genau. Seine Sammlung macht neunzig Prozent unserer Ausstellungsstücke aus.« Sie zuckte die Achseln. »Ich dachte, für die Albright Foundation zu arbeiten würde sich gut auf meine Karriere auswirken. Jetzt halte ich nur noch aus, bis sich etwas anderes ergibt.« Sie lächelte kläglich. »Es gibt nicht besonders viele mittelalterliche Burgen in Philly. Und mein Stolz erlaubt es nicht, dass ich bei McDonald's Burger wende.«
    »Und wann haben Sie das letzte Mal die Schlüssel in der Hand gehabt?«, fragte er ruhig.
    Sie schloss die Augen und dachte nach, dann öffnete sie sie wieder und stellte fest, dass er sie erneut eindringlich betrachtete. »Sie sind gut. Sie lenken meine Panik ab und fokussieren meine Gedanken. Das letzte Mal hatte ich sie, als ich in Ihren Truck gestiegen bin. Heute Mittag, als Sie mich abgeholt haben. Sie stießen gegen die Pflanzenstäbe. Vielleicht sind sie mir im Wagen aus der Tasche gerutscht.« Er holte seine eigenen Schlüssel aus der Tasche und lächelte sie an, und ihr Herz vollführte einen Riverdance. »Dann sehen wir doch mal nach.«
    Sophies Mund wurde trocken, und jeder Nerv spannte sich, und sie wusste, dass er genau das bekommen würde, was er wollte, wenn sie nicht höllisch aufpasste. Denn im Moment wollte sie es ebenfalls - mehr denn je. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wollte sie es wirklich. Sie nahm ihm seinen Schlüssel ab und trat hastig einen Schritt zurück. »Nein. Ich gehe. Sie bleiben und passen auf mein Motorrad auf.«
    Sie joggte um das Gebäude herum und an dem komischen Affen vorbei zu seinem Truck. Dort tastete sie auf dem Sitz und im Bodenraum, fand aber nichts. Plötzlich fiel ihr ein, wie sie auf der schlechten Straße zum Feld durchgerüttelt worden war, und schob ihre Hand unter den Sitz. Sie seufzte vor Erleichterung, als sie die Schlüssel spürte. Aber sie hingen an irgendetwas fest.
    Sie griff um den Sitz herum und zuckte zusammen, als sich Dornen in ihre Hand bohrten. Vorsichtig zog sie den welken Rosenstrauß hervor und betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn. Dann entdeckte sie ein weißes Kärtchen dazwischen. Bevor sie wegsehen konnte, hatte sie die handgeschriebenen Worte schon gelesen.
    A - Ich werde dich immer lieben.
V Die Rosen hätten durchaus für seine Mutter sein können, aber Männer sagten nicht
Ich werde dich immer lieben
zu ihrer Mom. Jedenfalls nicht so. Und jedenfalls nicht die Männer, die sie kannte.
    Also war er doch kein Single. Na schön. Dennoch fühlte sie sich verraten. Den ganzen Tag

Weitere Kostenlose Bücher