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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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lediglich Seite an Seite über den Polititorvet Richtung Halmtorvet. Plötzlich fühlte sie Jonas’ Hand in ihrer, und ein ruhiges Gefühl ergriff sie, verbunden mit der Gewissheit, dass sich schon alles fügen würde. Als sie die Ingerslevsgade erreichten, plätscherte das Gespräch zwischen ihnen leicht dahin. Jonas erzählte, dass er gerade erst in die Stadt gezogen sei, dass er sechsundzwanzig und seit einem Jahr fertiger Kommissar sei. Sie erzählte von ihrem Hintergrund, von ihrer Zeit beim FBI , von dem Sommerhaus in Veddinge Bakker. Sie sprachen über den aktuellen Fall. Der Mord an Sofie hatte einen starken Eindruck auf Jonas gemacht, er hatte eine Halbschwester in ihrem Alter. Sie kamen zum Sønder Boulevard und näherten sich dem Valbygårdsvej. Keiner von ihnen hatte ein Wort darüber verloren, wohin sie gehen würden, und plötzlich standen sie vor Rebekkas Haustür.
    »Hier wohne ich«, sagte sie dümmlich und suchte in der Tasche nach ihrem Schlüssel.
    »Ich weiß«, antwortete Jonas und ließ seine Hand unter ihren Mantel gleiten.
    Sie schloss die Tür auf, und Rebekka hoffte, dass es nicht zu unordentlich war oder stickig roch, als Jonas sie auch schon mit festem Griff ins Schlafzimmer führte. Er küsste sie, ließ seine Zunge ihren Hals hinunterwandern. Er zog ihr den Mantel aus, den Pullover und erforschte mit den Lippen ihre Schulter und ihr Schlüsselbein. Dann stieß er sie sanft aufs Bett, knöpfte ihre Jeans auf und riss sie ihr herunter. Der Slip folgte, und dann spürte sie seine Zunge zwischen ihren Schenkeln. Einen kurzen Moment tauchten Michael und Niclas vor ihrem inneren Auge auf, mit vorwurfsvollem Blick, dann schob sie die Bilder weg, schloss fest die Augen und gab sich dem Moment hin. Sie näherte sich dem Höhepunkt, als ihr Handy klingelte und sie abrupt in die Wirklichkeit zurückrief.
    »Shit.« Sie richtete sich auf und umfasste Jonas’ Nacken. Er lächelte ihr zu, beugte den Kopf wieder vornüber. Das Handy klingelte weiter.
    »Stopp, Jonas. Ich muss rangehen. Es könnte einer der Chefs sein.« Oder meine Eltern, dachte sie und spürte die alte Angst aufflammen, dass ihr Vater an seiner Lungenkrankheit sterben könnte.
    Sie manövrierte sich aus dem Bett und rannte in die Diele, wo sie beim Betreten der Wohnung ihre Tasche hingeworfen hatte. Atemlos meldete sie sich.
    »Rebekka? Bist du das?« Es war Reza.
    »Natürlich bin ich das. Wer sollte es denn sonst sein?«, sagte sie ärgerlich.
    »Du klingst so komisch.«
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. Sie zeigte 02:47.
    »Es ist schon spät«, war alles, was sie herausbrachte.
    »Ich weiß sehr wohl, dass es spät ist, aber du hast so oft gesagt, dass ich dich jederzeit anrufen kann.«
    Ein Gefühl von Unruhe durchfuhr sie. Es war höchst ungewöhnlich, dass Reza sie privat anrief, das war bisher nur ganz selten vorgekommen, und dass er sie spät in der Nacht anrief, beunruhigte sie zutiefst.
    »Natürlich kannst du anrufen. Ist etwas nicht in Ordnung, Reza?« Der letzte Rest Alkohol verflüchtigte sich und ließ sie müde und mit schmerzendem Kopf zurück.
    »Es ist nur …« Reza schwieg einige Sekunden, bevor er fortfuhr: »Dir ist doch aufgefallen, dass ich in der letzten Zeit etwas geistesabwesend war, mich krankgemeldet habe …«
    Sie rieb sich die Augen.
    »Ja, stimmt«, antwortete sie zögernd.
    »Es ist nur …«
    Plötzlich rief Jonas nach ihr. Reza verstummte und fügte schnell hinzu: »Oh, du bist nicht allein. Entschuldige, Rebekka. Vergiss es. Wir sprechen ein anderes Mal darüber.«
    Rebekka kam nicht mehr dazu zu antworten, bevor Reza aufgelegt hatte. Sie starrte einen Moment auf das tote Telefon. Jonas rief erneut, und verärgert ging sie zu ihm zurück.
    »Komm und leg dich wieder hin«, sagte er und sah sie mit einem Lächeln an, das sie vor Kurzem noch angetörnt hätte – jetzt aber nur ermüdete.
    »Jonas, du musst jetzt gehen.«
    »Wie bitte?«
    »Es tut mir leid. Aber ich kann nicht …«
    »War das dein Freund, der gerade angerufen hat?« Jonas knöpfte sich die Hose zu, seine Stimme war hart, scharfkantig.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht. Ich habe keinen Freund. Ich kann nur nicht …«
    Sie sahen einander an. Sie konnte ihm die Enttäuschung vom Gesicht ablesen, dann zog er sein T-Shirt an und verschwand kurz darauf mit der Jacke über der Schulter. Rebekka starrte einen Augenblick auf die geschlossene Tür, während sie das schlechte Gewissen plagte. Was war im Moment nur mit

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