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Todessphaere

Todessphaere

Titel: Todessphaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein , Volker Ferkau
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markerschütternden Schrei ausstieß, hatte er das Gefühl, einen Bullride zu absolvieren, nur das es danach diesmal keinen Drink gab.
    Aus den Augenwinkeln nahm Dimitrij wahr, dass der andere Worm sich seinen Freunden näherte, die immer noch regungslos dastanden. Liebe Güte, er hatte die Kommandantin entwaffnet und weder Gordon noch Leandro waren Kämpfer. Sie waren feingeistige Wissenschaftler.
    Dimitrij wäre um Haaresbreite vom Rücken der Kreatur gestürzt, konnte sich aber an den Messergriffen festhalten. Er riss das rechte Messer aus dem grünlichen Fleisch, und eine dicke gelbe Brühe lief über sein Handgelenk. Er stach erneut zu, löste die linke Klinge und zog sich Stich für Stich näher an den Schädel des Worms heran.
    Mitstück! Ich schneide dir die Gurgel durch!
    Der Oberkörper des Schiffsingenieurs rutschte auf dem Schleim, der aus den Wunden trat, hin und her, aber er presste seine Oberschenkel an den Leib der Kreatur. Verdammt, er würde nicht loslassen.
    Der zweite Tarworm rutschte mit zuckenden Krallen um die verbliebenen vier Menschen der Phoenix herum und schien von deren Bewegungslosigkeit verunsichert zu sein. Er erhob sich vor Svea und starrte sie an.
    Sie verfügen über einen Jagdtrieb!, erkannte Dimitrij. Svea hatte recht. Wenn man sich nicht bewegte, war man für diese Wesen uninteressant. Liebe Güte, die Frau hatte Nerven! Nerven wie Stahldraht! Schließlich hatte sie es auf eine bloße Vermutung ankommen lassen.
    Dimitrij drückte sich an den Tarworm, zählte bis drei und schnellte hoch. Er landete auf den Knien und hieb mit beiden Messern immer und immer wieder in den Nacken der Kreatur, die jetzt brüllte, wie eine Mischung aus Tiger und Elefant. Der Worm kippte weg und krümmte sich zusammen.
    Dimitrij rutschte an seiner Seite runter und landete im Sand. Er rollte sich herum und ließ das Wesen nicht aus den Augen. Die fast menschlichen Augen blickten anklagend, aus unzähligen Wunden troff Schleim. Der Tarworm prustete und schnellte auseinander, was aussah, als habe er einen Krampf. Dann zog er sich spastisch zusammen, presste seine Nase in den Sand und verendete.
    Alles um Dimitrij drehte sich. Ihn verließ die Kraft , und für einen Moment gaukelte ihm seine überreizte Phantasie die Stimme des Fitnesscomputers vor: »Ihre Laktatwerte sind zu hoch, Sir ...«
    Nur noch Minuten und er würde umkippen.
    Svea Andersson starrte noch immer dem Monster ins Gesicht, wobei die zart wirkende Frau nicht mal zuckte. Min-Hae Choung stand einige Meter entfernt, ebenso regungslos, die starren Augen auf den Tarworm gerichtet. Beiden lief Schweiß über das Gesicht, als habe man einen Wassereimer über sie geleert.
    Dimitrij berechnete seine Optionen. Würde es ihm gelingen, den zweiten Tarworm ebenfalls zu töten? Nein – dafür hatte ihn der erste Kampf zu sehr mitgenommen. Wann würde Svea die Nerven verlieren? Sie blickte dem Tod nur einen Meter vor ihrer Nase in das monströse Gesicht.
    In Wirklichkeit gab es keine Option. Dimitrij würde sich mit dem zweiten Worm anlegen müssen. Er schloss für eine Sekunde die Augen, dann lief er los.

Der Andere von Einem

    Der Tarworm reagierte sofort. Er schnellte von Svea weg, wobei er die Frau von den Beinen fegte. Dimitrij erwartete den Angriff, blieb lauernd stehen, wartete, in welche Richtung der Tarworm rutschen, laufen, schlängeln würde und sah, was geschah.
    Gordon Meyers, dieser hagere Kerl, ein Egghead wie aus dem Bilderbuch, lief erstaunlich geschmeidig durch den Sand, und als er etwa mitten neben der Kreatur angekommen war, warf er sich auf den weißen Leib wie auf ein bockendes Wildpferd und tat das gleiche wie Dimitrij Blinow, der seinen Augen nicht traute. Gordon wirkte wie eine trainierte Kampfmaschine. Er hieb sein Kampfmesser, bisher stets nur eine lästige Zierde, in die Haut des Worms, fetzte, schnitt und zog sich Zentimeter für Zentimeter in Richtung Schädel.
    Das war nicht der Gordon Meyers, den Dimitrij kannte.
    Das war ein völlig anderer Mann.
    Ein Kämpfer, ein sehniger Soldat, eine fremde Person. Sogar Gordons Gesicht veränderte sich, die Brille lag im Sand, die Augen funkelten, und die Arme schienen nur aus langen Muskeln zu bestehen.
    Der Tarworm brüllte, bäumte sich auf, aber noch drückte Gordon sich eng an den Muskelring, inzwischen von Schleim überzogen. Erneut stach er zu , und nun richtete sich das Monster auf und warf den Astrophysiker ab. Gordon verlor seine Atemmaske. Sie landete zwei Meter entfernt im

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