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Todessphaere

Todessphaere

Titel: Todessphaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein , Volker Ferkau
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kurz bevor ich unter ein em Schaltschrank begraben wurde. Mehr weiß ich nicht. Es wurde dunkel, dann war alles still.«
    »Du kannst dich nicht erinnern?«, fragte Svea fassungslos. Min schüttelte langsam den Kopf.
    »Bevor du mich verhörst ...«, kam ihr Blinow zuvor. »Ich hatte die Augen geschlossen und mit meinem Leben abgeschlossen. Ich möchte nicht darüber reden. Machen wir uns besser mit unserer Situation vertraut. Viel hat sich nicht geändert. Wenn wir nicht bald einen Plan entwickeln, wie wir weiter verfahren, dann spielt es keine Rolle, ob wir den Absturz überlebt haben oder nicht.«
    Svea Andersson sah sich mit zusammengekniffenen Augen um. Die Zentrale hatte schwer gelitten. »Zuerst brauchen wir eine Bestandsaufnahme, müssen unsere Wunden versorgen und über die Verhältnisse da draußen informieren. In Sachen Wunden scheint Gordons Kopfverletzung alles zu sein, was anliegt, oder? Noch so eine Sache, die ich nicht begreife. Keine gebrochenen Knochen, keine inneren Verletzungen?«
    Was geschehen ist, ist unmöglich. Aber an Wunder glaube ich nicht!
    Blinow lachte rau. »Soviel zu den guten Meldungen. Mir wäre wohler, wenn dieser verdammte Planet eine zweite Erde wäre und wir in der Nähe eines Ozeans oder Flusses notgelandet wären. Freundliche Eingeborene, die uns Essen und Getränke reichen, wären angenehm. Ich bin vorhin kurz aus dem Heckbereich ausgestiegen und muss euch enttäuschen. Eine erste Erkundung sieht unerfreulich aus. Ich wäre fast erstickt und konnte einen kurzen Blick auf die untergehende Sonne werfen.«
    »Du warst draußen, ohne auf die Schutzbestimmungen zu achten?«, fragte Svea verblüfft und wich ein paar Schritte zurück.
    Noch etwas, dass nicht sein konnte, nicht sein durfte. Blinow tat, was er wollte?
    Der Russe schüttelte verständnislos den Kopf. »Von welchen Bestimmungen sprichst du? Quarantänevorschriften? Dem Schutz dieser Welt vor unseren Keimen, oder unseren Schutz vor den einheimischen Bakterien und Viren? Egal, wie herum man es betrachtet, es hat sich erledigt.«
    »Nichts hat sich erledigt. Sveas Einwand ist gerechtfertigt«, meldete sich Min zu Wort. »Wenn es auf diesem Planeten aggressive Keime gibt, bedeutete dies unter Umständen unseren schnellen Tod.«
    »Oder mein weggeworfenes Taschentuch mit all den Schnupfenviren löscht die einheimische Flora und Fauna aus. Ich kenne das Lehrbuch, Min«, antwortete der Russe trocken. »Bevor ihr mehr Vorschriften zitiert, sage ich euch, was es auf diesem Planeten gibt, und zwar von einem Horizont zum anderen. Sand, liebe Freunde. Wohin man blickt, sieht man schwarzen Sand.« Blinows Gesichtszüge wurden ernst. »Vergesst auf keinen Fall die Atemmasken mit den Kompressoren. Der Sauerstoffgehalt ist für unsere Bedürfnisse zu niedrig, geschätzt etwa fünf Prozent. Die Außentemperatur lag bei dreißig Grad Celsius. Der rote Zwerg stand tief am Horizont und die Nacht steht bevor. Tagsüber dürfte es deutlich wärmer werden. Diese Wüste war von meiner Position aus nicht zu überblicken - sie scheint endlos zu sein.«
    »Gibt es Vegetation?«, wollte de Silva wissen. Blinow schüttete bedauernd den Kopf. »Nicht, so weit ich sehen konnte, was nicht ausschließt, dass eine Flora und Fauna existiert.«
    »Ein fremder Raumfahrer, der über der Sahara abstürzt, wird nicht zwangsläufig vermuten, dass derselbe Planet wasserreiche Regenwälder besitzt«, folgerte Min.
    »Wir hätten mehr Daten bei der Anflugphase sammeln sollen«, bereute die Kommandantin ihre Nachlässigkeit. »Jetzt ist es zu spät.«
    »Was unternehmen wir?«, kam Blinow auf den wichtigsten Punkt zu sprechen. »Wir sind gestrandet und können auf dieser Welt nicht lange überleben. Sehen wir den Tatsachen ins Auge.«
    Svea runzelte die Stirn. »Wir müssen die Phoenix flott machen und diese Welt verlassen. Unsere Mission war ein Fehlschlag. Dieses Sonnensystem und der namenlose Planet sind eine Sackgasse. Menschen werden auf dieser Welt nicht siedeln.«
    Die Besatzungsmitglieder sahen sich an , und es war Blinow, der erneut das Wort ergriff: »Das Schiff ist ein Wrack! Es steckt halb in einer Sanddüne.«
    »Dann werden wir es ausgraben müssen!«, sagte Svea.
    »Die Zentrale und anderen Sektionen gleichen einem Trümmerfeld!«, gab Blinow zurück.
    »Es gibt viel zu tun! Fangen wir besser sofort mit einer Bestandsaufnahme an«, sagte Svea. »Ich will wissen, wie es um Essensvorräte und Trinkwasser steht. Min, bitte erledige du das. Leandro und

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