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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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zu bringen, als mit den Schweineköpfen, an denen er geübt hatte. Die Schweine waren schon lange tot, aber Bill ...
    Er holte das Video aus seiner ordentlich sortierten Sammlung und lächelte. Bills Schädeldecke war mit einem Schlag weggeplatzt. Das musste für ein großartiges »Unterhaltungsabenteuer« reichen.
    Er würde schnell etwas essen, sein Telefon und die Internetverbindung abstellen, um sich von nichts ablenken zu lassen, und dann eine Kampfszene auf die Beine stellen, die VZ glücklich machen und Harrington als zweitklassigen Hacker dastehen lassen würde. Schließlich war er auch nichts anderes.
     
    Montag, 15. Januar, 00.35 Uhr
    Todmüde, ausgehungert und noch immer gründlich verwirrt von Sophies Reaktion auf dem Parkplatz, trat Vito über die Schwelle seines Hauses und mitten ins Schlachtfeld hinein. Einen Moment lang stand er nur da und sah dem Bombardement an Papierbällen zu, die durch sein Wohnzimmer flogen. Eine ziemlich teure Vase stand gefährlich nah an der Kante eines Beistelltischchens, und sein Sofa war mitten in den Raum verlagert worden. Ein Blick reichte, um zu begreifen, dass hier der Belagerungszustand herrschte.
    Dann traf ihn eine Papierkugel an der Schläfe, und er blinzelte ein wenig benommen. Er hob das feindliche Geschoss auf und zog die Brauen zusammen, als er sah, dass ein Senkblei aus seiner Angelausrüstung darin eingewickelt war. Die Jungs hatten offensichtlich die Qualität ihrer Waffen verbessert. »Hey!« Wieder zischten Papierkugeln an ihm vorbei. »Connor! Dante! Aufhören!
Sofort!«
»Oh, Mann.« Die Stimme kam aus der Küche, aus der kurz darauf sein elfjähriger Neffe Connor trat. Er wirkte genervt und ein wenig alarmiert. »Du bist ja nach Hause gekommen.«
    »Wie man das am Abend so macht«, entgegnete Vito trocken und wäre fast gestolpert, als sich ein Knäuel aus blauem Flanell gegen seine Beine warf. »Vorsicht.« Er beugte sich vor und löste die Arme des fünfjährigen Pierce von seinen Knien, dann hob er ihn hoch. »Was hast du da im Gesicht, Pierce?«
    »Schokoguss«, sagte Pierce stolz, und Vito lachte. Plötzlich fiel ein großer Teil seiner Erschöpfung von ihm ab. Die Jungs taten ihm gut. Er klemmte sich Pierce seitlich auf die Hüfte und drückte ihn fest an sich.
    Connor schüttelte den Kopf. »Ich habe ihm gesagt, dass er den Zuckerguss nicht pur essen soll, aber du weißt ja, wie Kinder so sind.«
    Vito nickte. »Ich weiß, wie Kinder so sind. Du hast übrigens Zuckerguss am Kinn, Connor.«
    Connors Wangen färbten sich rot. »Wir haben Kuchen gebacken.«
    »Habt ihr mir etwas übrig gelassen?« Pierce verzog das Gesicht. »Nicht viel.« »Das ist schlecht, denn ich habe solchen Hunger, dass ich ein ganzes Schwein essen könnte. Mit Borsten.« Vito blickte Pierce schelmisch an. »Oder einen kleinen Jungen. Du siehst eigentlich ziemlich appetitlich aus.« Pierce kicherte, weil er dieses Spiel gut kannte. »Ich bin zu knorpelig, aber an Dante ist ganz viel Fleisch dran.« Dante tauchte hinter der Couch auf und spannte seinen Bizeps an. »Das sind alles Muskeln, kein Fleisch.« »Ich denke, er ist ein guter Schinken«, flüsterte Vito laut und brachte Pierce wieder zum Kichern. »Dante, für heute ist die Schlacht vorbei. Ihr müsst ins Bett.« »Wieso?«, jammerte Dante. »Wir hatten gerade so viel Spaß.« Mit seinen neun Jahren war er schon ziemlich groß, fast größer als Connor. Er rollte sich über die Couch, und Vito zog den Kopf ein, als die Vase bedenklich schwankte. Aber Dante ließ sich zu Boden fallen und fing sie geschmeidig auf, als sei sie ein Football. »Touchdown von Ciccotelli«, krähte er. »Das Publikum bricht in lauten Jubel aus.«
    »Das Publikum geht jetzt ins Bett«, sagte Vito. »Und vergiss den Extrapunkt.« Den man bekäme, wenn man den Ball noch einmal durch das imaginäre gegnerische Tor kickte. Dante stellte die Vase mit einem Grinsen auf dem Tisch ab. »Entspann dich, Onkel Vito«, sagte er. »Du bist viel zu verkrampft.«
    Pierce hob schnüffelnd die Nase. »Und du stinkst. Wie der Hund, wenn er sich auf einem toten Tier gewälzt hat. Mom sagt uns immer, wir müssen ihn draußen baden, wenn er das gemacht hat.«
    Die Bilder der Leichen blitzten in seinem Kopf auf, aber er schob sie zur Seite. »Ich gönne mir jetzt auch ein Bad. Aber hier drinnen. Draußen ist es nämlich ziemlich kalt. Was macht ihr Jungs überhaupt hier?«
    »Dad hat Mom ins Krankenhaus gebracht«, sagte Connor, plötzlich ernst geworden. »Tino

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