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Todessphaere

Todessphaere

Titel: Todessphaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein , Volker Ferkau
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so gut wie verbraucht! Haltet euch fest , so gut ihr könnt«, schrie sie heiser und umklammerte die Lehnen ihres Sitzes, während die Phoenix immer tiefer in die wirbelnde Atmosphäre des Exoplaneten fiel.
    Ein erneuter seitlicher Stoß destabilisierte die Fluglage des Schiffes. Es begann zu torkelt und auf einer Korkenzieherbahn der Oberfläche entgegenzustürzen.
    »Ich muss kotzen!«, rief Meyers mit erstickter Stimme, bevor er in seinem Sitz zusammensackte.
    Ein hässliches Geräusch erklang und entlockte der Kommandantin einen kurzen Entsetzensschrei. Es klang, als würde Metall mit unbändiger Kraft verdreht und schließlich auseinandergerissen.
    »Die Integrität der Schiffshülle wurde verletzt!«, schrie Blinow und lachte schrill wie ein Wahnsinniger. »Welcher Trottel hat sich eingebildet, dieser Schrotthaufen könnte in einem Stück die Oberfläche erreichen?«
    » Schnauze halten ...«, schrie Svea zurück. Das Ende des Satzes wurde ihr rabiat aus dem Mund gerissen, und ein dritter Schlag traf das Schiff.
    Leises Wimmern war in der Zentrale zu hören.
    »Bist du das, Choung?«, presste sie mühevoll geformte Laute hervor, und das schmerzverzerrte Jammern wurde noch lauter.
    »Ich habe mir auf die Zungenspitze gebissen«, flüsterte die Schiffsärztin und wischte sich über den blutverschmierten Mund. Mit der rechten Hand ergriff sie ein Erste-Hilfe-Paket und rammte sich eine Spritze in den Oberschenkel. Dann schloss die Asiatin die Augen, schluckte ihr eigenes Blut und lehnte sich zurück: »Um Gottes Willen! Bring uns lebend runter!«
    Das Schiff rotiert über mehrere Achsen, und sie fielen wie ein Stein!
    Ein gedämpfter Aufprall signalisierte die Ankunft in tieferen Luftschichten. Alle Crewmitglieder wurden schmerzhaft in die Sitze gedrückt.
    Das Schiff fing sich wieder. Die Drehbewegung war fast aufgehoben. Die Strömungseigenschaften des Entdeckers waren ohne unterstützenden Antrieb denkbar schlecht. Es hatte nichts mehr von einem Raumgleiter.
    Dimitrij Blinow, der die letzten Minuten nur apathisch durch das kleine Bullauge neben seinem Sitz gestarrt hatte, schreckte hoch und rief: »Die Sicht klart auf. Ich erkenne die Oberfläche unter uns. Wir stürzen über einer Wüstenregion ab! Ich kann dunkelrote bis schwarze Sanddünen erkennen.«
    Svea aktivierte alle Steuerdüsen gleichzeitig und ließ die Nottriebwerke ansprechen. Noch einmal feuerten die Lagekorrekturtriebwerke und verstummten nach weniger als fünf Sekunden.
    Aus! Vorbei!, dachte Svea fast gleichgültig und schloss die Augen. Wir können nur noch den Aufprall erwarten .
    Die Gedanken der Kommandantin waren mit einem Mal seltsam abgeklärt.
    Diese Havarie und jetzige Lage zeigten einmal mehr, wie unsinnig solche kosmischen Reisen waren. Sie flogen Lichtjahre, um neue Welten zu entdecken, doch sie kamen letztendlich zu der Erkenntnis, dass es nirgendwo so schön war, wie auf der Erde.

Absturz

    Der Zusammenstoß mit den tiefer liegenden dichten Luftschichten fühlte sich an wie der Aufschlag bei einem Sprung aus dem dritten Stockwerk eines Wohnhauses. Gordon Meyers wurde von der Wucht der unerwartet eintretenden Verzögerung in seinem Sitz nach vorn geschleudert und schlug mit dem Kopf hart gegen die eigenen Knie. Ausgerechnet Meyers hatte seine Sicherheit vernachlässigt und den Schultergurt zu locker belassen. Die Quittung erhielt er in Form einer Platzwunde. Stöhnend, blutend und benommen, versuchte er mit kraftlosen Händen seinen Dreipunktgurt stramm zu ziehen. Ein zähes rotes Rinnsal bahnte sich seinen Weg über die rechte Augenbraue, die Wange herab, um sich tropfend von seinem Kinn zu lösen.
    »Warte Gordon! Ich helfe dir«, rief Min entsetzt und machte Anstalten, ihre Gurte zu lösen.
    »Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, stieß Svea Andersson alarmiert aus. »Setze dich sofort hin und schließe deine Gurte! Willst du beim nächsten Stoß durch die Zentrale fliegen?«
    Min erkannte ihr gefährliches Fehlverhalten und lief kreidebleich an. »Ich wollte doch nur ...«
    »Vergiss es und hinsetzen!«, rief die Kommandantin mit flatternder Stimme. »Gordon muss warten, bis wir gelandet sind!«
    »Gelandet?« Blinows Lachen klang hysterisch. »Verdammt! Wir können froh sein, wenn das Schiff nicht auseinanderbricht und ohne zu verglühen auf der Oberfläche ankommt! Unsere Knochen werden auf dem namenlosen Planeten verrotten, und niemand wird kommen, um sie zu begraben.«
    »Ruhe jetzt!«, schrie Svea Andersson und

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