Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
Vom Netzwerk:
paar Straßen weit entfernt ist«, sagte Fleming, »und jemand einen Zeitzünder mit Einschaltverzögerung in Gang gesetzt hat? Dann ist uns das entgangen – und London geht in Flammen auf. Wir warten – etwas anderes können wir nicht tun.«
    Ein weiterer MI5-Agent betrat die Lobby. »Sir«, sagte er zu Fleming, »zur Zeit patrouillieren an die zwanzig von unseren Fahrzeugen in den umliegenden Straßen. Sobald unser Freund in den Wagen steigt, mit dem er seine Mission durchziehen will, können wir sofort den gesamten Verkehr stoppen.«
    »Und die Bombenexperten sind in der Nähe und jederzeit einsatzbereit?«
    »Es sind vier englische Spezialisten« – der Mann nickte – »und zwei von der U.S. Air Force.«
    In diesem Moment verstummten Amads Gebete, und das Mikrofon übertrug seine Schritte auf dem Fußboden des Apartments.
    »Ich glaube, es geht los«, informierte Fleming mit Hilfe seines Funkgeräts die Dutzenden von Agenten, die schon seit Stunden auf ein solches Zeichen warteten. »Haltet euch auf jeden Fall von ihm fern, bis er seinen Einsatzort erreicht hat.«
    Fleming betete, dass es bald vorüber wäre. Es war 23:49 Uhr. Das Apartmenthaus war von allen Seiten von Leuten des MI5 umstellt. Jedes Auto auf den Straßen war mit einem Peilsender präpariert worden. An jedem war ein elektronisches Deaktivierungsmodul befestigt worden. Und jeder Wagen war mit einem Geigerzähler überprüft und für sauber befunden worden.
    Jeder war überzeugt, dass Amad zu einem anderen Ort fahren würde, um die Bombe abzuholen.
    Aber die Bombe befand sich unten im Haus. Sie lag im Beiwagen eines in Russland hergestellten Ural-Motorrads – der gleichen Maschine, auf der Amad im Jemen ausgebildet worden war.
    Das Interesse an den angebotenen Leckereien und dem Bier und die ausgelassene Stimmung wurden durch die Kälte und den Schnee nicht gemindert. Die Gegend um den Hyde und den Green Park wimmelte von Tausenden ausgelassener Partygäste. Hinter der Bühne machte ein Verbindungsmann des MI5 den Rockstar mit der kalten Wirklichkeit vertraut.
    »Sie hätten uns warnen sollen«, schimpfte sein Agent, »dann hätten wir das Konzert absagen können.«
    »Er hat es doch schon erklärt«, sagte Elton John. »Das hätte die Terroristen nur misstrauisch gemacht.«
    Bekleidet mit einem gelben, mit Pailletten besetzten Overall, einer mit Brillanten versehenen Brille und schwarzen Schuhen mit leuchtenden Plateausohlen, wäre es leicht gewesen, John als einen dieser verwöhnten und gehätschelten Musiker abzutun, die an ein Leben gewöhnt sind, das nichts anderes als eine ewige Party ist. Die Wahrheit war meilenweit davon entfernt. Reginald Dwight hatte sich aus einer ärmlichen Existenz mit Kraft, Beharrlichkeit und jahrzehntelanger harter Arbeit nach oben gekämpft. Niemand kann die Popcharts Jahrzehnt für Jahrzehnt beherrschen, wenn er
    nicht zäh und realistisch ist. Elton John war jemand, der den nackten Überlebenskampf aus eigener Anschauung kannte und ohne fremde Hilfe siegreich gemeistert hatte.
    »Die königliche Familie wurde doch evakuiert, nicht wahr?«, fragte er.
    »Kommen Sie herein, Mr. Truitt«, rief der MI5-Agent vor dem Campinganhänger.
    Truitt öffnete die Tür und trat ein.
    »Hier ist das Double für Prince Charles«, sagte der Geheimagent.
    John sah Truitt kurz an und grinste. »Er sieht genauso aus wie er«, stellte er fest.
    »Sir«, sagte Truitt, »ich möchte Ihnen nur versichern, dass wir die Bombe bergen und unschädlich machen werden, ehe etwas Furchtbares passiert. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie uns dabei unterstützen.«
    »Ich setze großes Vertrauen in den MI5«, sagte John.
    »Er ist beim MI5«, sagte Truitt und deutete auf seinen englischen Kollegen. »Ich gehöre zu einer Gruppe, die sich die Corporation nennt.«
    »Die Corporation?«, fragte Elton John. »Wer oder was ist das denn?«
    »Wir sind Privatspione«, sagte Truitt.
    »Privatspione«, wiederholte John kopfschüttelnd, »was es nicht alles gibt. Sind Sie und Ihre Leute gut?«
    »Wir haben eine Erfolgsbilanz von hundert Prozent.«
    John erhob sich aus seinem Sessel – es wurde Zeit, zur Bühne zu gehen und sich in den Kulissen bereitzuhalten. »Tun Sie mir einen Gefallen«, sagte er, »steigern Sie Ihre Erfolgsbilanz heute auf mindestens hundertzehn Prozent.«
    Truitt nickte.
    John war schon an der Tür, blieb aber stehen. »Sagen Sie dem Kameramann, er soll keine Nahaufnahmen von Prince Charles machen – es wäre immerhin möglich,

Weitere Kostenlose Bücher