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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Cotton, an Dillagio gerichtet, mit einem Wink über die Schulter.
    »Ich hab ihn mal zusammengeschlagen. Seitdem verstehen wir uns prächtig.«
    »Du scheinst wirklich einen guten Draht zu Menschen zu haben«, gab Cotton zurück.
    »Er heißt Ricardo Monroe, genannt Dickie. Ich habe ihn kennengelernt, als ich Undercover als Schwarzgeldkurier ermittelt habe. Ich glaube, er ahnt immer noch nicht, wer ich wirklich bin.«
    Tyrell Jordan war tatsächlich an der Bar zu finden. Er alberte mit einer Dunkelhaarigen herum, deren gelockte Mähne weit über den Rücken herabfiel.
    Decker zeigte ihm ihre ID-Card. »Mr Tyrell Jordan?«
    »Oh. Wer versucht diesmal, mir was anzuhängen?«, fragte Jordan und verzog dabei angewidert das Gesicht. Er wandte sich an die Dunkelhaarige. »Corrie, du kannst schon mal den Anwalt anrufen – oder liegt gegen sie auch etwas vor?«
    »Bis jetzt nicht«, erwiderte Decker frostig.
    »Ich sage nichts, bis mein Rechtsverdreher hier ist, klar?«
    »Lassen Sie mich raten: Es wird jemand von Maitland, Wong & Partners sein, der Hauskanzlei eines gewissen Mr James Cho.«
    Die Dunkelhaarige, die Jordan »Corrie« genannt hatte, entfernte sich ein Stück und griff dann zum Handy. Cotton beobachtete sie. Zuerst hatte er sie vor allem wegen ihrer aufregenden Silhouette, die durch das eng anliegende blaue Kleid deutlich zutage trat, im Auge behalten, aber dann fiel ihm noch etwas anderes auf, als sie kurz in seine Richtung schaute, während sie telefonierte. Sie hat eine Scheiß-Angst , erkannte Cotton. Fragt sich nur wovor? Oder vor wem?
    »Wir ermitteln in den Mordfällen Park Dae-Young und Roger MacMillan«, sagte Decker währenddessen zu Tyrell Jordan. »Sie standen mit beiden Mordopfern in Verbindung. Abgesehen davon haben Sie vermutlich immer noch gute Kontakte zu Mr James Cho.«
    »He, Lady, habe ich was verbrochen? Dann sagen Sie mir klipp und klar, was es ist. Mein Anwalt regelt, was es zu regeln gibt. Ansonsten lassen Sie mich in Ruhe!«
    »Ich glaube, Sie vergreifen sich im Ton«, meinte Dillagio. »Aber wenn Sie wollen, können wir die Unterhaltung gerne in angenehmerer Atmosphäre weiterführen.«
    »Darauf kann ich verzichten«, knurrte Tyrell Jordan.
    »Nun ja«, sagte Dillagio, »manche Leute werden umgänglicher, wenn man ihnen den Kopf für eine Weile ins Klo steckt.«
    Jordan wandte sich an Decker. »Ist dieser Irre wirklich Ihr Kollege? Oder mussten die Tore von Rikers Island wegen akuter Überfüllung für alle Kinderschänder geöffnet werden, damit Platz genug für die wirklich schlimmen Verbrecher bleibt?«
    »Sie müssen es ja wissen, Jordan. Schließlich haben Sie ja schon auf Rikers eingesessen und kennen sich mit den Leuten dort hervorragend aus«, zischte Dillagio.
    »Wie wär's, wenn Sie uns einfach mal sagen, was Sie mit Roger MacMillan zu besprechen hatten, Mr Jordan?«, schlug Decker vor.
    Cotton sah, wie Corrie ihr Telefongespräch beendete. Sie starrte in die Menge der Clubgäste. Ihre Augen weiteten sich, und wieder schien Angst die vorherrschende Emotion zu sein, die ihre Züge ausdrückten.
    Cotton folgte ihrem Blick, der auf eine Balustrade gerichtet war. Ein Mann im Kapuzenshirt stand dort und zielte mit eine Waffe. Eine automatische Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer und Laserzielerfassung.
    Ein roter Strahl tanzte durch den Raum.
    Und blieb zitternd stehen.
    Cotton warf sich zur Seite und riss Tyrell Jordan zu Boden.
    Eine Kugel schlug in den Tresen der Bar ein – genau dort, wo Jordan gerade noch gestanden hatte. Das zweite Geschoss zischte haarscharf an Cotton vorbei und traf Jordan in dem Moment, als beide zu Boden gingen.
    Jordan hatte während des Sturzes instinktiv die Arme hochgerissen, sodass die Kugel seitlich in den Brustkorb eingedrungen war. Geradewegs ins Herz.
    Cotton rappelte sich auf.
    Dillagio hielt längst die Waffe in der Rechten.
    »Cotton, Hinterausgang! Decker – Lift zur Tiefgarage!«, brüllte er und kämpfte sich dann durch die Menge. »Platz da! FBI! Zur Seite! Sie gefährden sonst sich und andere!«
    »Scheiße, ich krieg mal wieder den Job, wo nichts los ist«, entfuhr es Cotton.
    »Immerhin ballert Dillagio nicht wild durch die Gegend, wie Sie es in der Eisenhower Hall fertiggebracht haben«, meinte Decker, schon mit zwei Schritten auf dem Weg zum Lift.
    »Was?«
    Decker drehte sich um.
    »Das war unverantwortlich – herumballern, ohne etwas sehen zu können!« Dann war sie weg, verschwunden zwischen den Besuchern des Magico,

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