Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todessphaere

Todessphaere

Titel: Todessphaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein , Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
Wanderdünen bis zum Horizont. Diese Extremlandschaft übertrifft mit ihrer Ausdehnung spielend Nordamerika«, erklärte de Silva mit monotoner Stimme. Im selben Augenblick durchbrach die Phoenix die unterste Wolkenschicht und fiel direkt auf das Meer aus Sand zu. »Wenn du noch Einfluss darauf hast, versuche das Schiff so abstürzen zu lassen, dass es nicht zu weh tut.«
    De Silva hatte resigniert.
    Svea schrie: »Fertigmachen zum Aufschlag! Der Auftrieb der Phoenix ist schwach, die Bremswirkung der Atmosphäre durch ihre Dichte höher, als erwartet! Der Rumpf hat gehalten, der Hitzeschild ist fast abgebrannt! Der Winkel sieht gut aus!«
    »Zehntausend Meter«, meldete de Silva mit belegter Stimme.
    Svea betätigte sämtliche Klappen, öffnete alle noch funktionierenden Hangartore und richtete die große Parabolantenne auf, um jede mögliche Bremswirkung zu entfalten. Die zehn Meter durchmessende schüsselförmige Antenne wurde einfach aus der Verankerung gerissen, prallte ein paarmal dröhnend gegen den Schiffsrumpf und fiel hinter dem Schiff zurück.
    »Bist du irregeworden?«, rief Min laut aus. »Du hast unsere Funkanlage zerstört!«
    »Zwanzig Lichtjahre entfernt von zu Hause ... Wen willst du anrufen? Deine Mutter?«, antwortete die Kommandantin mit scharfer Stimme.
    »Fünftausend«, flüsterte de Silva und sank ein Stück in seinem Sessel zusammen. »Wenn du noch eine Möglichkeit siehst, den Fall zu bremsen ... jetzt wäre der richtige Moment!«
    »Zweitausend ... Eintausendfünfhundert ... Tausend ...«, flüsterte Blinow und schwieg.
    Min schloss die Augen, während Blinow das Außenbild fixierte, wie eine Klapperschlange, die eine Maus anstarrt.
    Meyers hing leblos in seinem Sitz, und de Silva flüsterte leise unverständliche Worte.
    Svea konnte es nicht fassen. Der Spanier betete.
    Die Oberfläche des Planeten raste auf sie zu. Sveas letzte Worte lauteten: »Viel Glück.«

Fremde Erde

    Das leise Wimmern war schwach zu vernehmen und ließ Svea Andersson nicht ruhen. Verängstigt eilte sie durch die Räume ihres Hauses auf der Suche nach der Quelle der gepeinigten Laute. Ihre Suche glich einer Hetzjagd. Die menschlichen Hilferufe kamen ständig aus einer anderen Richtung und wurden drängender.
    »Um Gottes Willen. Leonie! Wo bist du? Kleines, ist dir was passiert?«, wollte sie ihre Tochter lautstark auf sich aufmerksam machen, konnte aber ihren Mund nicht öffnen. Ihr verzweifelter Ruf steckte in ihrer Kehle fest und scheiterte an ihren versiegelten Lippen.
    Heftig atmend und mit fliegendem Puls hielt sie sich am Geländer ihrer Haustreppe fest. Die letzten Minuten war sie mehrmals die Stiegen auf und ab gerannt.
    Verdammt, was tue ich?
    Ihre Lungenflügel schmerzten und Svea erkannte: Ich habe mich verausgabt und renne im Kreis. Was ist das für ein Albtraum?
    Sie musste sich setzen und vergrub das Gesicht in ihren Händen. Ich kann nicht mehr! Warum hört dieses Wimmern nicht endlich auf? Leonie! Brauchst du meine Hilfe?
    Feuchtigkeit tropfte auf ihren Kopf und Svea zuckte zusammen. Ihr Blick ruckte nach oben, doch da war nur das Treppenhaus. Verwundert strich sie mit der Hand durch ihr Haar. Es war nass. Was ist das? Ich schwitze nicht von solch einer ...
    Erneut traf sie die Flüssigkeit, und ihr Haar und wurde feucht. Leonie! Wenn du mir einen Streich spielst ... Ich finde das nicht komisch!
    Ein ganzer Schwall der unbekannten Flüssigkeit entleerte sich über ihrem Kopf. Svea saß auf der Treppe und konnte sich nicht rühren. Obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, aufzustehen und dem Sturzbach auszuweichen, tat sie es nicht. Stattdessen raubte ihr die Atemnot fast den Verstand. Was war das für eine furchtbar stinkende Brühe? Svea war angewidert und wurde von einem heftigen Schlag auf die Wange abrupt in die Realität versetzt.
    Über ihr schwebte das Gesicht von Gordon Meyers, der sie aus weiten Augen anstarrte. Er umklammerte einen von der Decke herabhängenden abgerissenen Hydraulikschlauch, aus dem eine übel riechende Flüssigkeit rann, die er von ihr fernhielt.
    »Du lebst «, sagte Meyers erleichtert und verschwand zwischen Rauch, sprühenden Funken und abstrus verformten Metallteilen.
    Ich lebe?, wiederholte Svea Andersson verwundert und wurde von dem klagenden Wimmern endgültig in die Realität zurückgeholt. Min!
    »Svea! Wenn du in Ordnung bist, komm hierher und helfe mir! Min ist eingeklemmt!«, war der Ruf von Meyers zu hören.
    Min? Min! Die Phoenix! Der Absturz!
    Mit einem Ruck

Weitere Kostenlose Bücher