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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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Pause waren sie schon wieder unterwegs und folgten dem Highway 50 in östlicher Richtung. Die Fahrt dauerte etwas über dreißig Minuten; während der letzten zehn herrschte Schweigen. Die Landschaft veränderte sich allmählich. Dunkle, von Stacheldrahtzäunen gesäumte Landstraßen durchzogen das der Sierra Nevada vorgelagerte Hügelland, das vorwiegend aus Pferde- und Rinderweiden bestand. Im Westen konnte Nathan Scheunen und kleine Häuser im orange Lichtschein von Sacramento erkennen. Schließlich verlangsamte der Wagen seine Fahrt. Henning blendete zweimal auf, hielt amStraßenrand hinter einem grauen Lieferwagen und stellte den Motor ab.
    »Warten Sie bitte hier«, sagte Holly. Sie stieg aus und ging auf das Observierungsfahrzeug zu. Die Ladetüren öffneten sich und sie verschwand im Innern. Für einen kurzen Augenblick konnte Nathan entlang der Seitenwände schwarze Kästen und Videobildschirme sehen.
    »Das FBI billigt solche Aktionen nicht«, sagte Henning.
    »Dieses Mal schon.« Nathan gähnte. »Und außerdem sind wir nicht vom FBI.« Die Konversation langweilte ihn und er starrte zum Fenster hinaus. »Sie befolgen einfach nur Anweisungen von oben. Können wir es dabei belassen?«
    »Und das rechtfertigt die Sache? Einfach nur Befehle befolgen? Das klingt ja wie bei den Nürnberger Prozessen.«
    Nathan ging nicht auf diese Bemerkung ein.
    »Wer sind Sie überhaupt, McBride? Irgendein dahergelaufener ehemaliger CIA-Verhörspezialist? Ein ausgebrannter Geheimagent, der sich jetzt als Söldner verdingt?«
    »Sie sind doch beim FBI, da können Sie mich ja überprüfen lassen.«
    »Das Verteidigungsministerium hat Ihre Personalakte als streng geheim eingestuft.«
    »Und?«
    »Und mir gefällt es nicht, wenn ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe.«
    Nathan beugte sich vor und flüsterte: »Wir sind seriöse Geschäftsleute und Inhaber einer gut gehenden Sicherheitsfirma. Wenn Sie wollen, können wir Ihnen Kundenreferenzen vorlegen.«
    »Sehr witzig, McBride.«
    Nathan stieß Harvs Bein mit dem Knie an.
    »Was genau wollen Sie denn über uns wissen?«, fragte Harv. »Und was bringt Ihnen diese Information? Nehmen wir mal an, wir erzählen Ihnen unsere aufregenden Lebensgeschichten, was dann? Würden Sie sich dann besser fühlen?«
    »Ich möchte einfach wissen, mit wem ich ins Bett gehe. Ich muss mich auf Sie verlassen können, wenn die Kacke am Dampfen ist.«
    »Haben Sie daran gedacht, dass wir uns dasselbe über Sie fragen könnten?«, konterte Harvey. »Wir sitzen doch alle im selben Boot.«
    »Dass ich nicht lache.«
    Nathan seufzte. Der Typ hatte Scheuklappen vor den Augen. Aus seiner Sicht taugte man nur etwas, wenn man beim FBI war. Auch wenn er wenig Erfahrung mit dieser Bundespolizeibehörde besaß, war Nathan selten auf so eine Einstellung gestoßen. Die FBI-Agenten, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte – zugegebenermaßen waren das nicht viele –, waren zurückhaltend und professionell gewesen. Er vermutete, dass jede Polizeibehörde einen gewissen Anteil an Hundertfünfzigprozentigen hatte. Aber tief im Innern empfand er großen Respekt vor dem FBI und dem, was diese Organisation verkörperte. Ansonsten wäre er nicht hier, egal, wie tief er in der Schuld der Ortegas stand.
    »Haben Sie nicht etwas Wichtiges vergessen?«, fragte Nathan.
    »Und das wäre?«, fragte Henning.
    »Wir vermissen immer noch zweihundert Kilo Semtex. Wollen Sie das Zeug nicht sicherstellen?«
    Holly Simpson kam in der Hintertür des Lieferwagens zum Vorschein und lief zu Nathans Fenster.
    Nathan ließ es herunter.
    »Jetzt sind Sie dran«, sagte sie. »In den letzten zwei Stunden haben wir nichts als Schnarchen gehört. Wir haben sämtliche Zimmer verwanzt. Die Typen pennen im Wohnzimmer, gleich hinter der Eingangstür.«
    Während Nathan und Harv ausstiegen, machte Henning den Kofferraum auf und trat einen Schritt zurück. Harv nahm den Seesack heraus, stellte ihn auf dem Asphalt ab und öffnete den Reißverschluss. Er brachte zwei Pistolen zum Vorschein und reichte eine davon Nathan. Dann schnallte er sich eine kleine schwarze Hüfttasche um, in der sich ihre LED-Taschenlampen und zwei Rollen Isolierband befanden.
    »Hunde?«, fragte Nathan.
    »Nein«, antwortete Holly. »Ich glaube, das wäre zu viel Verantwortung für sie.«
    »Ich habe nur eine Bedingung«, sagte Nathan, während er zwei Nachtsichtvisiere aus dem Seesack nahm.
    »Dafür ist es etwas zu spät«, sagte sie.
    »Unsere Aktion wird nicht auf

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