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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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seinem Genick, wie ihr mit einem Zischen die Luft aus den Lungen entwich. Ihr Griff lockerte sich, was ihm gerade genug Bewegungsfreiheit verschaffte, um den Kopf zur Seite zu drehen. Jetzt konnte sie ihn nicht mehr halten. Mit einem Ruck bekam er den Kopf frei und schnappte gierig nach Luft.
    Ganz rot im Gesicht und wie ein Hund hechelnd, stieß er keuchend hervor: »Okay, sagen wir unentschieden.« Nur mit Mühe schaffte er es, sich auf Händen und Knien abzustützen, bevor ein Schwall unverdauten Cäsarsalats aus seinem Mund schoss. Nachdem er sein Abendessen erbrochen hatte, wischte er sich den Mund ab und lachte halbherzig. »Verdammt, das war kein schlechter Trick.«
    Grangeland wälzte sich auf den Rücken, die Beine angewinkelt. »Sie haben geschummelt, als Sie mir die Hose hochgezogen haben. Ich hatte Sie bereits fest im Griff.«
    »Den Teufel hatten Sie.«
    »Ich wette, die Nummer hat Ihnen Spaß gemacht.«
    »Man kann nie wissen.« Beide blickten im selben Moment auf und sahen, wie Harvey seine Sig auf einen Mann richtete, der wiederum mit seiner Glock auf Nathans Kopf zielte. Alle vier verharrten unbeweglich wie Wachsfiguren.
    »Du bist gerade zur rechten Zeit gekommen«, sagte Nathan. »Sonst hätte ich sie womöglich umgebracht.«
    Grangeland hob eine Hand. »Stecken Sie die Waffe weg, Ferris. Es ist nicht so, wie Sie denken.«
    Ferris gehorchte zögernd und sah Harvey an.
    Harvey steckte seine Pistole hinter seinem Rücken in den Hosenbund und sah erst Nathan und dann die Frau an, bevor sein Blick auf die Pfütze Erbrochenes fiel. »Ich sehe, dass ihr beiden euch miteinander bekannt gemacht habt.«
    Nathan schnaufte immer noch kräftig. »Special Agent Grangeland, das ist Harvey Fontana.«
    Harvey schüttelte den Kopf. »Was ist nur mit dir los, Nathan? Hat deine Mutter dich als Baby nicht genug gehalten?«
    »Hey, das war ihre Idee.«
    »Klar doch.«
    »Und jetzt?«, fragte Nathan sie.
    Grangeland verzog das Gesicht und setzte sich auf. »Ich glaube, wir belassen es beim Status quo.«
    »Gute Entscheidung«, sagte Nathan.
    »Kann mir mal einer sagen, was zum Teufel hier los ist?«, sagte Ferris. Er blickte auf den zersplitterten Türrahmen und dann wieder auf Nathan. »Für mich sieht das ganz klar nach Einbruch aus.«
    »Wem sagen Sie das«, sagte Grangeland, rappelte sich auf und humpelte ins Bad.
    Nathan rieb sich die Kehle. »Ihr ist nichts passiert. Bald ist sie wieder fit.« Obwohl Ferris nicht gerade wie ein Schwächling aussah, überragte Nathan ihn. Der Mann war etwa Mitte dreißig und seine Augen hatten dieselbe intensive Ausstrahlung, die Nathan ein paar Tage zuvor bei Henning aufgefallen war. Er sah gepflegt aus und trug eine hellbraune Dockers-Hose und ein langärmeliges Hemd. Nathan hatte den Eindruck, dass Ferris nicht viel davon hielt, dass seine Partnerin sich mit einem wildfremden Mann auf dem Boden wälzte.
    »Entschuldigen Sie die Sauerei«, sagte Nathan. »Sagen Sie, wo hat die Frau gelernt, so zu ringen?«
    »Sie war in der Ersatzmannschaft bei den Olympischen Spielen im Jahr 2000.«
    »Im Ernst?«, sagte Nathan. »Sind Sie schon mal gegen sie angetreten?«
    »Einmal.«
    »Und?«, hakte Nathan nach.
    »Sie hat mich in zehn Sekunden flachgelegt. Sie hat auch noch den schwarzen Gürtel in drei verschiedenen Kampfsportarten.«
    »In die könnte ich mich verlieben«, sagte Nathan. Dann fiel sein Blick auf den erbrochenen Salat auf dem Teppich. »Soll ich den Zimmerservice rufen?«
    Ferris starrte ihn nur an.
    Harvey nahm Nathans Pistole vom Bett. »Komm, gehen wir.« Dann wandte er sich Ferris zu und deutete auf die elektronischen Überwachungsgeräte. »Das ist doch bescheuert.«
    »Nur mit der Ruhe, Partner. Lass deine Wut nicht am Boten der schlechten Nachricht aus.«
    »Warum nicht?«, sagte Harvey. »Wir haben schließlich mit offenen Karten gespielt.« Mit einer ausladenden Handbewegung zeigte er auf die schwarzen Kästen. »Und das ist dann der Dank?«
    »Die machen doch nur ihren Job«, beschwichtigte Nathan ihn.
    Harvey brummte und verließ das Zimmer.
    Nathan wandte sich Ferris zu. »Wir können dafür sorgen, dass diese Angelegenheit unter uns bleibt und Sie Lansing gegenüber Ihr Gesicht wahren. Aber wir wissen jetzt, dass Sie uns nachspionieren. Wenn Sie wissen wollen, was wir machen, fragen Sie einfach.« Nathan ging in sein Zimmer, wo Harv auf ihn wartete. Er setzte sich aufs Bett und rieb sich erneut die Kehle.
    Harv stand am Fenster und starrte auf das State Capitol.

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