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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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führte zu einer überdachten Veranda.
    Nathan blieb stehen, hob die linke Hand und ballte sie zu einer Faust.
    Über der obersten Stufe verlief zwischen den gegenüberliegenden Pfosten des Geländers eine Schnur und führte von dort aus um die Ecke zur Eingangstür. Am Ende dieser Schnur war ein Haufen Bierflaschen gestapelt. Mit seinem Nachtsichtgerät konnte Nathan anhand der Etiketten mühelos erkennen, dass es sich um Miller-Bier handelte. Hätte er diesen Stolperdraht berührt, so wäre die hinterste Flasche umgefallen und hätte in einem Dominoeffekt alle anderen umgestoßen und einen Höllenlärm verursacht. Die Vorrichtung war eine spottbillige und dennoch äußerst zuverlässige Alarmanlage, die jedoch nur bei unvorsichtigen Eindringlingen funktionierte.
    Nathan wandte sich Harv zu, simulierte das Durchziehen einer Schnur zwischen seinen Fingern und deutete auf die oberste Stufe. Harv bestätigte mit einem Nicken, dass er verstanden hatte. Nathan zog sein Messer aus dem Knöchelholster, schnitt die Schnur vorsichtig durch und warf die lose Leine beiseite. Dann testete er die unterste Stufe, indem er behutsam einen Stiefel auf die Bretter setzte. Sie knarzten nicht. Langsam trat er mit seinem gesamten Körpergewicht auf die Stufe. Wieder nichts. Bis jetzt war es gut gegangen. Während Harv die Fenster im Auge behielt, wiederholte Nathan seine Vorgehensweise bei der zweiten und dritten Stufe. Wieder verriet ihn kein knarzendes Geräusch. Auf der Veranda angelangt, drückte er sich an die Wand zwischen der Tür und dem linken Fenster. Die Flaschen waren auf der anderen Seite der Tür. Er nickte Harv zu, worauf dieser ebenso lautlos die Stufen erklomm.
    Nathan drehte sich zur Tür und flüsterte: »Infrarot einschalten.«
    Jeder von ihnen drehte den entsprechenden Knopf an seinem Nachtsichtgerät. In den unteren Ecken ihrer Bildschirme konnten sie kleine rote Punkte sehen, ein Hinweis darauf, dass das Infrarot aktiviert war. Die Eingangstür wirkte schlagartig heller und Nathans Gerät verringerte zum Ausgleich automatisch die Bildintensität.
    Harv hielt sich dicht hinter ihm.
    Ein Lächeln huschte über Nathans Lippen. Er war wieder vollkommen in seinem Element.
    Er hob den rechten Fuß und trat gegen die Tür, worauf diese krachend zerbarst. Holzsplitter und Staub wirbelten umher.
    Im grünen Licht ihrer Nachtsichtgeräte konnten sie alles sehen.
    Im Raum befanden sich zwei Männer und schnarchten. Der eine lümmelte in einem Fernsehsessel, der andere lag zusammengerollt auf der Couch. Beide rissen gleichzeitig die Augen auf. Nathan machte einen Satz nach vorn und schlug dem Typen auf dem Sessel mit dem Pistolengriff auf den Kopf. Nicht kräftig genug, dass er davon in Ohnmacht fiel, aber benommen machte der Schlag ihn allemal.
    Harv rammte währenddessen dem Mann auf der Couch den Lauf seiner Pistole in die Stirn und sagte: »Keine Bewegung!«
    Der derart unsanft Geweckte versuchte, sich aufzurichten. »Was zum Teu…«
    Harv zog ihm eins über. Der Mann stöhnte und sank auf die fleckenübersäte Couch. Mit seiner freien Hand holte Harv eine Rolle Klebeband aus seiner Hüfttasche.
    Nathan zerrte seine Zielperson auf den Boden und drehte sie auf den Bauch. Er ließ sich von Harv das Klebeband geben und fesselte dem Kerl die Arme auf dem Rücken. Dann klebte er ihm einen Streifen auf den Mund und warf Harv die Rolle zu, worauf dieser mit seinem Mann genauso verfuhr.
    Sie hatten nicht mehr als acht Sekunden seit dem Aufbrechen der Tür benötigt, um ihre beiden Zielpersonen zu überwältigen und unbeweglich zu fixieren.
Ganz wie in alten Zeiten
, dachte Nathan. »Sieh dich im Haus um«, flüsterte er.
    Harv verschwand im Flur und kam nach zwanzig Sekunden wieder. »Alles klar.«
    »Okay, dann nehmen wir uns die Kerle mal vor.«
    Harv holte zwei Stühle aus der Essnische. Die Bezeichnung war eigentlich fehl am Platz, dachte Nathan, denn die beiden aßen nicht, sie
fraßen
, und ihrem Äußeren nach zu urteilen, bekleckertensie sich obendrein dabei. Nathan nahm das Nachtsichtgerät ab, schaltete es aus und holte die Verschlusskappe für die Linse aus der Tasche.
    »Hast du dein Nachtsichtgerät ausgemacht?«, fragte er Harv.
    Sein Partner machte es ihm nach und brachte die beiden Geräte nach draußen, wo er sie auf der Veranda ablegte. Nathan betätigte einen Lichtschalter. Eine nackte Glühbirne an der Decke ging an.
    »Oh, Mann«, sagte Nathan. Er hatte zwar nicht erwartet, das Innere einer Millionärsvilla

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