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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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sah aus wie sechzehn, war aber wahrscheinlich in Wirklichkeit Ende zwanzig.
Ich werde langsam alt
, dachte Nathan, als er ihr hinterherblickte, wie sie zurück an den Empfang ging. Schließlich kam der Kellner und Nathan entschied sich für einen Cäsarsalat. Harv bestellte eine Portion Teriyaki-Fleischspieße, chinesische Maultaschen, einen Garnelencocktail, eine Schüssel New England Clam Chowder, ein Calamari-Steak-Sandwich mit Pommes frites und einen Schokoladenshake.
    Nathan starrte ihn fassungslos an.
    »Was?«, sagte Harv.
    »Hat dein Magen ein Loch, oder was?«
    »Ich hab Hunger. Was ist daran so komisch?«
    »Ich wette fünfzig Dollar mit dir, dass du das nicht schaffst.«
    »Die Wette gilt.«
    Vierzig Minuten später zückte Nathan seine Brieftasche.
    Auf dem Weg zurück zum Hyatt schüttelte er den Kopf. »Du überraschst mich immer wieder.«
    »Ich weiß.«
    Nathan wechselte ins Russische.
»Hast du die beiden Agenten gesehen, die uns da drinnen beobachtet haben?«
    »Ja«
, antwortete Harv.
»Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums. Ein Mann und eine Frau an der Bar. Die waren gut. Ich dachte schon, sie wären dir nicht aufgefallen.«
    »Was machen wir jetzt?«
, fragte Nathan.
    »Sollen wir sie verarschen?«
    »Klingt verlockend. Hast du sie schon gesehen, als ich mit Henning unterwegs war?«
    »Nein.«
    »Das bedeutet, dass sie mich beschatten, nicht dich.«
    »Schon möglich, aber vielleicht hab ich sie auch nur übersehen.«
    »Du bist in solchen Dingen besser als ich.«
    Während sie so miteinander redeten, kamen sie an einem Obdachlosen vorbei, der an die Ziegelwand eines Spirituosenladens gelehnt saß. »Scheiß Ausländer«, murmelte er vor sich hin.
    Nathan musste über diese Bemerkung grinsen. Er holte seine Brieftasche hervor und entnahm ihr einen Zwanzig-Dollar-Schein. »Gib das nicht alles auf einmal aus«, sagte er auf Englisch zu dem Mann. Bei dieser Gelegenheit blickte er unauffällig zum Eingang des Hard Rock Cafés. Ihre Beschatter kamen gerade zur Tür heraus und liefen dann Händchen haltend den Gehsteig entlang. Wers glaubt, wird selig.
    Harvey ging weiter, ohne sich umzusehen.
»Folgen sie uns?«
, fragte er auf Russisch.
    »Ja. Ich gehe rüber zur Rezeption und lasse sie aufholen. Du setzt dich an die Bar und bestellst ein Glas Wein. Dann geh ich rauf aufs Zimmer. Gib mir drei Minuten und komm dann nach.«
    »Was willst du tun?«
    »Steuergelder verschwenden.«
    An der Rezeption sprach Nathan leise zu der Frau hinter der Theke. Sie war Mitte dreißig, leicht übergewichtig und hatte ihre dunklen Haare zu einem Knoten gebunden. Als sie Nathans Gesicht sah, reagierte sie zunächst geschockt, wie üblich, fasste sich aber sofort wieder und rang sich ein Lächeln ab.
    Nathan beugte sich vor und sagte leise: »Da sind ein Mann und eine Frau, die mir folgen. Nicken Sie mir bitte zu, wenn sie zum Eingang hereinkommen.«
    »Soll ich die Polizei rufen?«
    »Nein, nicken Sie einfach nur. Die beiden arbeiten für eine Versicherung und sind harmlos. Aber geben Sie ihnen bitte nicht zu erkennen, dass Sie sie bemerkt haben.«
    Zehn Sekunden später nickte sie Nathan zu.
    »Danke«, sagte er.
    Nathan ging zu den Fahrstühlen und drückte auf den Knopf. Im fünften Stock eilte er zu seinem Zimmer und öffnete die Tür mit dem Magnetkartenschlüssel. Er nahm seine 9-Millimeter aus dem Seesack und entfernte das Magazin. Dann öffnete er die erste Verbindungstür zum benachbarten Zimmer und hielt ein Ohr an die zweite. Wie erwartet hörte er, wie die Tür zu dem Zimmer auf- und zuging. Er lächelte, trat einen Schritt zurück, hob den Fuß und trat mit aller Kraft gegen die Verbindungstür.
    Die Tür flog aus ihren Angeln und knallte gegen die Kommode.
    Nathan sprang ins Zimmer. Die Frau, die er vorhin im Hard Rock Café gesehen hatte, legte gerade ihre Handtasche und Dienstwaffe auf das Bett.
    Sie wollte nach der Pistole greifen, aber Nathan hielt seine Sig auf ihre Brust gerichtet.
    Sie hob die Hände. »FBI!«
    »Ich weiß. Wo ist Ihr Partner?«
    Sie zögerte. »In der Lobby. Er beschattet Mr Fontana.«
    Nathan hielt seine Waffe hoch. »Brauche ich die?«
    »Nein.«
    »Habe ich darauf Ihr Ehrenwort?«
    »Ja.«
    »Gut. Sie ist nämlich nicht geladen.«
    »Wann haben Sie uns bemerkt?«
    Nathan steckte die Pistole hinter seinem Rücken in den Hosenbund. »Im Hard Rock. Ihr Partner hat uns ständig im Spiegel hinter dem Tresen beobachtet.« Er lächelte, aber sie erwiderte die Geste nicht. Als er

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