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Todessphaere

Todessphaere

Titel: Todessphaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein , Volker Ferkau
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Sand. Der hagere Körper bäumte sich auf, Gordon grunzte und warf sich flach auf den Bauch, griff die Maske und stülpte sie über die Nase. Er schnappte sich seine Brille, schüttelte Sand ab und setzte sie auf.
    Nun war es an Dimitrij, die Bestie anzugreifen. Er wollte loslaufen, wollte auf die Kreatur springen, das Monster töten - aber ihm versagten die Beine. Sein Körper hatte auf Leerlauf geschaltet, während sein Herz pochte wie verrückt. Erschüttert stellte er fest, dass er nicht einen Tropfen Schweiß verlor, während ihm gleichzeitig mit jämmerlicher Tragik bewusst wurde, dass er dem Worm nun ein leichtes Ziel bot und diesen Kampf verlieren würde. Es war schon jetzt grauenhaft heiß , und der Schweiß trocknete viel zu schnell. Nicht lange, und sie würden dehydrieren.
    Gordon rollte sich aus der Reichweite des zornigen, von Schmerzen geschüttelten Wesens und kam wieder auf die Beine. Für einen Augenblick trafen sich die Blicke der Männer. Gordon würde sein Husarenstück kein zweites Mal gelingen. Der Worm war jetzt vorsichtig geworden, denn sein Schädel ruckte immer wieder zwischen Gordon und Dimtrij hin und her. Dann entschied es sich.
    Der Russe versuchte, seine Nerven im Griff zu behalten, dachte daran, dass es besser sei, nun regungslos zu bleiben, konnte sich aber nicht vorstellen, dass der Worm ihn dann verschonte. Er stand auf Tarworms Speisekarte, bewegungslos oder nicht, daran gab es keinen Zweifel. Das Wesen hatte sich entschieden und wirkte nicht so, als wolle es sich hinsetzen und seine Aktion bei einem Drink überdenken.
    Mit abstrus langsamen Bewegungen schob sich der Tarworm Meter um Meter auf Dimitrij zu.
    Verfügt dieses Monster über Intelligenz? Will es mich quälen?
    Aus den Augenwinkeln nahm der Hüne wahr, dass sich seine Freunde aus ihrer selbst gewählten Starre lösten, mit den Armen wedelten und schrien, um den Tarworm von ihm abzulenken.
    »Hier rüber!«
    »Wir warten auf dich!«
    »He, Wurm! HE!«
    Alle Bemühungen waren vergeblich. Dimitrij starrte dem Wesen in die allzu menschlichen Augen und suchte so etwas wie eine Regung darin, Vorfreude vielleicht?
    Was er sah, ließ ihn schaudern.
    Es war Angst, pure Angst! Als dann noch die Nase zuckte, als habe sich eine Fliege draufgesetzt, kam sich Dimitrij immer mehr vor wie in einem Albtraum. Er konnte sich nicht rühren.
    So also werde ich krepieren?
    Zwei Meter vor ihm verhielt der Tarworm. Sein Schädel pendelte hin und her, aus den mächtigen Kiefern tropfte Schleim.
    This is the end, my friend ...
    Gerade wollte Dimitrij eine Arme heben, damit seine letzte bewusste Erinnerung nicht dieses monströse Gesicht war, als der wahre Albtraum erst richtig begann.
    Der Tarworm richtete sich auf und sein Schädel schwebte jetzt einen Meter über ihm.
    Dimitrij verfluchte sich dafür, das s die Messer noch im Rücken des verendeten Monsters steckten und das von Gordon in dieser Kreatur.
    Seitdem die Würmer aus dem Sand gekommen waren, waren nicht mehr als zwei, vielleicht drei Minuten vergangen. Es kam Dimitrij vor, als befinde er sich auf einer niemals endenden Fahrt durch eine galaktische Geisterbahn.
    Zuerst hielt der Russe das, was sich nun anbahnte, für eine Halluzination. Seine Augen forderten Körperflüssigkeit, juckten wie verrückt und waren durch den Stress fast blind geworden. Er konnte seine Umwelt nur noch durch einen milchigen Schleier erkennen.
    Der Sand bebte und zitterte erneut. Sternförmige Ausbuchtungen zogen sich zur Phoenix. Die Oberfläche vibrierte und wellte sich. Dann brach sie auf. Weiße Körper schossen aus der Tiefe und richteten sich auf. Halbmenschliche Gesichter, bis zum Hals Chimären im wahrsten Sinne, als hätte ein verrückter Wissenschaftler genetische Experimente durchgeführt, auf langen Wurmkörpern, einer, noch einer und noch einer.
    Es waren vier, fünf, sechs Würmer, die aus dem Sand brachen - und vor ihnen der Angreifer, der sich noch zu überlegen schien, auf welche Art er den Russen zu verspeisen gedachte.
    Der Worm vor ihm hörte auf zu pendeln. Er würde ihn töten, begriff Dimitrij und ein grausig heißer Schauder zuckte durch seinen Köper , und gleichzeitig überschüttete ihn eine Woge kristallines Wasser.
    Im selben Moment schnappte der Worm zu.

    Wie viel kann ein Mensch ertragen?, fragte sich Svea. Für viele Menschen war das Mensch-Sein schon unerträglich und wurde von Philosophen damit erklärt, dass eigentlich nur in der Hoffnung auf ganzheitliche Vervollkommnung

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