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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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hatte es ihn nie getäuscht. Als er das Gewehr in Richtung Hauptgebäude schwenkte, sah er einen Mann in der offenen Tür stehen und sich am Türrahmen abstützen. Nathan blickte direkt in die Mündung eines Scharfschützengewehrs.
    »Deckung!«
    Ein Knall ertönte, als das Geschoss mit Überschallgeschwindigkeit heranflog und hinter Nathan in die Felswand einschlug. Heißes Kupfer, geschmolzenes Blei und pulverisierter Granit flogen durch die Luft. Etwas traf Nathan im Gesicht. Eine Sekunde später erreichte der dumpfe Mündungsknall Nathans Standort. Er richtete seine Waffe auf den Boden und feuerte. Eine Erdfontäne spritzte hoch und verschaffte ihm und Harv für ein paar Sekunden Deckung.
    »Harv!«
    »Alles okay bei mir.«
    Sie krochen rückwärts. Plötzlich ertönte wieder ein ohrenbetäubender Knall. Verdammt! Dieser Schuss hatte sie um höchstens fünfzehn Zentimeter verfehlt. Drei weitere Schüsse zertrümmerten den Stein über ihren Köpfen. Nathan hielt sich schützend die Unterarme vors Gesicht, konnte jedoch nicht verhindern, dass der Rest seines Körpers Felssplitter abbekam. Ein Dutzend kleinerer Wunden auf dem Rücken und an den Beinen fingen an zu bluten.

    Ernie stürzte zur Tür herein und legte Sammy auf den Boden. Wenn die Kugel seinen Bruder nicht getötet hätte, hätte ihm der Fall den Rest gegeben. Sammys blaue Augen starrten ins Leere.
    »Diese Dreckskerle«, brüllte Ernie. »Diese verdammten Dreckskerle.«
    Leonard packte seinen Bruder am Hemd und zog ihn zu sich heran. »Um ein Haar hätte ich euch alle beide da draußen verloren. Am Eagle Rock ist ein Scharfschützenteam. Ich hab dir gerade dein Scheißleben gerettet. Zwei Sekunden später und du wärst jetzt tot.«
    »Das ist mir scheißegal. Ich bring die Kerle um.«
    »Verdammt noch mal, Ernie, ich bin genauso stinksauer wie du. Aber im Augenblick können wir nichts für Sammy tun. Er ist tot. Und wir sind es ebenfalls, wenn wir jetzt nach draußen gehen. Wir werden es ihnen heimzahlen, das verspreche ich dir, aber nicht jetzt.«
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein.«
    »Ernie, wir müssen hier weg.«
    »Diese Dreckskerle.«
    »Ernie, los jetzt.«

    Harv kauerte am Boden und sah seinen Partner an. »Woher hast du das gewusst?«
    »Kann ich nicht erklären. Ich hab es irgendwie gespürt.«
    »Der Kerl ist ein guter Schütze. Um ein Haar hätte er uns erwischt.«
    »Wahrscheinlich der ältere von den Bridgestone-Brüdern. Ich glaube nicht, dass er noch da ist, aber wir sollten hier verschwinden. Kannst du kurz mal einen Blick riskieren, ohne dass dir jemand den Schädel wegpustet?«
    »Ich glaube schon.« Harv kroch langsam auf den Ellbogen vorwärts, bis er gerade so über den Sand sehen konnte, und spähte durch sein Spektiv.
    »Er stand in der Tür zum Hauptgebäude.« Nathan sah, dass Harv ebenfalls an einem halben Dutzend Stellen auf dem Rücken und an den Beinen blutete.
    »Da ist jetzt keiner mehr.«
    »Verschwinden wir. Am besten, wir suchen hinter den Bäumen Deckung. Bist du bereit?«
    »Ja.«
    Die beiden packten ihre Ausrüstungsgegenstände und rannten über offenes, abschüssiges Gelände. Binnen Sekunden befanden sie sich inmitten hoher Zuckerkiefern in Sicherheit. Schweigend wechselten sie Blicke, in denen Erleichterung zu lesen war.
    »Ich weiß, wir befinden uns nicht in offizieller Funktion hier, aber ich finde, wir sollten absteigen«, sagte Nathan. »Ich wette, dass hier noch mehr Claymores herumliegen. Außerdem müssen wir den Jungs von dem Heckenschützen im Hauptgebäude berichten. Bei all dem Staub und Wirrwarr werden sie ihn wohl kaum gesehen haben.«
    »Wir müssen den SWAT-Teams zu erkennen geben, dass wir kommen«, sagte Harv. »Hast du eine Idee, wie wir das am besten machen?«
    »Ja, wir können schreien.«
    »Sonst noch was?«
    »Tut mir leid, was Besseres fällt mir im Augenblick nicht ein. Aus deren Sicht haben wir soeben auf sie geschossen.«
    »Warum beschleicht mich das Gefühl, dass ich diese Sache noch bereuen werde?«
    »Immer mit der Ruhe, Harv. Ich hab alles unter Kontrolle.«
    Sein Partner schnaubte. »Wusste ich doch, dass das jetzt kommen würde. Was soll’s, heute ist ein guter Tag zum Sterben. Bringen wir’s hinter uns.«
    Sie legten die sperrigen Ghillie-Anzüge ab und machten sich an den Abstieg. Nach zwei Minuten erreichten sie den Fuß des Hangs. Um nicht bedrohlich zu wirken, wenn man sie sah, hatte Nathan sein Gewehr über die Schulter gehängt. Die Sig Sauer ließ er im
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