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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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zu foltern. Man hat uns dazu grünes Licht gegeben. Haben Sie ein Problem damit, Bruce?«
    Für einen kurzen Augenblick starrte Henning ihn an. »Es liegen keine Beweise gegen sie vor, dass sie irgendetwas mit ›Echo der Freiheit‹ zu tun hatten. Sie sind bloß ein paar Landeier.«
    »Um das herauszufinden, sind wir ja hier.«
    »Hören Sie«, sagte Holly, »das FBI steht tief in Ihrer Schuld wegen Ihres Warnschusses bei unserem Einsatz. Sie haben einem Dutzend Männern das Leben gerettet, aber Sie müssen auch verstehen, dass wir uns bei dem, was Sie vorhaben, nicht ganz wohlfühlen. Das FBI billigt solche Methoden nicht. So etwas verstößt gegen unser Berufsethos.«
    »Ach, Sie waren das?«, fragte Henning. »Sie waren der Scharfschütze, der bei dem Einsatz gegen ›Echo der Freiheit‹ dabei war?«
    »Wir beide waren dort«, sagte Nathan und nickte in Richtung Harv.
    Harvey mischte sich in das Gespräch ein. »Wir sind im Ruhestand und machen so etwas nicht mehr. Wir tun bloß einem alten Freund einen Gefallen.«
    »Frank Ortega«, sagte Holly Simpson.
    Harv nickte.
    Mit einem Seitenblick auf Henning sagte sie: »Gehen wir.«
    »Toller Hubschrauber«, sagte Henning. »Gehört der Ihnen?«
    Nathan tat so, als hätte er die Frage überhört, und stieg hinten in den Wagen ein.
    Henning murmelte etwas Unverständliches und öffnete den Kofferraum mit einem Schlüssel. Harv lud ihr Gepäck hinein und wartete, bis Henning den Kofferraumdeckel zuschlug. Dann setzte er sich neben Nathan auf den Rücksitz.
    »Können wir unterwegs eine Kaffee- und Pinkelpause einlegen?«, fragte Nathan.
    Henning, der hinter dem Steuer saß, warf Holly Simpson einen Blick zu, als wollte er sagen, dass er diese Bitte als Zumutung betrachtete.
    Wir haben gerade vier Stunden in einem Hubschrauber hinter uns, du Blödmann.
Nathan musste sich zusammenreißen, um dem Kerl keinen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen.
    »Etwa eineinhalb Kilometer von hier ist ein Denny’s«, sagte Holly.
    »Das passt.«
    Henning fuhr durch die automatische Schranke an der Parkplatzausfahrt und wartete, bis diese hinter ihm herunterging, ehe er weiterfuhr. Während der Fahrt versorgte Holly die beiden mit Hintergrundinformationen über die Cousins der Bridgestone-Brüder und gab ihnen einen Überblick über die Lage und den Grundriss ihrer Farm. Die Kerle waren mehr oder weniger typische Kleinkriminelle, die ständig wegen irgendwelcher Delikte im Knast landeten – Trunkenheit am Steuer, Drogenbesitz, Diebstahl, Landstreicherei, Wildern, Erregung öffentlichen Ärgernisses und so weiter. Beide waren derzeit auf Bewährung und würden es wohl für den Rest ihres Lebens sein.
Die beiden passen ja prächtig zusammen
, dachte Nathan.
Ein Sixpack billiges Bier und ein Fernseher und sie sind glücklich
. Sie wohnten zusammen am Stadtrand von Sacramento und lebten von Gelegenheitsjobs, meistens als Automechaniker bei unabhängigen Werkstätten. Ihr Vater, Ben Bridgestone, verbüßte eine lebenslängliche Haftstrafe in Pelican Bay, weil er zum dritten Mal eine Straftat begangen hatte und damit unter die »Three-Strikes«-Regel fiel.
    Henning fuhr auf den Parkplatz des Denny’s-Restaurants und schaltete den Motor ab. Keiner sagte ein Wort. Nathan wechselte einen Blick mit Harv.
    »Können wir Ihnen etwas mitbringen?«, fragte Harv.
    »Nein, danke«, sagte Holly.
    Henning starrte geradeaus.
    Sie stiegen aus und legten die kurze Entfernung zum Eingang zurück.
    »Dieser Henning ist ein Arschloch«, sagte Nathan.
    »Provozier ihn nicht unnötig.«
    »Dann sorg dafür, dass er mir nicht in die Quere kommt.«
    »Ich glaub nicht, dass er uns Ärger machen wird. Er mag es nur nicht, wenn sich Außenstehende in FBI-Angelegenheiten einmischen. Wäre es umgekehrt, würden wir genauso reagieren.«
    Nathan brummte. Über dem Eingang flackerte eine Neonröhre, begleitet von einem aufdringlichen elektronischen Summen. Der Restaurant-Manager schien sich nicht darum zu kümmern. Der Gestank einer Mülltonne stieg Nathan in die Nase. Als sie drinnen waren, ging Nathan auf die Toilette, während Harv zwei Becher schwarzen Kaffee zum Mitnehmen bestellte. Dann ging Harv zum Pinkeln. Nathan bezahlte den Kaffee mit einem Zwanzig-Dollar-Schein und sagte der Bedienung, sie könne das Wechselgeld behalten. Nathan wusste, dass während der Spätschicht meistens nicht viel los war. Wie Harv, so hatte auch er eine großzügige Ader, selbst wenn er schlecht gelaunt war.
    Nach nur vier Minuten

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