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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Decker an Cotton gewandt.
    »Sorry. Bin nur meinem Instinkt gefolgt.«
    »Im Gegensatz zu ein paar anderen Dingen scheint der bei Ihnen in Ordnung zu sein.«
    »Das lässt mich ja hoffen.«
    »Was machen wir mit dieser Corrie Montega?« Decker sprach leise. Aber vielleicht nicht leise genug, dass Corrie es mitbekommen konnte, wie Decker zu befürchten schien.
    Corrie hielt sich im Schlafzimmer ihrer Wohnung auf. Schon deswegen, weil sie nicht vor dem offenen Fenster sitzen konnte, wo sie eine Zielscheibe für jeden Killer war, der sich eine gute Position auf einem der Dächer auf der gegenüberliegenden Straßenseite gesichert hatte. Und da es irgendjemand offenbar sehr wichtig war, auch die dunkelhaarige Partnerin von Tyrell Jordan auszuschalten, war das keineswegs unwahrscheinlich.
    »Ich würde sagen, wir bringen sie in einer der FBI-eigenen Wohnungen unter, die man sonst für Leute benutzt, die im Zeugenschutzprogramm sind«, meinte Cotton.
    »Sollen wir einer Kriminellen beim Untertauchen helfen? Cotton! Ich weiß nicht, wie lange und intensiv Ihnen diese Schönheit in die Augen geschaut hat, aber Sie sollten bedenken, dass sie es lange geübt hat. Außerdem ist der letzte Mann, der sich von ihr beeindrucken ließ, inzwischen tot.«
    »Keine Sorge, ich bin nicht beeinflussbar«, behauptete Cotton.
    Jetzt überlegt sie, ob das Ironie war oder einfach nur Angeberei , ging es ihm durch den Kopf.
    »Überschätzen Sie sich nicht.«
    »Sie wissen doch, dass da keine Gefahr besteht.«
    »Wir müssen wissen, weshalb Tyrell Jordan und offenbar auch Corrie auf James Chos Todesliste standen«, meinte Decker. »Trauen Sie sich zu, das aus dieser Corrie noch herauszuholen?«
    »Ich hatte sie gerade so weit, als der Typ hereinkam.«
*
    Cotton betrat das Schlafzimmer. Corrie Montega saß auf dem Bett und hob den Blick.
    »Wir wissen inzwischen, wer der Kerl war, der uns vorhin bei der Unterhaltung gestört hat«, sagte Cotton. »Er heißt Rick Cheung und dürfte gleichfalls zu James Chos Organisation gehören. Ein Mann fürs Grobe. Er betreibt eine Kampfsportschule in Brooklyn, die ihre Kurse so günstig anbietet, dass sie eigentlich nur der Geldwäsche dienen kann.«
    »Und was wird jetzt?«, fragte Corrie.
    »Wenn Sie reden, bringe ich Sie in Sicherheit. Und mit etwas Glück sind die Typen, die hinter Ihnen her sind, schneller auf Rikers Island, als sie glauben.«
    »Leute wie James Cho könnten sogar aus einer Zelle heraus jeden umbringen, den sie ausschalten wollen.«
    »Sie waren doch schon so weit. Was ist mit Ihrer Vernunft passiert?«
    Corrie atmete tief durch. »Sie wissen, dass James Cho in großem Maßstab mit betrügerischen Wetten Geld verdient.«
    »Das pfeifen die Spatzen von den Dächern.«
    »Es gibt da zurzeit so einen komischen Wettbewerb für Computerspieler.«
    »Die New Rochelle Games Competition.«
    »Ja. Ich habe keine Ahnung von dem, was da genau passiert, aber man kann wie bei jedem Wettbewerb Geld auf den Ausgang des Ereignisses setzen. Und wer das beeinflussen kann, macht eine Menge Geld.«
    »Hat Tyrell deswegen wie eine Klette an Roger MacMillan gehangen?«
    »Keine Ahnung, wovon Sie reden, Cotton. Ich weiß nur eins: Tyrell war von James Cho beauftragt worden, einiges zu drehen. Fragen Sie mich nicht, was, davon verstehe ich nichts. Aber dann hatte er noch eine andere Idee: Er meinte, er könne ein Geschäft auf eigene Rechnung laufen lassen und dann richtig absahnen. Er hatte wohl gute Kontakte zu einigen Spielern auf dieser Competition in New Rochelle.«
    »Langsam kann ich mir vorstellen, was da lief«, murmelte Cotton.
    »Natürlich war ihm klar, dass man bei einer Sache entweder den Jackpot knackt oder es gleich bleiben lässt.«
    »Und Tyrell wollte den Jackpot.«
    »Wir hatten vor, nach Miami zu ziehen. Falsche Papiere, neue Identität, Sozialversicherungsnummer … Alles war schon eingefädelt. Und dann sollte ein neues Leben beginnen. Für uns beide.«
    »Und was ist schiefgegangen?«
    Corrie schüttelte stumm den Kopf. Zum ersten Mal waren Schmerz und Trauer in ihren Zügen zu sehen. Bisher hatte sie ihre Mimik so vollkommen unter Kontrolle gehabt, dass Cotton sich die ganze Zeit gefragt hatte, ob sie wirklich so eiskalt und berechnend war oder sich einfach nur unglaublich gut in der Gewalt hatte. Offenbar war Letzteres der Fall. Bis zu einem gewissen Grad zumindest. Und der schien jetzt erreicht zu sein.
    Irgendwann läuft jedes Fass über, dachte Cotton. Und das schien bei Corrie

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