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Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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hätte einen Cop erschossen.«
    »Und ich hoffe, niemand in dem Park hat sich unsere Autonummer gemerkt«, sagte LuEllen.
    »Ich glaube nicht, dass dafür jemand nahe genug an uns dran war … Oder neugierig genug.«
    »Ich dachte, der Mistkerl hätt’ dich erschossen, Kidd«, sagte John. »Du bist wie von der Axt gefällt zu Boden gegangen.«
    »Nichts passiert«, sagte ich.
     
    »Ich hasse Überraschungen«, sagte LuEllen. Das stimmte, wie ich aus unserer langen Zusammenarbeit wusste. Bei der Arbeit, bei jedem noch so kleinen Unternehmen, plante sie stets akribisch. Unsere Planung für das Treffen mit Carp war nicht sonderlich akribisch gewesen …
    »Der Laptop ist uns durch die Lappen gegangen«, sagte John. »Aber wir haben die Antworten auf zwei Fragen bekommen, und zwar so gesichert wie das Amen in der Kirche: Carp hat Bobby ermordet, und er hat den Laptop.«
    Wir hörten das Jaulen einer zweiten Sirene, dann raste ein weiterer Streifenwagen vorbei.
    »Lauf, Jimmy James, lauf«, sagte ich. »Die Bluthunde sind dir auf den Fersen.«

9
    Nach dem Fiasko mit Carp zogen wir uns zur Beratung ins Motel zurück. In einem der gängigen Thriller wäre das anders abgelaufen: Wir hätten auf der Suche nach Carp die Nebenstraßen durchstreift, und vielleicht wären wir sogar auf ihn gestoßen. Aber das hier war kein Thriller, wir standen im realen Leben, und da wir keine Cops waren und die Stadt nicht besonders gut kannten, verfügten wir nicht über den erforderlichen Hintergrund, um eine Verfolgungsjagd zu inszenieren. Und selbst wenn wir Carp aufgespürt hätten – er besaß eine Pistole, wir nicht, und wir hatten auch keine Möglichkeit, uns auf die Schnelle eine Waffe zu beschaffen, auch wenn wir es gewollt hätten.
    »Wenn wir wieder auf ihn stoßen, müssen wir ihn überraschen, ihn entwaffnen und uns den Laptop greifen«, sagte John. »Hätten wir gewusst, wie er aussieht, wären wir in der Lage gewesen, ihn unter der Tür des Wohnwagens zu überrumpeln, ehe er die Waffe ziehen konnte.«
    »Ja, wir hätten ihn und seine Umgebung sorgfältig auskundschaften müssen«, sagte LuEllen. »Auf jeden Fall hätten wir uns vorher ein Foto von ihm besorgen sollen.«
    »Ja, wir haben es vermasselt«, sagte John. Und zu mir: »Was hast du für Pläne?«
    »Ins Internet gehen und das tun, was wir bisher versäumt haben – alles zusammentragen, was wir über ihn rausfinden können«, antwortete ich.
    »Als Carp auf euch geschossen hat, konnte ich die Schüsse kaum hören«, sagte LuEllen. »Er war im Wohnwagen. Sonst war niemand in der Nähe, und da die Leute in der Nachbarschaft ihre Klimaanlagen laufen hatten, besteht die Möglichkeit, dass keiner die Schüsse gehört hat. Und wenn niemand
die Cops auf Carps Wohnwagen hingewiesen hat, könnten wir uns dort doch mal umsehen …«
    »Eine notfalls ins Auge zu fassende Möglichkeit«, stimmte ich zu.
    »Wenn die Cop-Sirenen Carp tatsächlich verscheucht haben und niemand die Schüsse gehört hat, könnten wir dort wahrscheinlich Anhaltspunkte finden, wohin er sich abgesetzt hat«, meinte LuEllen.
    Ich sah John an, und er nickte.
     
    »Noch was«, sagte LuEllen. »Ich hacke nicht gern dauernd darauf herum, aber ich sehe keinen Nachteil darin, wenn wir den richtigen Leuten sagen, dass Bobby tot ist. Wenn wir es nicht tun, gehen die Feds und die Cops und was weiß ich wer auf Leute los, von denen sie meinen, sie hätten was mit ihm zu tun. Auf Leute, von denen sie meinen, sie wüssten was über Bobby. Und wir können das nicht verhindern. Das Problem ist, dass Carp mithilfe der Daten aus Bobbys Laptop Politiker bloßstellt. Und ihr wisst ja, wie die so was hassen.«
    John zuckte die Achseln. »Ich habe kein Problem damit, die richtigen Leute über Bobbys Tod zu informieren. Die Frage ist nur, wer uns das abnimmt, wer uns glaubt.«
    »Ich wüsste da jemanden«, sagte ich und sah LuEllen an. »Rosalind Welsh.«
    LuEllen überlegte einen Moment, nickte dann. »Ja, sie würde uns glauben.«
    »Wer ist das?«, fragte John.
    Ich sagte es ihm. »Wir hatten bisher erst eine Begegnung mit Welsh, und zwar im Zusammenhang mit einer aufregenden Aktion, bei der ein Wagen in der Tiefgarage eines Shoppingcenters in Maryland ausbrannte, während LuEllen und ich einer Hausfrau ihren Van klauten, und schwarze Hubschrauber … na ja, sie waren irgendwie grünlich-schwarz …«

    »Einfach nur grün«, korrigierte LuEllen.
    »… grüne Hubschrauber landeten auf dem Parkplatz, und die Leute

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