Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
zu glauben«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Da ist einer von ihnen vor ihren Augen erschossen worden, und deren größte Sorge ist, dass ihnen die Trainingszeit hier in der Halle verloren geht.«
    Cottons Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem abgelenkt. Ein junger Mann hatte sich auf die Bühne begeben; einer der uniformierten Cops hatte offenbar nicht aufgepasst. Das Flatterband schien den jungen Burschen nicht weiter zu interessieren.
    Sarah Hunter hatte sich gerade den weißen Ganzkörper-Schutzoverall übergestreift und den Mann deshalb auch nicht bemerkt.
    »He, Sie!«, rief Cotton ihm zu.
    Er trug weite Baggy Pants und ein Kapuzenshirt. Eine Laptoptasche hing ihm über der Schulter. Als er sich umdrehte, sah Cotton, dass er älter sein musste, als es zuerst den Anschein gehabt hatte. Er trug einen sorgfältig rasierten Spitzbart, dessen Ende zu einem Zopf geflochten war. Falten hatten sich auf seiner Stirn eingegraben. Er war ganz sicher kein Teenager, sondern Ende zwanzig, Anfang dreißig, vermutete Cotton. Mit wenigen Schritten war er bei dem Kerl auf der Bühne und hielt ihm seine ID-Card hin. »Wer sind Sie, und was tun Sie hier?«
    »Und wer sind Sie?«
    »Wir können uns auch in einem Verhörraum weiter unterhalten, wenn Ihnen das lieber ist. Sie betreten gerade einen abgesperrten Tatort, der deutlich markiert wurde.«
    Der Mann mit dem geflochtenen Bart wandte sich um, ließ nervös den Blick schweifen und strich sich dann die Kapuze vom Kopf. Der Haaransatz war schon ziemlich hoch. Cotton fühlte sich deshalb in seiner Einschätzung des Alters bestätigt. Zehn Dollar gegen mich selbst, dass ich richtigliege, wenn er mir gleich seinen Führerschein zeigt , dachte der G-Man.
    »Ich bin Brian Gallup vom Clan der Space Mafia Shootists. Eigentlich haben wir jetzt hier Trainingszeit. Verstehe gar nicht, warum meine Kumpels noch nicht hier sind.«
    »Wahrscheinlich, weil man sie wieder weggeschickt hat.«
    »Hat man hier wirklich einen umgenietet?«
    »Woher haben Sie das denn?«
    »Hab ich jemanden sagen hören.«
    »Ihren Führerschein, bitte.«
    »Ich habe keinen«, erklärte Brian Gallup.
    »Irgendein anderes Dokument, mit dem Sie sich ausweisen können?«
    Gallup kramte in den Taschen seiner weiten Hose und brachte etwas zum Vorschein, das wie eine ID-Card aussah. »Mein Teilnehmerausweis für die Competition«, erklärte er.
    Cotton sah sich den Ausweis an. Achtundzwanzig Jahre alt. Hab ich mir doch gedacht, ging es ihm durch den Kopf. Er nahm sein Smartphone und schoss ein Foto der ID-Card.
    »He, was soll das?«
    »Kann sein, dass ich noch mal was von Ihnen will, Mr Gallup«, sagte Cotton. »Dann habe ich Ihre Daten. Oder sollen wir das umständlich in einem Polizeirevier erledigen?«
    »Schon gut.«
    Deckers Smartphone klingelte. Sie nahm das Gespräch entgegen. »Cotton? Arbeit für Sie!«, rief sie im nächsten Augenblick. »Der Fluchtwagen wurde gefunden!«
    »Das ging aber schnell.«
    »Er ist auch nicht weit gekommen. Keine anderthalb Meilen. Nehmen Sie den Dienstwagen, mit dem wir hier sind, und werfen Sie einen Blick auf den SUV.«
    »Ich?«
    »Schließlich waren Sie es, der fast von ihm überrollt worden wäre. Ich bleibe hier am Tatort.«
*
    Cotton brauchte fast eine Viertelstunde, um zum Fundort des Wagens zu gelangen, was an den zahlreichen Einbahnstraßen in der Umgebung lag. Zumindest in dieser Hinsicht unterschied sich New Rochelle nicht von Manhattan.
    Der SUV stand in einem Hinterhof, der als Parkplatz benutzt wurde. Überall waren uniformierte Cops zu sehen. Einige bewachten den Wagen, andere waren ausgeschwärmt, um Nachbarn und Passanten zu befragen.
    Cotton war jedenfalls froh, dass ihn das Navigationssystem des unscheinbaren Fords aus den Beständen der FBI-Fahrbereitschaft zuverlässig hergebracht hatte.
    »Sie sind Cotton?«, fragte einer der Uniformierten, nachdem Cotton ausgestiegen war.
    »Richtig.«
    »Man hat Sie mir schon angekündigt. Ich bin Sergeant Mycroft vom New Rochelle Police Department.«
    »Freut mich«, sagte Cotton. Das steht auch an deinem Hemd, dachte er dabei.
    Sie gingen zu dem SUV. »Ist das der Wagen, Agent Cotton?«
    Da brauchte Cotton nicht lange zu überlegen. Die Spuren, die seine Schüsse an der Karosserie hinterlassen hatten, waren wie ein Fingerabdruck. »Selbst das Nummernschild stimmt überein«, erklärte er.
    »Der Wagen wurde offenbar gestohlen«, erläuterte Sergeant Mycroft. »Der Halter ist auf dem Weg hierher.«
    »Wer ist

Weitere Kostenlose Bücher