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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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in der Hand zu haltenand zu halen. Jedenfalls tanzte der Laserstrahl einer Zielerfassung durch die Nacht.
    Am Fuß der Treppe angelangt, rannte der Mann zwischen den Reihen parkender Fahrzeuge hindurch. Dann drehte er sich um und feuerte, als sich in der Schattenzone auf dem obersten Absatz der Feuerleiter etwas bewegte. Die Schüsse waren nicht zu hören, aber die Kugeln verursachten beim Aufprall auf die Metallroste der Feuertreppe Geräusche, die auch Cotton im Innern des Chevys hörte.
    Als sich dann auch noch die Tür öffnete, die ins Magico führte und durch die Cotton gekommen war, wirbelte der Kapuzenträger die Waffe herum und feuerte wild drauflos. Löcher wurden in die Tür gestanzt, jedes so dick wie ein Männerdaumen.
    Der Kapuzenmann hetzte auf den Chevy zu, wobei er sich immer wieder zu seinen Verfolgern umblickte. Schließlich warf er sich auf den Beifahrersitz.
    »Fahr, du Idiot!«, rief er dem anderen Mann zu, der sich mit Cottons Handschellen ans Lenkrad fixiert hatte. Doch davon hatte der Kapuzenträger bislang offenbar nichts bemerkt. »Worauf wartest du!«, rief er, wirbelte herum und erstarrte, als er geradewegs in die Mündung von Cottons Waffe blickte.
    »Deine Reise ist zu Ende, bevor sie richtig angefangen hat, würde ich sagen.«
    Der Kapuzenmann sprach kein Wort und rührte sich nicht. Er schien völlig konsterniert zu sein.
    »Keine falsche Bewegung, oder ich drücke ab«, sagte Cotton. »Sie haben das Recht zu schweigen. Sollten Sie von diesem Recht keinen Gebrauch machen, kann und wird alles, was Sie von nun an sagen, vor Gericht möglicherweise gegen Sie …«
    »Spar dir den Scheiß!«, knurrte der Kerl mit dem Kapuzenshirt.
*
    Dillagio und Decker trafen wenig später ein. Beide konnten ihr Erstaunen kaum verbergen. Dillagio legte dem Kapuzenmann Handschellen an. Cotton übergab seine Waffe an Decker, nachdem er aus dem Wagen gestiegen war.
    »Tja, schon alles erledigt«, sagte er grinsend. »Hätte ich zwei Paar Handschellen dabeigehabt, hätte ich eure Hilfe vielleicht gar nicht gebraucht.«
    »An so was sollte man eben denken«, meinte Dillagio sarkastisch und verzog das Gesicht.
    »Ich werde Mr High vorschlagen, dass wir in Zukunft jeder zwei Paar Handschellen mitzuführen haben«, erwiderte Cotton. »Aber ich glaube, das fände keiner in unserem Team besonders witzig.«
    »Ihre Bemerkungen auch nicht, Cotton«, meldete sich Decker zu Wort. »Aber wenigstens haben Sie vorhin nicht blindwütig in unsere Richtung gefeuert, als der Kerl auf Ihre Position zugelaufen ist, und ausnahmsweise mal vorausschauend gehandelt.«
    »Ein Kompliment aus Ihrem Munde? Dass ich das noch erleben darf.«
    »Bilden Sie sich mal nichts ein. Ein gutes Beispiel für Teamarbeit war das nämlich nicht.«
    »Aber …«
    »Sie hätten uns Bescheid geben können, Cotton. Wozu haben Sie Ihr Smartphone?«
    »Ging nicht. Gefahr im Verzug«, verteidigte sich Cotton.
    »Das ist wohl Ihre Standardausrede, um Alleingänge zu rechtfertigen.«
    »Nun lass mal, Phil. Er hat zwei Gangster erwischt«, gab Dillagio zu bedenken. »Ich bin im Nachhinein sogar froh, dass es so gekommen ist und der Kapuzentyp mich zuerst abgehängt hat, denn wenn ich ihn gekriegt hätte, wäre uns der Kerl am Lenkrad durch die Lappen gegangen …« Dillagio stutzte. In der Ferne waren Sirenen zu hören. »Verstärkung schon unterwegs?«, wunderte er sich.
    »Habe ich längst gerufen«, erklärte Decker.
*
    Wenig später trafen die Kollegen des NYPD sowie der Scientific Research Division ein, des zentralen Erkennungsdienstes aller New Yorker Polizeieinheiten einschließlich des FBI. Sarah Hunter, die Forensikerin des G-Teams, war zu dieser Zeit noch mit der Auswertung der Spuren am Tatort in der Eisenhower Hall beschäftigt.
    Der Täter mit dem Kapuzenshirt und sein Komplize wurden umgehend nach Rikers Island gebracht. Zu Aussagen waren sie nicht bereit, aber das mochte sich ändern, wenn der Staatsanwalt ihnen klarmachte, dass ihre jeweilige juristische Ausgangslage als Täter oder Mittäter sehr unterschiedlich sein konnte, sodass einer der beiden auf einen Deal einging. Zunächst aber schwiegen sie.
    »Ryan McKenzie und Raymond Yun – beides gute Bekannte«, meinte Dillagio, während er auf sein Smartphone schaute. Die Daten der beiden waren sofort an Zeerookah weitergeleitet worden. »Yun gehört zum inneren Kreis von James Chos Leuten, McKenzie war Türsteher in einem der Clubs, die James Cho im Laufe der Zeit erworben

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